Miller erlegt Ulm in Spiel eins - "Darius war Wahnsinn!"

6.6.2016, 14:35 Uhr
Darius Miller kam zwar nur 18 Minuten zum Einsatz, traf in dieser Zeit aber acht seiner neun Dreier.

© Sportfoto Zink / HMI Darius Miller kam zwar nur 18 Minuten zum Einsatz, traf in dieser Zeit aber acht seiner neun Dreier.

Nach dieser erstaunlichen Dreierserie lobte sogar der sonst so kritische Bamberger Trainer Andrea Trinchieri seinen Top-Schützen Darius Miller. "Wir alle lieben Darius. Er ist ein exzellenter Spieler. Manchmal weiß er gar nicht, wie gut er eigentlich ist. Aber wir versuchen, ihn davon zu überzeugen", sagte der Italiener nach dem 101:82-Erfolg seiner Brose Baskets im ersten Playoff-Finalspiel über ratiopharm Ulm. Geschäftsführer Rolf Beyer schwärmte über den 26-Punkte-Mann, der acht von neun Dreipunktewürfen verwandelte. "Darius war Wahnsinn!"

Mit dem siebten Sieg mit einem zweistelligen Vorsprung im siebten Playoff-Spiel dominieren die Bamberger mehr denn je das Geschehen im deutschen Basketball. Einer der Gründe dafür ist der Perfektionismus von Trainer Trinchieri, der selbst nach klaren Erfolgen und 100-Punkte-Spielen Kritik an seiner Mannschaft übt. "Wir haben kein großartiges Spiel gemacht. Die Serie ist weiter offen, Ulm ist in sehr guter Form", relativierte der 47-Jährige, nachdem der Titelverteidiger aus Oberfranken sagenhafte 63 Prozent seiner Würfe verwandelt hatte. Viel mehr empfindet der Italiener Spiele um den Titel als harte Kämpfe. "Es war Krieg", sagte er martialisch.

Beyer erkannte derweil eine "sehr, sehr konzentrierte Leistung", kritisierte aber auch: "Wir haben 82 Punkte zugelassen, daran gilt es zu arbeiten." Matchwinner Miller, der nach schwachem Bamberger Start als Joker von der Bank half, sah sich hingegen nur am Ende einer Kette von hervorragendem Teambasketball: "Wir haben einen sehr guten Job gemacht, den freien Mann zu finden. Ich musste die offenen Würfe nur noch verwandeln", sagte der US-Amerikaner bescheiden.

Wie bei den beiden anderen großen Stars Brad Wanamaker (17 Punkte) und Janis Strelnieks (10) gilt ein Verbleib des 26 Jahre alten Miller, der bereits in der NBA spielte, als offen. "Wir führen bereits einige Gespräche, aber es gibt noch nichts zu vermelden", erklärte Geschäftsführer Beyer. Die personell dezimierten Ulmer, die sich quasi mit einer Sieben-Mann-Rotation ins Finale kämpften, müssen nun nicht nur mit den eigenen Kräften ringen, sondern auch gegen eines der besten Teams der Bundesliga-Geschichte antreten. "Man muss konstatieren, dass Bamberg keine Schwäche hat. Jeder Spieler kann werfen, jeder Spieler kann aufposten, sie haben nichts als gute Verteidiger. Das macht es nicht leicht, gegen sie zu spielen", lobte Ulms Trainer Thorsten Leibenath.

Obwohl sein Team mit 19 Punkten unterlag, zeigte sich der Coach mit der Leistung seines Teams "weitgehend zufrieden". Lediglich im zweiten Viertel (17:31) "haben wir defensiv die Disziplin verloren", betonte der 41-Jährige. Vor dem zweiten Duell, das am Mittwoch (20.30 Uhr) in Ulm stattfindet, gelten für Leibenath keine Ausreden: "Wir spielen eine Finalserie, da ist keiner müde." Vor heimischem Publikum haben die Ulmer bislang alle vier Playoff-Partien für sich entschieden.

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