Nürnbergs Kiyotake feiert Überraschungssieg über Spanien

27.7.2012, 06:59 Uhr
Nürnbergs Kiyotake feiert Überraschungssieg über Spanien

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Juan Manuel Mata Garcia kann nicht klagen über das vergangene Fußballjahr. Champions-League-Sieger ist er geworden und Europameister. Sollte der Profi des FC Chelsea mit Spanien auch noch Gold bei den Olympischen Spielen in London gewinnen, wäre er plötzlich ausgesprochen berühmt. Drei internationale Titel binnen weniger Monate haben vor ihm noch nicht viele gewonnen.

Ein Sieg der Iberer im Finale am 11. August in Wembley ist nach wie vor möglich, aber gestern Nachmittag zumindest etwas unwahrscheinlicher geworden. Weil seine hochgewetteten Spanier zum Auftakt überraschend verloren haben. Maßgeblich beteiligt am Fehlstart eines der großen Turnierfavoriten war auch ein Profi des 1. FC Nürnberg.

Hiroshi Kiyotake ist in seiner Heimat längst ein kleiner Star; das Hochglanzmagazin GQ widmet ihm in seiner aktuellen Ausgabe gleich vier Seiten, auf denen er sich auch über die Perspektiven seiner U23-Auswahl bei den Olympischen Spielen äußern durfte. Kiyotake, so steht da jedenfalls geschrieben, beschleiche seit längerem das Gefühl, „dass etwas zu holen ist“, er meint natürlich eine Medaille. Bei seiner Vorstellung in Nürnberg wurde er konkreter. „Die, die am stärksten leuchtet“, würde er sich gerne umhängen lassen.

Ein Mönchengladbacher trifft

Gestern um 18.37 Uhr Ortszeit konnte Kiyotake im Hampden Park zu Glasgow schon mal den begleitenden Jubel üben. Nach dem Schlusspfiff riss er seine Arme nach oben und schrie seine Erleichterung heraus. Mit dem 1:0 (1:0)-Erfolg seiner Japaner gegen Spanien konnte man wirklich nicht rechnen.

Es hätte selbst ein 3:0 oder 4:0 werden können, wenn auch Kiyotake seine Chancen effizienter genutzt hätte. In der 38. Minute schob er die Kugel aus allerdings sehr spitzem Winkel am leeren Tor vorbei, nach einer Stunde fehlten ein paar Zentimeter, nachdem er sich gekonnt in den Strafraum gedribbelt hatte. Besser machte es Yuki Otsu aus Mönchengladbach, der nach einem Eckstoß lediglich seinen rechten Fuß hinhalten musste (34.). Spätestens als Iñigo Martínez wenig später wegen einer fragwürdigen Notbremse die Rote Karte sah, sprach vieles für Japan.

Und für Kiyotake, der zunächst auf dem rechten Flügel wirbelte und es dort meist mit Welt- und Europameister Jordi Alba zu tun hatte, der erst kürzlich für 14 Millionen Euro vom FC Valencia zum FC Barcelona gewechselt war. Den deutlichen Ablöseunterschied – der Neu-Nürnberger kostete rund 13 Millionen weniger – merkte man ihren Duellen selten an. Kiyotake konnte sich ein paar Mal glänzend in Szene setzen, agierte vor dem Tor aber viel zu hektisch.

Trotzdem eine böse Überraschung für Juan Manuel Mata Garcia und seine Kollegen – die Spanier würden im Viertelfinale wahrscheinlich auf Brasilien treffen. Falls sie sich überhaupt dafür qualifizieren.

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