Mitgliederzahl beim FCN: "Andere Vereine sind weit voraus"

26.7.2015, 21:11 Uhr
Der eine (Wolfgang Wolf, rechts) kümmert sich ums Sportliche, der andere ums Konzept: Thomas Grethlein (rechts) will mehr Mitglieder beim Club.

© Zink/JüRa Der eine (Wolfgang Wolf, rechts) kümmert sich ums Sportliche, der andere ums Konzept: Thomas Grethlein (rechts) will mehr Mitglieder beim Club.

Fußball ist immer auch ein Stück weit Religion, betrieben mit Eifer, mit Stolz. Demnach wäre die Mitgliedschaft im Herzensverein sowas wie die Bekennung dazu, ein Treueschwur. Dass man genau hier beim 1. FC Nürnberg hinterherhinkt, ist tragisch - aber etwas, was man auch im nahen Umfeld des Clubs nicht abstreitet.

"Der Verein wird von den Mitgliedern getragen, das müssen wir noch stärker herausstellen", sagte Aufsichtsrats-Chef Thomas Grethlein erst kürzlich im Gespräch mit der Nürnberger Zeitung. Zwar habe man die Mitgliederzahl in den vergangenen Jahren sukzessive von 8000 auf über 15.000 anheben können, doch andere Vereine seien dem Club noch weit voraus. "Einige haben 50.000 oder 60.000 Mitglieder. Von einem Verein, von dem so viel Emotionalität ausgeht (...) würde man sich das auch wünschen."

"Sehr aggressiv und kritisch gegenüber dem Verein"

Ein Knackpunkt für die Zukunft des Vereins: Die wirtschaftliche Verankerung in der Region. Immer wieder soll es Kritik aus der Handelskammer gegeben haben, der Club würde sich zu wenig um potenzielle Partner aus der Region kümmern. Grethlein widerspricht: "Zum Teil ist man auch sehr aggressiv und kritisch gegenüber dem Verein, was ich mir nicht erklären kann. Ich möchte diese Haltung mit Gesprächen aufbrechen". Allein er habe seit Oktober 180 dementsprechende Termine für den Verein wahrgenommen, so der Aufsichtsratsboss.

Und bei der Club-Anleihe? Der Grund, aus dem sich die Deutsche Fußball-Liga wochenlang zierte, dem FCN eine Lizenz für die neue Spielzeit auszustellen? Die Rückzahlung sei sicher, sagt Grethlein - nur das Modell noch nicht. "Wir mussten die Refinanzierung sicherstellen und das ist geschehen", versichert er. Zumindest wirtschaftlich sieht man sich auf dem rechten Weg beim FCN - jetzt soll die sportliche Komponente folgen, beim Saison-Auftakt gegen Freiburg am Montag.

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