Marcos Antonio ist beim FCN Geschichte

9.4.2014, 15:13 Uhr
Ein albtraumhaftes Bundesliga-Debüt: Nach 24 handgestoppten Sekunden nahm das Unglück für den nach rund einer Viertelstunde ausgewechselten Marcos Antonio seinen Anfang.

© Zink Ein albtraumhaftes Bundesliga-Debüt: Nach 24 handgestoppten Sekunden nahm das Unglück für den nach rund einer Viertelstunde ausgewechselten Marcos Antonio seinen Anfang.

"Wir sind damit dem persönlichen Wunsch von Marcos Antonio gerecht geworden", gab Martin Bader auf der vereinseigenen Homepage zu Protokoll. Ergänzend betonte der Club-Sportvorstand, dass sich der Nun-Ex-Nürnberger "charakterlich jederzeit gut verhalten" habe, deshalb "eine hohe Akzeptanz innerhalb der Mannschaft besaß". Auch verletzungsbedingt habe der Brasilianer "nicht die Möglichkeit gehabt, dies auch sportlich langfristig beim 1. FC Nürnberg zu zeigen".

Im Sommer 2012 hatte die Geschichte von Marcos António Elias Santos am Valznerweiher mit beidseitig großen Erwartungen begonnen. Nach den Abgängen von Philipp Wollscheid und Dominic Maroh war der damals 29-Jährige eine Antwort auf das Vakuum, das in Nürnbergs Deckungszentrum entstanden war. Bei der Nachfolger-Suche wurden Routine und Führungsstärke als Auswahlkriterien definiert. Mit dem 1,85-Meter-Koloss wurde ein Mann gefunden, der diesem Anforderungsprofil entsprechen sollte.

Nach zahlreichen internationalen Stationen hatte Marcos Antonio seine Eignung als Abwehrchef zuvor zuletzt bei Rapid Bukarest bewiesen. Als Kapitän führte er Nürnbergs einstigen UEFA-Cup-Kontrahenten in der Europa League aufs Feld und in der Liga auf Platz vier. Der athletischen Defensivkraft wurde in Nürnbergs neuformierter Viererkette eine Führungsrolle zugedacht. Bei ersten Tests deutete der Brasilianer an, zu dessen Stärken kompromisslose Zweikampfhärte und gutes Stellungsspiel gezählt wurden, dass er in der Innenverteidigung Verantwortung übernehmen will.

Die beiden Pflichtspiele für den FCN, die für Marcos Antonio in den Statistiken stehen bleiben werden, hatten im Anschluss allerdings albtraumhaften Charakter. Bereits sein Einstand im Pokal-Wettbewerb gegen Havelse floppte. Noch schlimmer lief das Debüt im Oberhaus: Nach handgestoppten 24 Sekunden war gegen Stuttgart sein erster von zwei Katastrophen-Rückpässen ursächlich für das 0:1 - nach rund einer Viertelstunde wurde Marcos Antonio ausgewechselt. Fortan wurde es still um den Unglücksvogel. Kurz vor Beginn der Rückrunde 2012/13 folgte für ihn die nächste Hiobsbotschaft: Der Innenverteidiger musste am Knie operiert werden, fiel lange aus. Seine Reha absolvierte Marcos Antonio am Valznerweiher.

Doch auch nach der Reha fand er sportlich keinen Anschluss. Zuletzt trainierte der Defensivspezialist, der in Nürnberg eigentlich Arbeitspapiere bis Sommer 2014 hatte, mit der von Roger Prinzen angeleiteten Regionalliga-Truppe. Momentan ist der 30-Jährige - wie auf der FCN-Homepage zu lesen ist - in Asien. Dort führt er Gespräche über die Fortsetzung seiner Karriere. Die Geschichte von Marcos Antonio beim FCN, im Frühjahr 2014 ist sie zu Ende.

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