Playoff-Schock für Bamberg: Bonn knackt den Meister

6.5.2017, 17:16 Uhr
Brose Bamberg ist mit einer Niederlage gegen Bonn ins Viertelfinale gestartet.

© Sportfoto Zink / ThHa Brose Bamberg ist mit einer Niederlage gegen Bonn ins Viertelfinale gestartet.

In der ausverkauften Brose-Arena präsentierten sich beide Mannschaften von der ersten Sekunde an im Playoff-Modus. Dabei zeigten vor allem die Bonner, die ja bekanntlich als Siebter in die Postseason gestartet sind, dass sie mehr Qualität im Kader haben, als der Tabellenplatz vermuten ließ. 

Mit Josh Mayo und Ryan Thompson (beide je zehn Zähler im ersten Durchgang) an der Spitze verteilten die Rheinländer ihre Punkte auf mehrere Schultern und lebten über weite Strecken der ersten Halbzeit von ihrer sehr guten Dreierquote. Bamberg präsentierte sich in der Offensive ebenfalls treffsicher, bekam jedoch in der Verteidigung zu wenig Zugriff.

Durch ihren Besten in Halbzeit eins, Nicoló Melli (11 Punkte, 5 Rebounds), unternahmen die Brose-Boys zwar mehrere Anläufe, verpassten es jedoch durch Ballverluste oder einer äußerst mageren Freiwurfquote (54 Prozent nach 20 Minuten) aus ihrem optischen Übergewicht mehr Kapital zu schlagen. Zur Überraschung vieler in Freak City lag Bonn zum Seitenwechsel knapp mit 47:46 in Front.

Bamberg zielstrebig, Bonn hält dagegen

Strelnieks, Melli und Radosevic eröffneten den dritten Spielabschnitt mit einem 10:0-Lauf und erspielten so die erste deutlichere Führung (56:47, 23. Min.). Doch vom Sturmlauf der Oberfranken ließen sich die Magenta-Riesen nicht aus der Ruhe bringen. Coach Predrag Krunic justierte in einer Auszeit nochmals nach und sofort fanden seine Akteure wieder ihren Rhythmus. Allen voran Kenneth Horton drehte auf und brachte seine Farben mit 13 Punkten wieder zurück. Noch vor der letzten Viertelpause gingen die Telekom Baskets erneut in Front.

Bonn die nervenstärkere Mannschaft

Bis in die Schlussminute konnte sich keines der beiden Teams absetzen. Die Bonner trieben Bambergs Defensive mit einer weiterhin konstant guten und teilweise überragenden Dreierquote schier zur Verzweiflung. Kein Mittel des Gastgebers wollte richtig funktionieren. Bonns nicht aufzuhaltender und nimmermüder Spielmacher Josh Mayo (25 Punkte) sorgte hauptverantwortlich dafür, dass der Außenseiter 1:03 Minuten vor dem Ende immer noch mit vier Punkten (92:88) in Front lag. Daniel Theis und Jerel McNeal konnten zwar abermals ausgleichen., doch dann ging Bambergs Taktik nach hinten los: Bei 21 Sekunden Restspielzeit entschied sich der Meister dafür, den letzten Wurf in die eigene Hand zu nehmen und schickte Anthony DiLeo an die Freiwurflinie.

Der Bonner Guard tat Bamberg den Gefallen und traf nur einen zum 93:92. Doch – anders als geplant – endete der letzte Angriff des Meisters in einem Ballverlust. Diese Niederlage war am Ende jedoch nicht in diesem letzten Turnover begründet. Vielmehr haben es die Mannen von Andrea Trinchieri zu keinem Zeitpunkt geschafft, über die Defensive einen Zugriff auf die Partie zu bekommen. Im Angriff kam erschwerend hinzu, dass Bamberg als Team zehn Freiwürfe vergeben hatte. Da half es dem Meister auch nicht, dass Nicoló Melli scheinbar rechtzeitig seine Playoff-Form gefunden hat (21 Punkte, zehn Rebounds).

Brose Bamberg: Melli (21 Punkte), Strelnieks (17), Theis (14), Causeur (11), McNeal (10), Miler (8), Radosevic (8), Lô (3), Heckmann, Kratzer. Telekom Baskets Bonn: Mayo (25), Horton (17), Gamble (16), Thompson (12), Silins (10), Bartolo (7), DiLeo (3), Barovic (3), Richter.

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