Mammutaufgabe: HCE stemmt sich dem Meister entgegen

6.10.2018, 05:56 Uhr
Mammutaufgabe: HCE stemmt sich dem Meister entgegen

© Foto: Sportfoto Zink

21:27 in Kiel, dann daheim gegen Flensburg, anschließend Gastspiele beim ambitionierten TSV Hannover-Burgdorf (14.10.) und beim Zweiten SC Magdeburg (21.10.), dem Überraschungsteam der Saison – jedes Pünktchen aus diesen vier aufeinanderfolgenden Partien gegen scheinbar übermächtige Gegner wäre nichts anderes als eine Überraschung.

"Die Jungs haben gut regeneriert" 

Und dennoch - trotz der immer noch angespannten Personalsituation - geht HCE-Trainer Adalsteinn Eyjolfsson unverzagt mit seinem Team in diese Partien. "Es waren zuletzt turbulente Tagen mit wenig Zeitfenstern für die Vorbereitung auf die jeweiligen Spiele, doch in dieser Woche haben die Jungs gut regeneriert und sich erholt", konstatierte der Isländer vor der Partie gegen die Nordlichter in einer wohl bestens gefüllten Nürnberger Arena.

Zweigleisig fährt der 41-Jährige bei der Einstimmung im Training auf Flensburg. Schließlich wird sich erst heute bei den entsprechenden Belastungstests herausstellen, ob er zumindest wieder auf die in der Reha steckenden Christoph Steinert und Dominik Mappes setzen kann. Zumindest bei Steinert legte Eyjolfsson eine gewisse Portion Zuversicht an den Tag. Noch länger fehlen werden Kapitän Michael Haaß, Nicolai Theilinger und Abwehrchef Andreas Schröder. Bei dem immerhin ist Licht am Ende des Tunnels sichtbar: Der Blondschopf ist am Dienstag in Teile des Mannschaftstrainings eingestiegen.

Und so waren in dieser Woche auch die Spieler der U23, die in Kiel ihre Bundesliga-Feuertaufe erlebt hatten, wieder im Training der Profis dabei, um sechs gegen sechs spielen zu können und zugleich einige der Automatismen einschleifen zu können. Lobende Worte für die Youngster fand auch Rechtsaußen Florian von Gruchalla, der im Sommer vom VfL Gummersbach nach Erlangen gekommen und in der Saison 2012/13 für die SG Flensburg-Handewitt aufgelaufen ist.

"Wir wollen immer gewinnen" 

Die Begegnung gegen seinen Ex-Arbeitgeber wollte er keineswegs schon im Vorfeld abschenken. "Wir wollen immer gewinnen", unterstrich er und kommentierte daher den HCE-Auftritt in Kiel durchaus zwiegespalten: "Mit der Leistung auf dem Feld konnten wir zufrieden sein, mit dem Ergebnis nicht." Auf der Leistung beim THW könne man gegen Flensburg aufbauen, und: Wenn es gegen die Großen der Liga gehe, hole jeder Spieler noch einmal ein, zwei Prozent zusätzlich aus sich heraus. "Außerdem setzt die volle Halle unerwartete Kräfte frei", gab sich der 29-Jährige zuversichtlich: "Wir sollten mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung unsere Chance ergreifen."

Ähnlich sieht es sein Trainer: "Es geht nur als Kollektiv, und dabei müssen wir unser System durchhalten." Außerdem müssten die gegenseitigen Hilfsstrukturen in der Abwehr ähnlich gut funktionieren, wie dies in Kiel der Fall war. "Da haben wir das Tempo diktiert." Dann sehe er durchaus eine Chance gegen den Meister, gab sich Eyjolfsson bei allem Respekt doch optimistisch. "Der Druck in so einem Spiel ist ein bisschen geringer, und wir haben schon gezeigt, dass wir große Gegner vor Probleme stellen können", erinnerte Eyjolfsson an die starken Auftritte gegen die Rhein-Neckar Löwen, Melsungen oder Magdeburg in der vergangenen Saison in heimischer Halle.

Keine Kommentare