Niklas Stark: Der neue Stern am Club-Himmel

13.7.2013, 06:58 Uhr
Begehrter Jungstar: Niklas Stark steht beim FCN vor einer großen Zukunft.

© Sportfoto Zink / WoZi Begehrter Jungstar: Niklas Stark steht beim FCN vor einer großen Zukunft.

Den freien Nachmittag nutzte Niklas Stark zu einem kurzen Besuch in die Heimat. Im kleinen Weinort Ipsheim im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim sind sie mächtig stolz auf ihren Club-Profi, der seit Anfang Juni sogar Autofahren darf.

Auch deswegen kommt er seiner Mutter Jutta „noch erwachsener, noch pflichtbewusster“ vor als vor fünf, sechs Monaten. Die Einladung des Vereins, im Januar ins Wintertrainingslager der Bundesligamannschaft mitzufliegen, hat wohl einiges ausgelöst. Ihr Sohn, berichtet Jutta Stark, habe sich seinerzeit „total gefreut“, weil der damals noch 17-Jährige überhaupt nicht damit gerechnet hatte.

Bundesliga-Debüt im April

Seitdem ist Stark so etwas wie der neue Stern am Nürnberger Fußball-Himmel. Zwei Einsätzen in Testspielen folgte am 27. April das Bundesliga-Debüt in Sinsheim, in der zweiten Halbzeit, als Ersatz für den damals angeschlagenen Markus Feulner. Eine Woche später gegen Leverkusen stand Stark plötzlich in der Startelf, ebenso am letzten Spieltag gegen Bremen.

Manchmal scheint er selbst nicht ganz glauben zu können, was da gerade mit ihm passiert. Wie unter der Woche nach dem 4:0 gegen Bayreuth, als sich Stark im Interview hinterher fast überschlug. „Ja, war super“, sagte Stark, „erstes Tor, äh, zweites Tor gemacht, jetzt das erste wichtige.“ Das erste gegen einen Bayernligisten, es resultierte aus einem strammen Rechtsschuss von der Strafraumgrenze.

Stark ist angekommen im Männerfußball. Am Samstag bezieht er mit seinem erklärten LieblingsKlub bereits das dritte Vorbereitungsquartier in sechs Monaten; in Grassau am Chiemsee will sich der Jüngste in Michael Wiesingers Aufgebot erneut nachdrücklich empfehlen. Was ihm in den vergangenen Wochen bereits vorzüglich gelungen zu sein scheint.

Vertrag bis 2016

Auch Sportvorstand Martin Bader hält ausgesprochen viel von seinem Ausnahmetalent; die Wertschätzung für Stark ging so weit, dass sie ihn Ende Januar einen bis 2016 gültigen Vertrag unterschreiben ließen. „Es ist ein Traum, auch in Zukunft bei dem Verein zu spielen, bei dem ich schon seit der E-Jugend bin“, kommentierte Stark seine Beförderung, die selbstverständlich ernst gemeint war.

Wenn die jüngsten Eindrücke nicht täuschen, ist Stark drauf und dran, sich schon früh in der Karriere zu etablieren. „Wir trauen es Nik zu“, sagt Bader, er meint regelmäßige Einsätze in Deutschlands höchster Klasse. Die Chancen dafür dürften steigen, wenn Trainer Wiesinger eine etwas verhaltenere Aufstellung mit zwei defensiven Mittelfeldspielern wählen sollte. „Nik ist einer, der uns Freude macht“, schwärmt Bader, er spricht dem früheren Leichtathleten des TSV Ipsheim deshalb eine „Daseinsberechtigung“ im Aufgebot des 1. FC Nürnberg zu. Ob Stark sogar die große Überraschung der Vorbereitung werden könnte? Bader hätte nichts dagegen.

Fachabi-Pläne durchkreuzt

Also bringt sich Stark nach Kräften ein. Dass der Zeitaufwand viel größer ist als bei der U19 (für die Stark noch spielberechtigt wäre), konnte den 18-Jährigen nur anfangs überraschen. Durchkreuzt aber seinen ursprünglichen Plan, im nächsten Sommer sein Fachabitur an der Lothar-von-Faber-Schule zu bauen. Stattdessen wird das letzte Schuljahr geteilt, Stark ist somit erst 2015 fertig. Anders ließen sich die beiden Schwerpunkte in seinem Leben nicht mehr vereinbaren, sagt Mutter Jutta, die ihn früher regelmäßig die insgesamt 126 Kilometer bis zum Sportpark Valznerweiher und zurück nach Hause chauffierte.

Die Zeiten sind vorbei, mittlerweile hat der Filius sogar eine eigene Internetseite und einen Berater. In Ipsheim lässt er sich trotzdem so oft wie möglich blicken. So wie am Freitag, obwohl ihn auch da sein Traum verfolgte. Der Club organisierte auf der Anlage des FSV Ipsheim ein Trainingscamp für Kinder, Stark schaute zu. Und schrieb nebenbei fleißig Autogramme.

Verwandte Themen


9 Kommentare