Melli und ein Quantum Trost: Belgrad beugt Bamberg

15.11.2016, 21:30 Uhr
Schade, Schade, Schade! Und wieder heißt der Verlierer in der Euroleague Brose Bamberg.

© Sportfoto Zink / HMI Schade, Schade, Schade! Und wieder heißt der Verlierer in der Euroleague Brose Bamberg.

Dank Lucca Staiger, der an diesem Dienstagabend in der Startformation stand und das Spiel mit zwei Dreiern eröffnete, kam Brose Bamberg gut aus den Startlöchern, doch im weiteren Verlauf wurde schnell klar, dass diese Partie nur über die Defense entschieden wird.

Gegen Belgrads Abwehrbollwerk fand der deutsche Meister zunächst weiter Mittel und Wege, um erfolgreich abzuschließen, doch der Gast aus Serbien wurde zusehends stärker. Spätestens als ein Dreier von Charles Jenkins zum 14:14 das zweite Viertel einläutete, hatte Roter Stern die Kontrolle übernommen. Obwohl die Oberfranken ebenfalls versuchten, mit ihrer Defense dagegen zu halten, konnte sich Belgrad Punkt um Punkt absetzen.

Nachdem Bamberg, das zur Pause in allen statistischen Kategorien unterlegen war, zwischenzeitlich mit elf Zählern (27:38, 20.Min.) ins Hintertreffen geraten war, sorgte Darius Miller mit seinem Treffer zum 29:38 zumindest für ein halbwegs versöhnliches Ende des ersten Durchgangs.

In seiner Halbzeitansprache drehte Brose-Bamberg-Cheftrainer Andrea Trinchieri an den richtigen Stellschrauben. So, wie das zweite Viertel im Zeichen der Belgrader stand, gehörte der dritte Spielabschnitt klar den Hausherren, insbesondere in Person von Nicoló Melli. Der Italiener markierte allein in den dritten zehn Minuten elf Zähler (neun davon in Folge mit drei Dreiern) und brachte seine Mannschaft ins Spiel zurück (43:43, 25. Min.).

Melli, Melli, Melli

Zisis und erneut Melli besorgten anschließend auch noch den umjubelten Führungswechsel, doch Belgrad zeigte sich von all dem unbeeindruckt. Allen voran das Trio Marko Simonovic, Marko Guduric und Milko Bjelica konnte immer wieder Zählbares auf das Belgrader Punktekonto packen, sodass sich zum wiederholten Male in dieser noch jungen Saison ein Euroleague-Krimi entwickeln sollte.

Keine der Mannschaften konnte sich fortan bis zum Ende einen nennenswerten Vorsprung erspielen, die Führung wechselte zwischen beiden Seiten mehrmals hin und her. Beim 78:77 aus Bamberger Sicht hätte Darius Miller für die Vorentscheidung sorgen können, scheiterte jedoch mit seinem Wurf. Auf der Gegenseite sorgten die Serben per Layup für den Führungswechsel zum 79:78, doch Bamberg hatte die letzten 24,1 Sekunden.

Miller - und wieder nix!

Der Ball ging wie fast immer in entscheidenden Situationen in die Hände von Darius Miller. Der Amerikaner ließ die Uhr weit herunterlaufen und suchte dann den Weg zum Korb, wurde dabei allerdings von Belgrads Abwehrreihe aufgehalten. Mit 78:79 musste Brose Bamberg somit abermals in eine bittere, aber auch vermeidbare Niederlage auf internationalem Parkett einwilligen und muss sich bei zwei Siegen und fünf Niederlagen fortan eher nach unten in der Tabelle orientieren.

Trotz starker zehn Rebounds von Nicoló Melli, der zudem noch 16 Punkte einstreute, verlor Bamberg den Kampf unter den Brettern mit 29:36 (3:9 offensiv). Auch konnten sich die Oberfranken, die zwar besser aus dem Feld trafen, eindeutig zu wenig Freiwürfe erarbeiten. Melli & Co. standen ganze acht Mal an der Linie, während Belgrad von der gleichen Stelle aus 23 Versuchen 16 Punkte machte. Die Mannen von Headcoach Trinchieri müssen außerdem weiterhin an ihrem Ballvortrag gegen aggressivere Abwehrreihen arbeiten. Erneut leisteten sich Nikos Zisis & Co. 16 Turnover (Belgrad 10) und brachten sich damit selbst um eine bessere Ausgangslage.

Brose Bamberg: Melli (16 Punkte), Miller (14), Strelnieks (12), Zisis (11), Staiger (9), Causeur (7), Radosevic (5), Theis (2), Heckmann (2), Lô Roter Stern Belgrad: Bjelica (19), Simonovic (17), Jovic (12), Guduric (11), Jenkins (10), Kuzmic (8), Lazic (3), Dangubic, Wolters, Mitrovic

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