Pekhart zielt daneben - Rakovsky weiß genau, wo’s hingehen soll

16.6.2011, 14:04 Uhr
Tomas Pekhart verlor mit den Tschechen 0:2 gegen Spanien bei der U21-EM.

© dpa Tomas Pekhart verlor mit den Tschechen 0:2 gegen Spanien bei der U21-EM.

45 Minuten Laufarbeit als Solospitze, ein gelungener Abschluss: Tomas Pekhart tat sich bei der 0:2-Schlappe gegen Spanien -seinem zweiten EM-Startelfauftritt als Alleinunterhalter im Angriff - schwer, auffällig zu werden. Einmal gelang es dem Neu-Nürnberger gleichwohl: Teamkollege Celustka hatte beim Zwischenstand von 0:1 auf rechts energisch den Vorwärtsgang eingelegt .Der Außenverteidiger beförderte die Kugel flach ins Zentrum, wo sie der 22-jährige handlungsschnell, aber auch knapp am rechten Kreuzeck vorbeijagte.

Eine Blaupause für zukünftige Club-Angriffe? Der großgewachsene Goalgetter und seine Mitstreiter befanden sich gegen spielstarke Iberer zumeist in der Abwehrhaltung. Verständlich: Nach einer intensiv geführten, zerfahrenen Anfangsphase hatte sich der Turnierfavorit aus Südeuropa durch gewohnt traumwandlerische Ballzirkulation Feldvorteile sowie ein Chancenplus erspielt und dieses in die Führung umgemünzt. Den zweiten Durchgang, in welchem kurz nach Wiederanpfiff erneut Adrian der “Rojita“ den ersten Dreier sicherstellte, erlebte Pekhart von draußen.

Den zweiten Matchball möchten Pekhart & Co. verwandeln

Am Sonntag geht es für den Kopfballspezialisten, der Anfang Mai einen Vier-Jahres-Vertrag beim FCN unterzeichnet hat, gegen England nun darum, zumindest Rang zwei hinter der “kleinen roten Furie“ zu verteidigen. Immerhin winkt den Tschechen, die in der EM-Quali ungeschlagen den absenten Titelträger Deutschland hinter sich ließen, die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2012 in London. Das Ticket hierfür zu lösen, hat für Pekhart einen besonderen Reiz. Von Mitte 2006 bis Anfang 2009 verdiente der Schieber-Nachfolger seine Brötchen auf der Insel (Tottenham Hotspur, FC Southampton).

Pekhart, im Dress von FK Jablonec und Sparta Prag jüngst Zweiter der Torschützenliste in Tschechien (18 Treffer), wurde von den Club-Verantwortlichen seit rund einem Jahr intensiv beobachtet. Ebenfalls die Aufmerksamkeit der fränkischen Talentjäger erregt ein Akteur, der sich in jungen Jahren auch in Tschechien erste Sporen verdiente, während des Arbeitsaufenthalts seines Vaters. Bei den Prager Platzhirschen Sparta, Slavia und Dukla hat Patrick Rakovsky (18) sein Torwart-Handwerk gelernt. Und wie! Da es der FC Schalke 04 verpasst hat, dem deutschen U-18-Schlussmann sportliche Perspektiven aufzuzeigen, entschied sich dieser, beim FCN statt bei den “Königsblauen“ seine Karriere voranzutreiben (wir berichteten).

Erstklassige Farben auf Rakovskys Homepage

Der Ausnahme-Keeper, der wie Martin Bader via Abendzeitung äußerte, zunächst als Torwart Nummer drei hinter Raphael Schäfer und Alexander Stephan eingeplant ist, soll in die Noris kommen. Rakovsky strebt dies selbst intensiv an. Er und seine Eltern haben bereits ein Haus in Nürnberg gefunden. Die Internet-Seite des Torhüter-Juwels verziert zudem seit mehreren Tagen ein Choreographie-Banner der Club-Ultras mit dem Leitspruch “Erstklassige Farben“. Bader und Horst Heldt, sein Pedant auf Knappen-Seite, müssen sich nur noch auf die Ablösesumme einigen, die der FCN für Rakovsky (Vertrag bis 2012) nach Gelsenkirchen überweist.

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