Marek Mintal und der Ruf der zweiten Heimat

12.11.2012, 11:00 Uhr
Marek Mintal und der Ruf der zweiten Heimat

© Zink

Zumindest Mintal durfte sich trotzdem als Gewinner des Wochenendes fühlen, denn die Club-Legende hat neuerdings einen interessanten Nebenjob. Der 35-Jährige wird künftig den Trainerstab der slowakischen U21- Nationalmannschaft verstärken; ernst wird es für ihn bereits übermorgen im spanischen Marbella, wo ein Testspiel gegen Russland stattfindet, gestern flog er hin.

„Schnelle Geschichte“

Das Angebot von U21-Auswahltrainer Ivan Galad, erzählt Mintal im vereinseigenen Fernsehen, sei ihm erst vor etwa zwei Wochen unterbreitet worden. „Eine ganz schnelle Geschichte“ sei es gewesen, sagt Mintal, der nicht final zusagen wollte, ohne vorher mit seinem Arbeitgeber gesprochen zu haben. Das Ergebnis der Unterredung: „Martin (Bader, d. Red.) hat sich gefreut, ich mich auch.“

Schließlich kann und soll Mintal bei der Landesauswahl inhaltlich viel mitnehmen für die berufliche Zukunft. Seine Trainerausbildung macht er schließlich nicht zum Spaß, sondern um eines Tages selbst eine Mannschaft zu übernehmen, sehr wahrscheinlich beim 1. FC Nürnberg. So lautet zumindest der Plan.

In der slowakischen U21 soll er „so eine Art zweiter Co-Trainer“ (Mintal) sein und ganz nah dran an den Talenten. Eine Ehre für Mintal. „So ein Angebot kriegt nicht jeder Spieler“, sagt er, auch in der Slowakei würden viele Ex-Profis einiges für einen Posten im Fußballverband geben. Mintals größte Herausforderung dürfte werden, seine verschiedenen Aufgaben zeitlich ausgewogen zu koordinieren. Die U21 der Slowakei trifft sich, wie Mintal berichtet, einmal pro Monat, die U23 des 1. FC Nürnberg, bei der er weiter als Leitfigur und Torjäger gebraucht wird, täglich. Ein paar Mal dürfte er seinem Club also fehlen in den nächsten Monaten.

Mintal erwartet „keine Schwierigkeiten“; „FCN und U21, das passt“, sagt er, im Verein läuft es auch weiterhin „so wie immer“. Wo man ihm die „sehr gute Möglichkeit“ (Mintal) auf gar keinen Fall verbauen wollte, wie Bader erzählt. Zumal man mittel- und langfristig selbst von Mintals Erfahrung profitieren möchte.

Seine Berufung „macht uns stolz“, versichert Bader, der es natürlich auch sehr gut findet, dass Mintal auf seinen Dienstreisen viele Talente sieht und zu Hause möglicherweise gleich weiterempfehlen kann. Denn, daran lässt Bader keine Zweifel: Mintals Heimat „ist der 1. FC Nürnberg“, erklärt der Sportdirektor, obwohl der Slowake mit sofortiger Wirkung auch für seine Heimat arbeitet.

Dass die Wahl auf Mintal fiel, überrascht Bader nicht. Es habe sich eben auch im slowakischen Verband herumgesprochen, „dass Marek sportliche, aber auch charakterliche und menschliche Qualitäten hat“, so Bader. Der noch einiges vorhat mit Mintal, nicht nur, aber auch in der U23. Schon am Freitagabend bei Ingolstadt II ist er wieder gefordert.

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