Neuer Club-Coach: Eine Spur führt zu Zinnbauer

11.4.2017, 18:41 Uhr
Neuer Club-Coach: Eine Spur führt zu Zinnbauer

© Sportfoto Zink

"Bis auf Weiteres heißt bis auf Weiteres", erklärte Andreas Bornemann damals - an jenem turbulenten 7. März, der für den glück- und zusehends hilflosen Alois Schwartz das Aus am Neuen Zabo bedeutete. Die Antwort von Nürnbergs Sportvorstand, wie lange Michael Köllner beim FCN die Verantwortung als Trainer der Profis trägt, hat in dieser recht unbestimmten Form weiter Gültigkeit.

Ob der NLZ-Chef, der vor seinem Engagement bei den Profis auch die hauseigene U21 betreute, längerfristig Nürnbergs Erstvertretung trainieren wird, wird - so darf vermutet werden - auch davon abhängen, wie sich seine Mannschaft im plötzlich wieder angesagten Abstiegskampf bewährt.

Sein Klub aus St. Gallen rangiert zur Zeit auf den sechsten Tabellenplatz der Schweizer Super League.

Sein Klub aus St. Gallen rangiert zur Zeit auf den sechsten Tabellenplatz der Schweizer Super League. © Sportfoto Zink / WoZi

Langfristiger Vertrag in der Schweiz

Ein möglicher Kandidat für die Köllner-Nachfolge, so es diese vor oder nach Saisonende überhaupt geben sollte, hat sich in der Schweiz derweil zu Wort gemeldet. Joe Zinnbauer, der eigentlich mit Vornamen Josef heißt und als gebürtiger Schwandorfer, wie Köllner zumindest dem Pass nach Oberpfälzer ist, wurde vom Blick auf ein vermeintliches Interesse an seiner Person angesprochen. "Natürlich ist es eine Ehre, wenn Dein Name im Zusammenhang mit einem Klub wie Nürnberg fällt", antwortete der 46-Jährige dem Boulevardblatt.

Der Mann, der mit Valerien Ismael einst den Fußballlehrer-Schein machte und beim Erstligisten FC St. St Gallen noch Arbeitspapiere bis 2018 hat, schob im gleichen Zusammenhang jedoch auch ein paar einschränkende Worte hinterher. "Ehrlich gesagt interessieren mich aber gerade nur zwei Dinge. Dass wir hier in St. Gallen unser Projekt durchziehen. Und dass Dölf möglichst schnell wieder gesund wird." Mit "Dölf" war der Präsident der Ostschweizer gemeint, der just zuvor bekanntgegeben hatte, sein Amt im Mai krankheitsbedingt niederzulegen.

Zinnbauer hospitierte bereits am Valznerweiher

Einen gewissen Stallgeruch hätte der erfolgreich im Nachbarland arbeitende Zinnbauer, der während seines Trainerlehrgangs auch ein Praktikum beim FCN absolvierte, jedenfalls. Seine Eltern und auch seine Kinder sind nach wie vor im Großraum zu Hause.

In der Region hat der in der Branche aufgrund seines Arbeitsethos und seiner Motivationskünste gelobte Trainer seine Karriere einst auch vorangetrieben. Der Ex-Profi, der während seiner aktiven Laufbahn beim KSC, in Mainz, aber auch in Weismain oder Bayreuth spielte, startete 1995 seine Trainerlaufbahn beim damaligen Bezirksoberligisten SK Lauf.

Nach Engagements beim TSV Wendelstein und dem Henger SV ging es für Zinnbauer über den VfB Oldenburg und den Karlsruher SC schließlich zum HSV, bei dem er für gut sechs Monate in der Bundesliga arbeiteten konnte – und bei dem er sich zum Einstand als Chefcoach mit einem Achtungserfolg gegen die Bayern (0:0) einführte. Bis auf Weiteres ist Zinnbauer, der mit St. Gallen die Europa-League-Quali im Visier hat, in Nürnberg zumindest offiziell kein Thema. Dies könnte sich jedoch früher oder später jedoch ändern.

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