Magdeburg und Ferien! Der HCE macht Schluss

9.6.2017, 09:09 Uhr
Magdeburg und Ferien! Der HCE macht Schluss

© Sportfoto Zink

Bevor am Samstagabend, nach den letzten 60 Minuten Handball dieser Saison gegen den SC Magdeburg, der Vorhang endgültig für ein paar Wochen fällt, sich die Spieler zur traditionellen Abschlussfahrt nach Mallorca verabschieden, Trainer Robert Andersson gedanklich schon bei den Strandspaziergängen mit dem Hund in Südschweden ist, wird es noch einmal emotional werden in der Arena am Kurt-Leucht-Weg.

Sextett sagt Servus

Sechs Spieler werden sich verabschieden aus dieser Stadt, von diesem Handballclub: Ole Rahmel (zum THW Kiel), Kevin Herbst (Hamburg), Mario Huhnstock (Dresden), Pavel Horak (Brest/Weißrussland), Stanko Sabljic und Isaias Guardiola (Ziel jeweils unbekannt). "Es wird große Gefühle geben", vermutet René Selke, der Geschäftsführer. Allein Publikumsliebling Ole Rahmel, der 2013 aus Essen gekommen war und sich beim HCE zum Nationalspieler entwickelte, wird seinen vorerst letzten Auftritt vor "seinem" Publikum haben.

Egal, wie diese Begegnung gegen den SC Magdeburg, für den es noch ums Erreichen des internationalen Geschäfts geht, enden wird, ob Tränen verdienter Spieler fließen: "Wir schauen auf eine wirklich herausragende Saison", sagt Selke.

Der HC Erlangen wird, so viel steht längst fest, die zweite Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte mit einem der besten Ergebnisse für einen Aufsteiger in den vergangenen Jahrzehnten überhaupt abschließen. "Das", sagt René Selke, "bedeutet für mich schon eine ganz große Portion Freude." Durch die Niederlage von Hannover gegen Lemgo am Mittwoch, die fünfzehnte Partie ohne Sieg in Folge für die Niedersachsen, kann der HC Erlangen selbst im Falle einer Heimniederlage gegen den Tabellenfünften nicht mehr tiefer als Rang zehn fallen.

Konzentration, Katze und ein gutes Gefühl

Das ist bereits einen Platz besser als die DHfK Leipzig vergangene Runde, die allerdings 30 Zähler in der kuriosen Saison mit dem finanziellen Aus des HSV Hamburg sammelte. Erlangen steht aktuell bei 28. Diese Leipziger Ausbeute ist seit Wochen das interne Ziel der Mannschaft, erreicht werden soll es eigentlich mit Hilfe der Lockerheit – der Klassenerhalt ist längst keine Frage mehr. Doch ausgerechnet zum Saisonausklang ist der Wurm drin beim HC Erlangen; zwar waren die Niederlagen beim THW Kiel, in Wetzlar, gegen Flensburg keine Überraschungen, aber die vielen unnötigen Fehler der Erlanger auffällig. Allein deshalb soll nun noch einmal alles funktionieren, jeder auf den Punkt konzentriert sein, "damit wir mit einem guten Gefühl auseinandergehen", sagt Nikolas Katsigiannis, der Torhüter.

Der ist froh, dass Erlangen nicht Teil des knallharten Abstiegskampfs ist, bei dem sich erst am letzten Spieltag entscheiden wird, ob es neben Coburg und Balingen auch den Bergischen HC, den TBV Lemgo, oder den TVB Stuttgart erwischen wird. Doch auch ohne Abstieg könnten am Samstagabend in der Arena ein paar Tränen fließen.

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