Österreichs Fans wollen Marcel Koller halten

14.10.2013, 11:01 Uhr
Wohin führt sein Weg? Österreichs Fans wollen Marcel Koller behalten, der Club hat jedoch wohl ein Auge auf den Schweizer geworfen.

© Sportfoto Zink / WoZi Wohin führt sein Weg? Österreichs Fans wollen Marcel Koller behalten, der Club hat jedoch wohl ein Auge auf den Schweizer geworfen.

Stell dir vor es ist WM und Österreich sitzt auf dem Sofa. Nun ja, nach 1998 ist das bislang alle vier Jahre zuverlässig der Fall gewesen. Auch das Turnier 2014 in Brasilien findet ohne die Alpenrepublik statt. Doch zwischen Innsbruck und Wien wird diesmal nicht der Trainer für das Scheitern verantwortlich gemacht. Im Gegenteil, er erfreut sich dort einer lange nicht mehr dagewesenen Beliebtheit.

Der Schweizer Marcel Koller hat aus der von Legionären gespickten Auswahl ein funktionierendes und unbequemes Kollektiv gemacht,  dass auch der deutschen Elf beim Qualifikationsspiel in Wien mächtig Mühe bereitet hat und um ein Haar der Löw-Truppe im September 2012 bei der knappen 1:2-Niederlage einen Punkt abgetrotzt hätte. Doch Kollers Vertrag in Österreich läuft Ende des Jahres aus und den 52-Jährigen soll es dem Vernehmen nach in den Fingern jucken, wieder eine Vereinsmannschaft zu übernehmen.

Unbequem und funktionierend - das würde man dieser Tage auch gerne in Nürnberg sein und damit den grauen Schleier von acht sieglosen Spielen endlich beiseite legen. Somit halten derzeit einige Beobachter den bundesligaerprobten Koller (Köln, Bochum) für den geeignetesten Kandidaten für die Wiesinger-Nachfolge. Von Seiten des Vereins gibt man erwartungsgemäß keine Wasserstandsmeldungen ab und will die immer heißer kochende Gerüchteküche auch nicht weiter anheizen.

Auf der anderen Seite der Grenze ist das Ziel dagegen klar. Koller muss bleiben. Verbandspräsident Leo Windtner richtete vor wenigen Tagen bereits eine deutliche Empfehlung an den Umworbenen: „Die österreichische Nationalelf müsste für ihn attraktiver sein als ein deutscher Nachzügler.“

In Facebook haben sich mittlerweile fast 12.000 Fans in einer Gruppe unter dem unzweideutigen Namen "Marcel Koller soll Trainer des österr. Nationalteams bleiben". Neben eindringlichen Appellen in Richtung des (Noch-)Übungsleiters feuern die Mitglieder auch die eine oder andere Spitze in Richtung Franken ab. Ein Bild mit dem Titel "Lieber ein Herz für Österreich als Nürnberger Lebkuchenherzen" spricht eindeutig dafür, dass man in Österreich argwöhnisch auf ein angebliches FCN-Interesse blickt.

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