Machtdemonstration: Ice Tigers zerlegen München mit 5:1

26.11.2017, 19:01 Uhr
Jubelten über den deutlichen Heimsieg über München: Die Thomas Sabo Ice Tigers Nürnberg.

© Sportfoto Zink / ThHa Jubelten über den deutlichen Heimsieg über München: Die Thomas Sabo Ice Tigers Nürnberg.

Ein Statement wollte Dan Jackson setzen. Der Trainer des Deutschen Meisters der vergangenen beiden Jahre würde am liebsten natürlich kein einziges Spiel verlieren - Niederlagen kommen aber selbst in München ab und an vor. Dass sein EHC Red Bull München allerdings die letzten fünf Vergleiche mit dem Rivalen aus Nürnberg verloren hatte, dass die Ice Tigers ihnen immer wieder ihre Grenzen aufgezeigt hatten, das wollte Jackson nicht länger akzeptieren. "Die letzten drei Mal sind wir dorthin gefahren, um zu gewinnen - und sind gescheitert", sagte Jackson vor dem Spitzenspiel der Deutschen Eishockey-Liga. "Das wollen wir diesmal ändern."

Es gelang ihnen allerdings nicht, auch im vierten Versuch scheiterte München. Wenn noch jemand an der starken Form der Ice Tigers in dieser Spielzeit gezweifelt hatte, er dürfte es seit Sonntagnachmittag aufgegeben haben. Durch Tore von David Steckel, Leo Pföderl, Dane Fox, Markus Weber und Marius Möchel gewann Nürnberg verdient mit 5:1 (2:0, 1:0, 2:1) gegen München und baut damit seinen Abstand auf den Meister auf fünf Punkte aus.

München startete voller Elan in dieses Spiel, nachdem Dane Fox den Puck an Brooks Macek verlor, lief dieser alleine auf Niklas Treutle zu, konnte diesen aber nicht überwinden. Wenige Sekunden später hatten sie sich die erste Überzahl erspielt, die Nürnberg aber überstand. Danach kamen auch die Ice Tigers besser in dieses Spiel, nach einem Pass von John Mitchell zog Tom Gilbert kraftvoll ab, David Leggio riss seinen Arm aber schnell genug hoch (6.). Marius Möchel verpasste das 1:0 auf Pass von Patrick Buzas (8.) genauso wie der wieder genesene Leo Pföderl, der kurz darauf alleine aufs Münchner Tor zulief (10.).

Wütende Münchner

Zwei Minuten später hatte David Steckel genug gesehen, skatete von rechts vor das Tor, sah eine kleine Lücke zwischen dem Pfosten und Leggio - und zielte genau dorthin: 1:0 für Nürnberg. München ließ sich davon aber nicht beirren, spielte weiter nach vorne und wurde fast dafür belohnt. Brooks Macek traf aber nur den Außenpfosten (15.), bei Derek Joslins hartem Schuss von der Blauen Linie war Niklas Treutle zur Stelle. Dann wartete David Steckel seelenruhig hinter dem Münchner Tor, bis Leo Pföderl in Position gelaufen war, spielte den Puck - und Pföderl traf eiskalt zum 2:0 für die Ice Tigers (17.). Markus Weber eroberte wenig später an der Blauen Linie den Puck, war plötzlich alleine durch, verpasste das 3:0 aber.

Aus der Drittelpause kam München wütend zurück aufs Eis, schaffte es trotz knapp vier Minuten Überzahl allerdings nicht, zu verkürzen. Der bei den Nürnberger Fans arg unbeliebte Steve Pinizzotto jubelte nach einem Gestocher vor Niklas Treutle zwar, seinem Treffer verweigerten die Schiedsrichter aber die Anerkennung, weil er den Puck mit dem Schlittschuh ins Tor gekickt hatte.

Nach 27 Minuten erteilten die Ice Tigers ihrem Rivalen dann eine Lehrstunde in Sachen Power-Play. 16 Sekunden war Nürnberg in Überzahl, dann spielte Patrick Reimer einen klugen Pass genau auf Dane Fox, der zum 3:0 traf.

Nürnberg blieb das bessere Team

München antwortete mit einer immer härteren Spielweise, von der sich die Ice Tigers allerdings nicht beeindrucken ließen. Niklas Treutle hielt einige Auswüchse des nun wütenden Spiels der Gäste, die allerdings kaum zu wirklich gefährlichen Aktionen kamen, weil die Defensive der Ice Tigers diese nicht zuließ. Yasin Ehliz und Reimer hätten bei einem Konter beinahe noch ein Tor nachgelegt (32.), Steven Reinprecht scheiterte frei vor Leggio mit einem Versuch auf das kurze Eck (36.). Und auch danach blieb Nürnberg die bessere Mannschaft, spielte stets konzentriert und ebenfalls hart, wenn es denn einmal nötig war.

Doch die Ice Tigers hatten noch nicht genug. Yasin Ehliz spielte sich durch die Münchner Abwehr, legte zurück auf Markus Weber, der den Puck von der Blauen Linie ins Tor schlenzte. Ob Steven Reinprecht mit seinem Schläger noch abfälschte, konnten auch die Schiedsrichter nicht verifizieren. Nürnberg war es herzlich egal, spätestens nach diesem Treffer war dieses Spitzenspiel entschieden, das letztlich zu einer Machtdemonstration der Thomas Sabo Ice Tigers geraten war. Marius Möchel legte nach einem schönen Pass von Patrick Buzas sogar noch das 5:0 nach (52.), Maximilian Kastner versaute Niklas Treutle kurz darauf den Shutout. Das trübte die Freude der 7672 Zuschauer in der ausverkauften Arena allerdings nicht. Sie feierten einfach unentwegt weiter, dass sie Teil dieser Festspiele waren.

Nürnberg: Treutle; Aronson/Festerling, Jurcina/Mebus, Gilbert/Weber, Köppchen; Reimer/Reinprecht/Ehliz, Mitchell/Steckel/Pföderl, Segal/Dupuis/Fox, Pfleger/Buzas/Möchel.

Tore: 1:0 Steckel (12:02). 2:0 Pföderl (16:07), 3:0 Fox (26:26/PP 5:4), 4:0 Weber (43:19), 5:0 Möchel (51:02), 5:1 Kastner (51:38). - Schiedsrichter: Hunnius/Schrader. - Zuschauer: 7672. - Strafen: 14 - 10.

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