Nur ein kurzer Flirt mit Emanuel Pogatetz

14.6.2012, 12:00 Uhr
Nur ein kurzer Flirt mit Emanuel Pogatetz

© dpa

Am 24. Juni ist schon wieder Trainingsauftakt beim 1. FC Nürnberg. Ohne Emanuel Pogatetz (zu teuer), Tomas Pekhart (hat nach seiner EM-Teilnahme noch drei Wochen Urlaub) und Noah Korczowski. Für den Juniorennationalspieler ist die Saison 2011/2012 noch nicht vorbei und die Saison 2012/2013 noch weit weg.

Auch langjährige Beobachter können sich nicht an eine ähnlich ruhige Sommerpause erinnern wie heuer. Beim 1. FC Nürnberg ist zurzeit nicht viel los, der Club hat noch Urlaub. Trotzdem gibt es ein paar offene Fragen, mit denen sich besonders Trainer Dieter Hecking (Türkei) und Sportdirektor Martin Bader (Florida) auch in ihrem jeweiligen Feriendomizil beschäftigen dürfen. Die wichtigste lautet: Wie heißt der neue Innenverteidiger?

Möglicherweise haben sie ihn schon vor Monaten verpflichtet, sogar ablösefrei. Noah Korczowski vom FC Schalke ist zwar erst 18, aber ein sehr begabter Juniorennationalspieler. Dem Schalke nicht garantieren konnte und garantieren wollte, dass er nächste Saison mit den Profis üben darf, Nürnberg schon. „Es ist natürlich schade, dass wir solch ein Talent verlieren“, kommentierte Schalkes Manager Horst Heldt im Reviersport seinerzeit den Wechsel, „ich hätte ihn gerne behalten.“

Am Sonntag bestreitet Korczowski seine vorerst letzte Partie für Schalke, mit der U19 trifft er im Finale um die deutsche Meisterschaft auf den FC Bayern München. Beim Halbfinalhinspiel in Wolfsburg saß sogar sein künftiger Trainer auf der Tribüne. „Er hat ihn gut gesehen“, berichtet Bader aus Florida – der auch in Übersee vorrangig damit beschäftigt ist, irgendwelche Geschichten aus der fernen Heimat zu dementieren. Eine davon handelte von Emanuel Pogatetz, der angeblich beim Club im Gespräch sei. 

Von einem Angebot in Millionenhöhe für den österreichischen Abwehrrecken von Hannover 96 war die Rede und später von einem deutlich nachgebesserten, nur scheint davon nicht viel wahr gewesen zu sein. Hecking, der Hannovers Medienlandschaft aus eigener Erfahrung sehr gut kennt, glaubt an gezielt lancierte Meldungen. Dass man sich intensiv um den 29-Jährigen bemüht habe, sei „nicht richtig“, stellt Hecking klar, man habe lediglich „mal darüber gesprochen“. Als publik wurde, dass Pogatetz die Niedersachsen am 30. Juni möglicherweise verlassen werde, habe man sich bei ihm und Hannover über die grundsätzliche Machbarkeit eines Transfers erkundigt, bestätigt auch Bader, mehr Kontakt sei aber nicht gewesen. Ein kurzer Flirt also. „Die Vorstellungen sind für uns aktuell nicht machbar“, sagt Bader, so dass man sich auf die Alternativen konzentriert habe, „die wir seit längerem favorisieren“.

26000 Dauerkarten verkauft

Wie es aussieht, wird Pogatetz des lieben Geldes wegen zum praktischerweise in der Nachbarschaft beheimateten VfL Wolfsburg wechseln. Wo man im Durchschnitt weniger Zuschauer hat als der Club Dauerkarteninhaber. Über 26000 Saisontickets sind schon wieder abgesetzt, bei 28000 ist wie in den Vorjahren Schluss. Ob es überhaupt einen freien Verkauf geben wird, entscheidet sich Ende der Woche. Bis Samstag haben Mitglieder noch die Möglichkeit, sich mit Dauerkarten einzudecken.

Um demnächst vielleicht den jungen Noah Korczowski zu sehen, dessen Stern vor ziemlich genau einem Jahr bei der U17-Weltmeisterschaft in Mexiko aufging, wo er mit seiner deutschen Nationalmannschaft begeisternden Fußball zeigte und letztlich Dritter wurde. In Nürnberg muss er sich trotz internationaler Erfahrung wohl erst mal hinter Per Nilsson, Timm Klose und Herrn XY anstellen, „er wird seine Zeit brauchen“, glaubt auch Sportdirektor Bader. Bis zum Liga-Start am letzten August-Wochenende ist ja noch etwas hin.

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