Schaut gut aus: Der NBC darf wieder hoffen

1.7.2016, 11:30 Uhr
Gibt es weiter Profibasketball in Nürnberg? Trainer und Sportdirektor Ralph Junge blickt in eine ungewisse Zukunft.

© Sportfoto Zink / WoZi Gibt es weiter Profibasketball in Nürnberg? Trainer und Sportdirektor Ralph Junge blickt in eine ungewisse Zukunft.

Die Lizenz war immer noch da, das war die einzige gute Nachricht an einem Tag, der schlechter nicht hätte sein können für den Nürnberger Profi-Basketball. Am 3. Juni verkündigte Alexander Lolis, sein Engagement bis zum 30. Juni einzustellen. Denjenigen, die nach dieser Ankündigung nicht ohnehin schnell das Weite suchten, blieben immerhin noch vier Wochen, den Verein zu retten.

Unter der Führung von Sportdirektor und Trainer Ralph Junge verfiel man auf der Geschäftsstelle kurz in eine Schockstarre, um danach sehr schnell um den Fortbestand zu kämpfen. Ein Crowdfunding-Projekt wurde ins Leben gerufen, bis Donnerstag kamen dabei durch die Unterstützung der Fans über 35.350 Euro zusammen. Eine schöne Summe, aber eher eine von symbolischem Wert. Um eine weitere Saison in der zweiten Liga zu bestreiten braucht es wohl mindestens 600.000 Euro, schätzte Junge, der in Ehingen früher ebenfalls mit einem knappen Budget auskommen musste.

Entscheidend war also, ob sich in der kurzen Zeit genügend neue Sponsoren auftreiben ließen, um einen tragfähigen Finanzplan aufzustellen. Bis Donnerstagabend um 23.59 Uhr musste der "nbc2016", wie der Nachfolger von rent4office Nürnberg vorläufig heißt, diesen Plan bei der Liga einreichen und hat das auch getan. "Wir sind sehr stolz darauf, dass es uns gelungen ist, genug Geld für den Neuanfang zusammenzubekommen", freut sich Junge.

Ob es tatsächlich weitergeht, liegt nun aber nicht mehr in den Händen von Junge und seinen Mitstreitern. Gutachter werden den Finanzplan nun prüfen, die Liga darüber entscheiden, ob die neue, noch zu gründende GmbH die Lizenz von rent4office übernehmen darf und ab Herbst wieder in der ProA antreten darf. Eine Entscheidung soll kommende Woche fallen.

Junge ist aber zuversichtlich: "Jetzt hoffen wir auf die Unterstützung des Gutachterausschusses und das Wohlwollen der anderen 15 ProA-Ligisten, die uns sicherlich keine Steine in den Weg legen werden." Bei einer Zustimmung würde der Nürnberger Profibasketball mit einem sehr niedrigen Budget in die nächste Saison starten. Deshalb will Junge noch mehr auf den Nachwuchs setzen. Um Lokalmatador Sebastian Schröder und die Jungnationalspieler soll eine neue Mannschaft aufgebaut werden.

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Dieser Artikel wurde am 1. Juli 2016 um 11.30 Uhr aktualisisert.

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