Kurzweiliger Streifzug durch das Erlanger Sportjahr

10.12.2015, 18:26 Uhr
Kurzweiliger Streifzug durch das Erlanger Sportjahr

© Harald Sippel

Trotz der großen Zahl an Geehrten gewinnt die Veranstaltung von Jahr zu Jahr mehr Profil und schafft es, allen Beteiligten gerecht zu werden, ohne langatmig zu sein: Jeder zu Ehrende hatte seinen eigenen Auftritt, während sich Moderator Axel Fischer und Sportamtsleiter Ulrich Klement verbal die Bälle zuspielten.

Eine schöne Idee ist es, den einen oder anderen Gold- und Silbermedaillenempfänger in einem kurzen Gespräch zu Wort kommen zu lassen. So erfuhr die Sportfamilie, dass BMX-Fahrerin Nadja Pries ihren Traum von Olympia wohl nur verwirklichen kann, wenn sie genug Unterstützer findet, die ihr ein Trainingslager in Kalifornien finanzieren helfen. „Mein großes Ziel ist Rio 2016 und ich möchte mich bestmöglich darauf vorbereiten“, sagt Pries. „Aber es ist schwer als Einzelsportlerin in einer Randsportart. Und es wäre schade, wenn es allein am Geld scheitert.“ Auch Schwimmer Konstantin Walter hat die Olympischen Spiele im Fokus, sagt aber: „Träumen darf man, darüber reden nicht.“

„Besondere Bedingungen“

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© Harald Sippel

Ein Lob gab es von Triathletin Anja Beranek: „In Erlangen sind die Trainingsbedingungen etwas Besonderes: Wir schwimmen in einem 50 m-Becken, fahren Rad in der Fränkischen und laufen am Kanal. Da kommen dann auch gute Sportler heraus.“

Dass das gerade im Triathlon der Fall ist, hatte 2015 das Ohm-Gymnasium eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Die Sieger des Schul-Weltmeistertitels wurden zwar nicht eigens geehrt, dafür aber mit ihrem selbstgedrehten Film über den Wettkampf in Versailles in den Mittelpunkt gerückt. Die Szene, in der das Weltmeisterteam im Film das Siegerpodest erklimmt, erntete spontanen Applaus im Saal. Für den Nachwuchs hatte Beranek auch einen Rat im Gepäck: „Bleibt dran. Manchmal ist der Sport auch gerecht und man bekommt etwas zurück.“ Wie bei den Ohm-Schülern.

Was man mit Sport erreichen kann, stellte im Showprogramm ein besonderer Künstler unter Beweis: Der gehbehinderte Artist Tameru Zegeye aus Äthiopien braucht zum Gehen Krücken, seine Akrobatikshow beruht hingegen auf der Kraft seiner Arme.

Auf Wohnungssuche

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© Harald Sippel

Der 34-Jährige, der mit zehn Jahren noch nicht laufen konnte und mit 15 erstmals eine Schule besuchte, hat mittlerweile studiert und ist in Deutschland als Asylbewerber anerkannt. Doch eines fehlt ihm immer noch: Wie die Fürther Nachrichten berichten, lebt Zegeye noch immer in einem winzigem Zimmer in einer Fürther Flüchtlingsunterkunft, weil er keine Wohnung findet. Die Internetaktion www.veraendere-deine-stadt.de des Immobilienportals Immowelt.de soll dem beeindruckenden Artisten nun helfen.

Ein weiterer Höhepunkt war die Bekanntgabe der Kandidaten für die Wahl der „Sportler des Jahres 2015“, die gemeinsam von Sportverband und Erlanger Nachrichten präsentiert wird. Unter den Nominierten ist auch HC-Rechtsaußen Ole Rahmel, der versuchte zu erklären, was derzeit rund um den HCE passiert: „Es ist Wahnsinn, wie viele Menschen wir begeistern, obwohl wir 2. Liga spielen. So eine Stimmung ist schon in der 1. Liga rar, in der 2. Liga habe ich so etwas noch nie erlebt.“ Auch Fabian Otto ist nominiert. Er verriet, dass er jetzt die Ausbildung über den Sport stellt: „Die Schule erfordert mehr Aufmerksamkeit, da kommt man nicht zu viel Training.“ Die Abstimmung läuft und  www.nordbayern.de  stellt alle Nominierten in Wort und Bild vor.

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