Match-Statistik: So gut war der Club wirklich

26.9.2016, 11:40 Uhr
Grenzenloser Jubel: So hatte man Alois Schwartz und Andreas Bornemann noch nicht erlebt.

© Sportfoto Zink / DaMa Grenzenloser Jubel: So hatte man Alois Schwartz und Andreas Bornemann noch nicht erlebt.

Die Erleichterung war spürbar. Besonders bei Club-Trainer Alois Schwartz und Sportvorstand Andreas Bornemann. Während Letzterer nach dem 2:1-Führungstreffer durch Guido Burgstaller zu einem gewaltigen Jubelsprung ansetzte, brüllte der FCN-Coach seine Freude auf das Spielfeld.

Der 3:1-Auswärtserfolg bei Arminia Bielefeld kommt dem 1. FC Nürnberg gerade recht. Die Stimmung war angespannt in Nürnberg, denn nicht erst nach der Derbypleite gegen den Nachbarn aus Fürth machten erste Rufe nach einem Rauswurf des neuen Trainers die Runde.

"Das gibt uns jetzt Selbstvertrauen für das nächste Spiel und die nächsten Wochen", sagte Doppeltorschütze Burgstaller nach der kräftezehrenden Partie. Für den Österreicher war es kein normales Spiel. In der 40. Spielminute trat der 27-Jährige zu einem Foulelfmeter gegen Arminia-Keeper Wolfgang Hesl an. Dass sich der ehemalige Fürther kaum bewegen musste, um den kläglichen Schussversuch des Kärntners zu parieren, war bezeichnend für die bisherige Saison des FCN.

Erst später lässt's Burgstaller krachen

Bezeichnend war es auch, dass die Arminen nicht einmal zwei Minuten später in Führung gingen. Sebastian Schuppan wurde bei einem Eckball sträflich frei gelassen, wodurch der Linksverteidiger zum 1:0 einköpfen konnte. Kurios: Der 30-Jährige traf bereits zum fünften Mal in dieser Saison, allerdings fanden nur drei seiner Treffer das Tor des Gegners. Zwei Eigentore nach sieben Spieltagen sind Liga-Höchstwert. Zu dieser Geschichte passt letztendlich auch, dass Schuppan in der 57. Minute mit Gelb-Rot vom Platz flog und die Bielefelder fortan in Unterzahl spielen mussten.

Mann des Spiels war dennoch der Stürmer des FCN. Burgstaller hämmerte in der 52. Minute eine Möhwald-Flanke mit Wucht ins Netz. 30 Minuten später vollendete er schließlich eine Kopfballverlängerung von Tim Matavz zum 2:1-Führungstreffer für den Club. Was folgte, waren die bereits beschriebenen Jubelstürme der Club-Verantwortlichen. Die Spieler hingegen sprinteten zu den rund 1.300 Club-Anhängern und ließen den über Wochen angestauten Frust raus.

Die Entscheidung fiel fünf Minuten vor Spielschluss. Einen Konter über Youngster Cedric Teuchert vollendete die Augsburg-Leihgabe Matavz zum verdienten 3:1-Endstand.

Club überall verbessert

Der Sieg war vor allem mit einer Grundtugend aus der vergangenen Saison verbunden: Der Club gewann erstmals in dieser Saison mehr Zweikämpfe als der Gegner (56 Prozent). Nicht die einzige Statistik, die sich aus Club-Sicht gut liest.

Die meisten Zweikämpfe beim FCN gewann der Tscheche Ondrej Petrak (17). Selbst die Passstatistik konnte der Club nach oben schrauben: Von den 359 gespielten Pässen (Bielefeld hatte nur 135) fanden 77 Prozent den richtigen Mann. Kevin Möhwald glänzte dabei mit der besten Passquote: 84 Prozent seiner Anspiele konnten seine Mitspieler verwerten. Fehlpässe waren in den bisherigen Partien symptomatisch im Spiel des FCN.

Doch auch der Ballbesitz (60 Prozent) beweist die Überlegenheit des Drittplatzierten der vergangenen Saison gegen - zugegebenermaßen - indisponierte Bielefelder. Dass der Club diesmal auch etwas damit anfangen konnte, zeigt die Torschussstatistik: 21 zu 12 Torabschlüssen zu Gunsten der Gastmannschaft sprechen eine deutliche Sprache.

14 seiner 21 Torschüsse feuerte der 1. FC Nürnberg von innerhalb des Strafraums ab. So viele wie zuvor auch im Derby gegen die SpVgg Greuther Fürth. Auf der Alm war der Club jedoch effektiver. Der schussfreudigste Cluberer zeigte sich jedoch nicht so effektiv wie sein Teamkollege Burgstaller (zwei Tore bei vier Torabschlüssen). Sieben Mal probierte es Neuzugang Matavz, erfolgreich war er allerdings nur einmal. An dieser Quote darf der baumlange Slowene noch arbeiten.

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