Meistertraum vorbei! Bayern zwingt Bamberg in die Knie

29.5.2018, 21:26 Uhr
Meistertraum vorbei! Bayern zwingt Bamberg in die Knie

© Sportfoto Zink / HMI

Nach der desaströsen Niederlage in Spiel drei in München startete das Team von Brose Bamberg scheinbar mit jeder Menge Wut im Bauch ins vierte Halbfinale. Allen voran Dorell Wright schien vor heimischem Publikum auf Wiedergutmachung aus gewesen zu sein und legte los wie die Feuerwehr. Allein im ersten Viertel zeichnete sich der NBA-erfahrene Forward, der am Dienstag wieder in der Startformation stand, für 14 – in der gesamten ersten Halbzeit für 22 – Zähler verantwortlich.

Furioser Start für Wright & Co.

Diesem Beispiel folgten in erster Linie Maodo Lô sowie natürlich Daniel Hackett und Augustine Rubit - es entwickelte sich insbesondere in den ersten zehn Minuten ein sensationeller Spielverlauf, in dem der Meister seinen Herausforderer an die Wand spielte. Schon in der neunten Spielminute konnte Bamberg einen 20-Punkte-Vorsprung (33:13) für sich verbuchen. Erst danach fanden auch die Bayern etwas besser ins Spiel, ohne dabei jedoch die Stärke aus ihren Heimspielen auszustrahlen.

Über zahlreiche Nickligkeiten und ein unsportlches Foul von Maik Zirbes konnten die Münchner, bei denen die sonstigen Topscorer Jared Cunningham und Devin Booker frühzeitig Foultrouble hatten, den oberfränkischen Spielrhythmus in der Offensive zwar etwas stören, doch defensiv hielt Bamberg das Intensitätslevel hoch und stand beim Pausenstand von 52:38 mit einem Bein im alles entscheidenden fünften Halbfinale am Donnerstag.

Doch soweit wollten es die Gäste aus der bayerischen Landeshauptstadt erst gar nicht mehr kommen lassen und kamen dementsprechend deutlich fokussierte aus der Kabine zurück. Alex King (zwei Dreier) und Danilo Barthel strengten im dritten Viertel eine Aufholjagd an und brachten ihre Farben wieder in Schlagdistanz. Die Brose-Boys taten sich an beiden Enden des Feldes zusehends schwerer, profitierten in dieser Phase aber davon, dass die Münchner aufgrund ihrer Aggressivität in der Verteidigung früh ihr Teamfoullimit erreichten und es immer wieder Freiwürfe gab (allein 13 im dritten Viertel).

Bayern schlagen zurück

So konnte Bamberg lange die Führung knapp behaupten, doch ein unsportliches Foul von Maodo Lô und ein dazu gehörender 10:0-Lauf der Gäste zum Start ins Schlussviertel sorgten in der 32. Spielminute für den ersten – und leider auch einzigen - Führungswechsel (73:69 aus Sicht des Pokalsiegers). Bis auf 77:69 zog der BBL-Primus noch davon, ehe Maodo Lô Bambergs erste Zähler im Schlussviertel markieren konnte. Doch so sehr sich die Hausherren in der verbleibenden Spielzeit auch noch mühten, die Bayern ließen sich dieses Spiel und damit ihren Finaleinzug nicht mehr nehmen.

Nach ihrem famosen Start in die Partie bauten die Oberfranken zu sehr ab, wohingegen München immer stärker wurde. Sinnbildlich dafür könnten Dorell Wright und Danilo Barthel stehen: Während der eine (Wright) furios startete und dann mehr und mehr in der Versenkung verschwand, taute Barthel nach dem Seitenwechsel auf und führte sein Team mit 19 Punkten (15 davon in Halbzeit zwei) zum 83:79-Sieg.

Durch das 1:3 im Halbfinale verabschiedet sich Brose Bamberg in die Sommerpause. Ab jetzt haben die Verantwortlichen Zeit, um wieder eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen, die dann in der Saison 2018/2019 wieder einen Angriff auf die zehnte Meisterschaft der Vereinsgeschichte starten kann.

Brose Bamberg: Wright (26 Punkte), Lô (14), Rubit (10), Zisis (7), Hickman (7), Hackett (6), Nikolic (5), Radosevic (4), Olinde

FC Bayern München Basketball: Barthel (19), Booker (15), Hobbs (12), King (9), Cunningham (8), Jovic (7), Djedovic (5), Redding (4), Zirbes (2), Gavel (2)

Verwandte Themen


7 Kommentare