Neureuther daheim nur Zweiter - Hirscher siegt

1.3.2015, 15:52 Uhr
Neureuther muss sich einmal mehr hinter Hirscher anstellen und wird in Garmisch "nur" Zweiter.

© dpa Neureuther muss sich einmal mehr hinter Hirscher anstellen und wird in Garmisch "nur" Zweiter.

Für Viktoria Rebensburg gab's im Nebel-Chaos von Bansko nichts zu feiern, dafür sicherte Felix Neureuther dem Deutschen Skiverband vor heimischem Publikum einen zweiten Platz. 14 Tage nach seiner WM-Bronzemedaille im Slalom gelang dem 30-Jährigen in Garmisch-Partenkirchen das beste Riesenslalom-Resultat der Saison. „Nach der Weltmeisterschaft ein Heimrennen zu haben, ist nicht so einfach, aber sehr schön, weil die Spannung zurückkommt“, sagte Neureuther, der sich am Sonntag von rund 7000 Zuschauern in Bayerns Ski-Hauptstadt bejubeln ließ.

Überschwänglich war die Freude des besten deutschen Skirennfahrers allerdings nicht. Vor allem, weil der Vorsprung des Österreichers Marcel Hirscher eine gewaltige Dimension hatte: 3,28 Sekunden. Nur der Schwede Ingemar Stenmark erreichte in den 70er Jahren zweimal einen noch größeren Abstand in einem Riesenslalom zum Zweiten. „Puh, da kann man sich nur verneigen, er war heute eine ganz andere Liga“, lobte Neureuther.

Niemand kam an die beiden Ausnahmefahrten des dreimaligen Gesamtweltcupsiegers heran – schon gar nicht Fritz Dopfer, der nach einem schwachen zweiten Lauf noch von Platz vier auf elf zurückfiel. „Er ist dieses Jahr über die Saison hinweg gesehen der mit Abstand Beste im Riesenslalom. Da kann man wirklich nur großen Respekt zollen“, sagte Neureuther über Hirscher. „Wir müssen arbeiten, definitiv ganz dringend, dass wir ein bisschen näher kommen.“

Schlechte Bedingungen bei den Damen

Bei den Alpin-Frauen in Bansko ging dagegen am Samstag nichts – wie über weitere Strecken des Wochenendes. Der erste Super-G am Freitag wurde nach insgesamt fünf Verschiebungen über den gesamten Vormittag hinweg schließlich abgesagt, der zweite am Samstag nach 13 Starterinnen und ewigen Pausen abgebrochen. Am Montag steht noch ein Super-G auf dem Programm, dabei waren auch die Bedingungen bei der Kombination am Sonntag alles andere als optimal.

Als „totalen Witz“ wertete US-Skistar Lindsey Vonn die umstrittene Entscheidung des Weltverbandes FIS, die Alpine Kombination im Südwesten Bulgariens trotz starken Nebels in der Strecke durchzuziehen. Die Weltcup-Rekordhalterin attackierte Renndirektor Atle Skårdal scharf: „Ich habe ihm gesagt: Wenn es einen Sturz gibt, ist das dein Fehler und nur dein Fehler“, sagte Vonn dem ZDF.

Bei ihrer Fahrt im Super-G, dem ersten Teil der Kombination, war die Amerikanerin auf einmal selbst von den Fernsehkameras nicht mehr auszumachen. Im Mittelteil der Strecke verschwand sie in einer Nebelwand – nicht als einzige der weltbesten Skirennfahrerinnen. „Man hat nicht mal gesehen, wo sie gefahren ist“, gestand Anna Fenninger aus Österreich, die nach dem Slalom schließlich vor Weltmeisterin Tina Maze aus Slowenien und ihrer Teamkollegin Kathrin Zettel gewann.

Rebensburg beschwerte sich nach ihrem ersten Nebel-Ritt am Samstag über „nicht weltcupwürdige“ Bedingungen, tags drauf fuhr sie im Kombinations-Super-G auf Platz elf. Im anschließenden Slalom, ihrer schlechtesten Disziplin, trat sie erwartungsgemäß nicht an.

Die Vancouver-Olympiasiegerin wollte der Jury keinen Vorwurf machen. „Wir sind Freiluftsportler, da muss man damit umgehen können“, sagte die 25-Jährige. Spielt das Wetter mit, bekommt sie am Montag (10.00 Uhr MEZ) eine neue Chance in einem Spezial-Super-G, da die FIS das am Freitag abgesagte Rennen neu angesetzt hat.

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