Nach Ärzte-Marathon: Margreitter schöpft wieder Hoffnung

3.11.2017, 05:34 Uhr
Bis zu viermal im Jahr musste sich Georg Margreitter mit einer Atemwegserkrankung herumschlagen. Nun gibt ihm eine Diagnose Hoffnung.

© Ina Fassbender/dpa Bis zu viermal im Jahr musste sich Georg Margreitter mit einer Atemwegserkrankung herumschlagen. Nun gibt ihm eine Diagnose Hoffnung.

Die Strickmütze hat Georg Margreitter tief in die Stirn gezogen. Ein Halstuch deckt den Bereich bis zur Nase ab. Es bleibt ein schmaler Seh- und Atemschlitz. Die Vorsicht hat einen Grund: Erkältungskrankheiten begleiten den Profi des 1. FC Nürnberg seit er denken kann. Für einen Berufsfußballer ein Albtraum, der in Margreitters Fall einen Ärzte-Marathon zur Folge hatte.

"Ich habe eine auffällige Anfälligkeit und das schon mein Leben lang", erzählt der bald 29-Jährige. Aus einem leichten Schnupfen wird bei ihm schnell ein schwerer Infekt: "Dann habe ich oft Schüttelfrost und kann drei Tage gar nichts machen. Das ist richtig mühsam und haut dich auch immer wieder aus dem Rhythmus raus."

Sieben verpasste Pflichtspiele

Auch das anschließende Prozedere wiederholt sich: Wenn Margreitter das Bett wieder verlassen kann, muss er zunächst isoliert trainieren, ehe er wieder zum Team stößt. Eine Woche ist dann meist wieder vergangen. Und der Kampf um den Stammplatz beginnt von vorne. Das Ganze passiert ihm bis zu viermal im Jahr: "Zweimal im Herbst und zweimal im Frühjahr, und so, dass es mich völlig raushaut." Margreitter war schon Profi in Österreich, Dänemark und England. Überall konsultierte er Ärzte. "Und überall sagen die HNOs etwas anderes", schüttelt er den Kopf.

Auch in dieser Saison hat ein Infekt nicht lange auf sich warten lassen. Nur dauerte Margreitters Kampf gegen die Erkältung diesmal einige Wochen an. Sieben Pflichtspiele hat er in dieser Zeit verpasst. Dabei schien er zwischenzeitlich schon einmal fast genesen. Die vergangene Länderspielpause wollte er nutzen, um die körperlichen Defizite wieder auszugleichen. Doch er erlitt einen schweren Rückfall. Mannschaftsarzt Dr. Matthias Brem schickte ihn ins Uni-Klinikum Erlangen.

Mit Zuversicht zum Kurzeinsatz?

Margreitter war skeptisch, kehrte nach dem Besuch bei Prof. Dr. Heinrich Iro aber mit einer Diagnose zurück, die ihm Hoffnung lässt. Sie lautet: Chronische Sinusitis. Bei konservativer Behandlung besteht eine 50-prozentige Heilungschance. Margreitter nimmt Medikamente und muss regelmäßig inhalieren. Für den Moment ist er vollständig kuriert. "Ich fühle mich wieder richtig gut und voll im Saft", sagt er. Seit fünf Tagen kann er auch wieder mit der Mannschaft trainieren.

Auch wenn der Behandlungserfolg noch nicht völlig absehbar ist, überwiegt bei ihm die Zuversicht, die Erkältungsanfälligkeit in den Griff bekommen zu können: "Ich hoffe, dass es diesmal eine langfristige Lösung ist, damit ich endlich Ruhe habe. Aber mit der aktuellen Therapie bin ich sehr zuversichtlich."

Die nächste Länderspielpause steht kurz bevor. Auch diesmal wird Trainer Michael Köllner sie mit Freundschaftsspielen überbrücken und den Rekonvaleszenten und den Akteuren aus der zweiten Reihe Einsatzzeiten spendieren. Doch Margreitter hat vielmehr das Montagabendspiel gegen den FC Ingolstadt im Blick: "Ich möchte mich schon noch für wenigstens einen Kurzeinsatz aufdrängen", sagt der Vorarlberger und zieht sich Mütze und Halstuch wieder zurecht.

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