Reimer schießt die Ice Tigers in der Overtime zum Sieg

30.10.2016, 21:41 Uhr
Wieder einmal der Sieggarant: Patrick Reimer traf in Krefeld in der Overtime.

© Sportfoto Zink / MaWi Wieder einmal der Sieggarant: Patrick Reimer traf in Krefeld in der Overtime.

500 Nürnberger auf den Rängen, ein Nürnberger im Krefelder Tor. Man kann kaum behaupten, dass dieses 14 Saisonspiel für die Thomas Sabo Ice Tigers kein außergewöhnliches gewesen wäre. Ein Sonderzug war am Sonntagvormittag mit 500 Fans der Ice Tigers aus dem Nürnberger Hauptbahnhof gerollt. Um 5.06 Uhr sollen sie am Montagmorgen wieder ankommen. Dazwischen haben sie ein intensives Eishockeyspiel gesehen, in dem ihre Mannschaft wirkte, als hätte sie den Sieg bereits aus dem Handschuh gegeben. Dann packte Patrick Reimer den Hammer aus.

Im Tor stand nicht Jochen Reimer, obwohl dem einstigen Nationaltorhüter beim 3:0 gegen Iserlohn am Freitag sein bereits dritter Shutout gutgeschrieben wurde. Andreas Jenike holte also den Sieg, weil Jochens älterer Bruder Patrick in der Verlängerung zum 4:3 (2:1, 0:1, 1:1, 1:0) traf.

Steckel gleich hellwach und eiskalt

55 Sekunden hatte es zweieinhalb Stunden zuvor gerade einmal gedauert, da musste Niklas Treutle, der gebürtige Nürnberger im Krefelder Tor den Puck bereits das erste Mal aus dem Tor holen. Geschossen hatte David Steckel, der lange Pass zuvor war so stark, dass unverständlich ist, warum Danny Syvret erst in diesem Moment der erste Punkt gutgeschrieben wurde. 13 Minuten später hatte der US-Amerikaner eine solche Vorarbeit gar nicht erst nötig – Steckel verpasste erst, hob die Scheibe aber dann mit der Rückhand an Treutle vorbei ins Tor. Besser kann man nicht in ein Auswärtsspiel starten.

Dann aber arbeitete Marco Rosa den Puck im Power-Play hinein (17.). Und plötzlich fand auch Krefeld in dieses Spiel. In der 27. Minute sah es zwar zunächst so aus, als hätte Syvret auch gleich noch seinen ersten Saisontreffer nachgeholt, Patrick Buzas hatte Treutle aber nicht nur die Sicht genommen, sondern den Torhüter im Torraum auch berührt. Im Gegensatz zum Freitagabend, als Willi Schimm einem Treffer von Steven Reinprecht die Anerkennung verweigerte, weil er sich ein Torraumabseits eingebildet hatte, war die Entscheidung der Schiedsrichter in Krefeld korrekt. Kein Tor. Zumindest nicht für die Ice Tigers. Beim erfolgreichen Schuss von Mike Collins (35.) gab es keine Diskussionen.

Patrick Reimer beendet Nürnbergs Überstunden

Im Schlussdrittel wirkten zunächst die Gastgeber, nicht die auswärts in dieser Saison so cleveren Ice Tigers, souveräner. Marcel Müllers 3:2 (46.) war nur ein Ausdruck dieser Kräfteverschiebung. Krefeld schien das Spiel gedreht zu haben – bis Brandon Segal einen Schlenzer von Brett Festerling unhaltbar für Treutle abfälschte (53.). Kurz vor der Schlusssirene parierte der Pfosten noch einmal für Treutle grandios gegen Reinprecht – zum dritten Mal in dieser Saison mussten die Ice Tigers auswärts Überstunden machen. Die Patrick Reimer dann schnell beendete. Es schien, als wollte der Kapitän so schnell wie möglich zu den Fans in den Sonderzug.

Krefeld Pinguine – Nürnberg Ice Tigers 3:4 n.V. (1:2,1:0,1:1) Schiedsrichter: Marc Iwert (Harsefeld)/Daniel Piechaczek (Ottobrunn) Zuschauer: 4041 Tore: 0:1 Steckel (0:55), 0:2 Möchel (14:30), 1:2 Rosa (16:04), 2:2 M. Collins (34:28), 3:2 Ma. Müller (45:31), 3:3 Segal (52:56), 3:4 P. Reimer (61:42) Strafminuten: 6 / 6 + 10 Syvret

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