Nach Hamburg-Sieg: Bei Falcons-Trio "ist der Knoten geplatzt"

24.1.2019, 14:25 Uhr
Ließ es ordentlich krachen: Jonathan Maier schließt gegen Hamburg per Dunking ab.

© Sportfoto Zink / DaMa, Sportfoto Zink / DaMa Ließ es ordentlich krachen: Jonathan Maier schließt gegen Hamburg per Dunking ab.

Eine wirkliche Erklärung für den überraschenden Sieg gegen die Hamburg Towers hatte selbst Cheftrainer Ralph Junge im ersten Moment nicht. "Weil der Ball rund ist und ein Spiel 40 Minuten dauert", so lautete die Antwort des 49-Jährigen auf die Frage, warum es denn gegen ein Topteam wie Hamburg mit dem Sieg klappt, gegen Kirchheim aber nicht. 

Kurz darauf sprach der Coach dann aber das aus, was die rund 700 Zuschauer ebenfalls so wahrgenommen hatten. "Heute war der Punkt, dass bei Nils, Moritz und Jonathan der Knoten geplatzt ist", erklärte Junge nach dem Spiel. Das Nürnberger Trio, bestehend aus den angesprochenen Nils Haßfurther (12 Punkte), Moritz Sanders (18) und Jonathan Maier (17), wuchs wahrlich über sich hinaus und war für 47 der 89 erzielten Punkte verantwortlich. "Die hatten in den letzten Wochen einen Hänger", so der Falken-Boss, der sich an diesem Abend aber auf sein junges Trio verlassen konnte. "Das war der Grund, warum wir das Spiel gewinnen konnten."

Insbesondere Maier zog das Publikum mit spektakulären Aktionen auf seine Seite. Der Centerspieler sprang für den früh foulbelasteten und völlig glücklosen Robert Oehle in die Bresche und zeigte gegen aufstiegsambitionierte Hamburger bis dato seine beste Saisonleistung. "Die Energie trägt einen so ein bisschen mit", gab sich Maier nach dem Spiel bescheiden. "Es ist ein wichtiger Sieg. Wir hoffen, dass wir so weitermachen können."

So weitermachen würde Junge gerne, bereits am Samstag steht der nächste Kracher gegen die Rostock Seawolves (19.30 Uhr/Spielbericht auf nordbayern.de) an. Trotzdem zählt für den Trainer vor allem die individuelle Entwicklung seiner Spieler: "Ich glaube wir haben einen großen Schritt nach vorne getan", spricht Junge vor allem das kritische dritte Viertel an, in dem die Falcons zwischenzeitlich mit neun Zählern zurücklagen. "Es ist wichtig, dass man nicht den Kopf verliert, sondern weitermacht. Im Training kannst du das nicht nachstellen, das ist Spielerfahrung. […] Es ist ein Entwicklungsprozess."

Dieser Prozess spiegelt sich jedoch nicht nur bei den vielen jungen Spieler wieder. Auch US-Amerikaner Ishmail Wainright macht von Woche zu Woche große Fortschritte, sein offensives Potenzial ist nach wie vor noch lange nicht ausgeschöpft. Sein Trainer weiß allerdings auch, wie viel Körner das Kraftpaket in den letzten Spielen lassen musste: "Ish ist platt. Er hat die letzten fünf Spiele über dreißig Minuten gespielt. Aber er macht Riesenschritte nach vorne, weil er offensiv immer konstanter wird."

Mit dem neu gewonnen Selbstvertrauen und einem aufstrebenden Trio wollen die Nürnberg Falcons an den jüngsten Heimerfolg anknüpfen. Gegen Rostock gibt sich Jonathan Maier kämpferisch: "Wir versuchen zu gewinnen, das ist warum wir Basketball spielen." Sollte die Haßfurther-Maier-Sanders-Kombination erneut so auftreten, dann wird es auch der Tabellendritte schwer haben, in der Halle am Airport Nürnberg. 

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