DTM

Ab ins Planschbecken! Preining gewinnt Hitzeschlacht am Norisring

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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9.7.2023, 15:19 Uhr
Thomas Preining untermauert auf dem Norisring seine Ambitionen auf den Meistertitel und lässt sich auf dem Dach seines Porsches feiern.

© Dominik Mayer Thomas Preining untermauert auf dem Norisring seine Ambitionen auf den Meistertitel und lässt sich auf dem Dach seines Porsches feiern.

Natürlich hatten die Veranstalter damit gerechnet, dass es Proteste von Klimaaktivisten geben könnte. Dass es dann tatsächlich passierte, als alles bereit war für das Sonntagsrennen der DTM, ärgerte sie dann sehr offensichtlich. Wenige Minuten bevor die Motoren vor der Steintribüne aufheulten, enterten mehrere Mitglieder der "Letzten Generation" die Strecke vor der Grundigkehre, verschütteten Farbe und verzögerten so den Start um eine knappe Viertelstunde.

Diesmal: wenig Lackaustausch

Für die Fahrer bedeutete das bei 35 Grad Außentemperatur und deutlich heißeren Rahmenbedingungen in den Rennautos natürlich eine große Herausforderung, umso überraschender, dass der fliegende Start dann sehr diszipliniert ausfiel.

War es im ersten Rennen am Samstag noch reihenweise zu Lackaustausch und teils heftigen Rangeleien gekommen, erlebten die 102.000 Zuschauerinnen und Zuschauer am Sonntag ein relativ verhaltenes Rennen auf dem Norisring. Im Qualifying am Vormittag hatten wie schon am Vortag BMW-Pilot und Vorjahressieger Sheldon van der Linde und sein Teamkollege René Rast überzeugt, sie gingen - allerdings mit Zusatzgewicht - von den Startplätzen drei und eins ins Rennen. Lachender Dritter, oder vielmehr beim Start Zweiter, war aber Thomas Preining im Porsche.

Der Österreicher war als Gesamtführender in den zweiten Lauf in Nürnberg gegangen und untermauerte seinen Anspruch auf den Gewinn der Meisterschaft, indem er sich 21 Minuten vor Ende des Rennens hart an Rast kuschelte und dort die Führung übernahm, wo eine Dreiviertelstunde zuvor noch versucht worden war, dieses Rennen zu stören. Ein hartes Manöver von Preining, aber wohl auch eines, das noch den Regeln entsprach. "Ich habe ein kleines Planschbecken dabei mit Ente drin", sagte der Sonntagssieger bei der Siegerehrung: "Da schmeiße ich mich jetzt gleich rein." Sheldon van der Linde wurde hinter den beiden Dritter.

Achtungserfolg für Laurin Heinrich

Abkühlung hatten danach natürlich auch die fränkischen Starter dringend nötig, mit dem Kampf ums Podium hatten Marco Wittmann (BMW, Fürth) und Laurin Heinrich (Porsche, Landkreis Würzburg) aber auch am Sonntag nichts zu tun. Zwar hatte Rookie Heinrich im Kampf um die Startplätze einen beeindruckenden vierten Platz herausgefahren, beim Start ließ er sich aber auf die Außenbahn drängen und verlor so gleich vier Plätze in der ersten Runde. Am Ende wurde es immerhin Platz sieben.

Der zweimalige DTM-Champion Wittmann rieb sich wie am Vortag in der Mitte des Feldes auf. Platz 13 beim Heimrennen dürfte ihn nicht zufrieden abreisen lassen. Immerhin konnte er einige Erfahrungswerte für sein neues Team sammeln, ein Sprint in die grüne Fankurve blieb aber aus, zu weit war das Podium entfernt.

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