Match-Statistik: Dem Club geht gegen Pauli die Puste aus

8.4.2017, 12:05 Uhr
Nach der Halbzeitpause konnte der 1. FC Nürnberg nicht mehr an die Leistung aus Durchgang eins anknüpfen. St. Pauli nutze die Schwäche und ging als Sieger vom Platz.

© Sportfoto Zink / WoZi Nach der Halbzeitpause konnte der 1. FC Nürnberg nicht mehr an die Leistung aus Durchgang eins anknüpfen. St. Pauli nutze die Schwäche und ging als Sieger vom Platz.

Auf zwei Positionen verändert und mit einer neuen taktischen Ausrichtung schickte Michael Köllner sein Team gegen St. Pauli ins dritte Punktspiel innerhalb von acht Tagen.

Defensiv probierte der Nürnberger Trainer eine Dreierkette mit Even Hovland, Lukas Mühl und Dave Bulthuis aus. Bei Angriff St. Pauli wurde daraus eine Fünferkette, da die beiden offensiven Außenverteidiger Miso Brecko und Constant Djapka nach hinten rückten.

Dieser Plan funktionierte im ersten Durchgang nahezu perfekt. Köllners Team hatte deutlich mehr Ballbesitz, besetzte die Räume gut und agierte betont offensiv. St. Pauli wirkte etwas überrumpelt ob der Präsenz der Franken, wurde weit zurückgedrängt und fand offensiv zunächst überhaupt nicht statt. In dieser Phase versäumte es der Club, einen Treffer vorzulegen. Ein altbekanntes Problem! Wenn es darum geht, Torchancen herauszuspielen, fehlen dem FCN Ideen. Djakpa und Brecko schlugen zwar 13 Flanken, einen Abnehmer fanden sie aber nur selten.

Dominic Baumann schuftete zwar viel im Zentrum, eine Chance gelang dem 1,78 Meter großen Stürmer allerdings nicht. Insgesamt gab der Club 17 Torschüsse ab, davon kamen nur fünf auf das Tor von Philipp Heerwagen.

Im zweiten Durchgang machte sich bei den Nürnberger Spielern das hohe Tempo der ersten 45 Minuten bemerkbar. Die Konzentration ließ nach und Stockfehler häuften sich. So brachte sich der Club selbst in Bedrängnis und St. Pauli übernahm das Kommando. Am Ende hatten die Hamburger mit 53 Prozent sogar mehr Ballbesitz als der Club.

Die Gegentore kassierte der FCN wieder einmal nach Fehlern. In der Entstehung zum 0:1 sahen Hanno Behrens (sieben gewonnene Zweikämpfe) und Dave Bulthuis (acht) gegen Cenk Sahin alles andere als gut aus. Auch dem zweiten Gegentor ging eine Fehlerkette in der Defensive voran. In der Schlüsselszene zog Bernd Nehrig aus der zweiten Reihe ab und Aziz Bouhaddouz verlieh dem Ball im Zentrum mit der Hacke den letzten Schliff zu seinem zwölften Saisontor – zu allem Überfluss hob Bulthuis das Abseits auf.

Ein Spieler wie Bouhaddouz fehlt dem Club. Nicht nur wegen seiner Torgefahr, sondern vor allem wegen seiner physischen Präsenz. 17 Zweikämpfe gewann der Marokkaner im Spiel gegen den 1. FC Nürnberg - das ist der Topwert aller Akteure. Bei Nürnberg war Djakpa der zweikampfstärkste Mann (13) auf dem Platz: Even Hovland entschied als Verteidiger gerade einmal zwei Duelle für sich.

Nach zwei Niederlagen in Folge beträgt der Abstand zum Relegationsplatz 16 immer noch sechs Punkte, doch ein Ruhekissen ist das nicht. Die nächsten beiden Spiele gegen die Kellerkinder Aue und Würzburg haben für die Schützlinge von Trainer Michael Köllner richtungweisenden Charakter.

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