Matthäus hofft auf Trainerjob bei deutschem Klub

29.4.2012, 18:15 Uhr
Matthäus hofft auf Trainerjob bei deutschem Klub

© Sportfoto Zink

NZ: Wie lange liegt Ihr letzter Besuch in Herzogenaurach schon zurück?
Lothar Matthäus: Gar nicht lange. Erst vor zwei Monaten war ich mit meiner Lebensgefährtin Joanna hier, habe mein Elternhaus besucht und war auch auf dem FC-Platz – dort, wo meine Fußball-Laufbahn begonnen hat. Die Heimat lässt einen nicht los, auch wenn man viel unterwegs ist.

NZ: Hat der Weltenbummler Matthäus inzwischen wieder einen Wohnsitz in Deutschland?
Matthäus: Ich habe vor, mich in den nächsten Jahren wieder in Deutschland niederzulassen. Seit sieben Jahren wohne ich in Budapest und fühle mich dort sehr wohl. Aber allzu lange halte ich mich dort nicht auf, da ich immer wieder in der ganzen Welt unterwegs bin.

NZ: Wird es nach einer Pause in absehbarer Zeit wieder den Trainer Matthäus geben? Vielleicht in Deutschland?
Matthäus: Es gab schon einige Anfragen und Angebote. Aber es hat nicht zu meinem Lebensstil und zu meinen Vorstellungen, wo ich lebe, gepasst. Enttäuscht bin ich, dass meine Jobs im Ausland in Deutschland völlig falsch eingestuft worden sind. In allen habe ich viel Herzblut vergossen und gekämpft wie einst als Spieler. Und es sind auch Ergebnisse erzielt worden, die man nicht erwartet hatte. Die Realität: Mit Partizan Belgrad oder Rapid Wien kannst du die Champions League nicht gewinnen.

NZ: Warum erlebt man den Trainer Matthäus nicht bei einem deutschen Klub?
Matthäus: Manche Medien machen leider mit meinem Namen Schlagzeilen. Er taucht immer wieder auf, wenn irgendwo ein Trainer gesucht wird. Das schadet mir sehr, denn es heißt dann: schon wieder Matthäus, Matthäus, Matthäus. Siehe Karlsruhe...

NZ: Was war denn da mit dem KSC los?
Matthäus: Aus und vorbei. Das habe ich längst abgehakt...

NZ: Klappt es irgendwann doch noch mit einer Tätigkeit bei einem deutschen Verein?
Matthäus: Ich hoffe, aber ich werde mich grundsätzlich an Spekulationen nicht beteiligen, und ich lasse mir auch nicht in die Karten schauen. Wenn es in der Heimat nicht klappen sollte, gehe ich auch wieder zu einem Verein im Ausland. Ich bin jedenfalls nach allen Seiten offen.

Matthäus hofft auf Trainerjob bei deutschem Klub

NZ: Der Ärger zwischen Bayern München und seinem ehemaligen Spieler Lothar Matthäus ist inzwischen ausgeräumt. Verfolgen Sie jetzt das Geschehen mit großem Interesse und drücken den Münchnern die Daumen im Finale der Champions League?
Matthäus: Natürlich ist dies der Fall. Ich freue mich über jeden Erfolg meiner früheren Vereine. Dies gilt ebenso für Borussia Mönchengladbach und Inter Mailand. Zu allen Klubs habe ich nach wie vor einen sehr guten Kontakt.

NZ: Verfolgt der Weltenbummler Matthäus auch immer noch das Fußballgeschehen in seiner fränkischen Heimat?
Matthäus: Das ist doch völlig klar. Es ist toll, dass die Region jetzt mit zwei Bundesligisten vertreten ist. Die SpVgg Greuther Fürth war endlich mit dem Aufstieg dran. Sie hat, angefangen von Präsident Helmut Hack bis zu Trainer Mike Büskens, hervorragende Arbeit geleistet und den Aufstieg absolut verdient.

NZ: Und wie fällt die Beurteilung des 1. FC Nürnberg aus?
Matthäus: Auch durchaus positiv. Ich gratuliere dem Club zu der Arbeit in den letzten Jahren, denn er hält sich in der Bundesliga souverän. Schade nur, dass er in jedem Jahr talentierte Leihspieler wieder abgeben muss.

NZ: Was traut denn der Rekordnationalspieler der deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in diesem Jahr zu?
Matthäus: Ich wünsche ihr, dass sie nach einigen vergeblichen Anläufen endlich wieder einen Titel holt. Die Fähigkeiten dazu besitzt die Mannschaft, zumal sie über großartige Könner verfügt.

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