Pleite in Litauen: Bamberg verpatzt Perego-Debüt

16.1.2019, 21:17 Uhr
Pleite in Litauen: Bamberg verpatzt Perego-Debüt

© Sportfoto Zink

Vor allem beim Rebounding ließen die Oberfranken jeglichen Einsatzwillen vermissen und mussten das Duell an den Brettern klar mit 28:43 abgeben und gestattete den Litauern dabei noch 13 Offensivrebounds. Auch sonst fanden die Gäste kaum zu ihrem Spiel und hatten trotz zwischenzeitlicher guter Phasen, in denen man die Rückstände immer wieder fast abarbeiten konnte, nie eine echte Siegchance.

Rubit fehlt an allen Ecken

Gleich in seinem ersten Spiel als verantwortlicher Coach an der Seitenlinie musste Federico Perego den kurzfristigen Ausfall von Augustine Rubit, der im Training einen Schlag auf den Oberschenkel bekam, hinnehmen. Das Fehlen ihres Top-Performers machte sich dann auch gleich negativ bemerkbar, denn die Oberfranken fanden nur schwer in die Partie. Im Angriff lief der Ball nicht so, wie von Perego gefordert, und defensiv zeigte man weiterhin altbekannte Schwächen.

Insbesondere Lietkabelis´ Big Man Ziga Dimec bekam Brose defensiv nie in den Griff. Der Slowene, der die Saison noch in Bayreuth begann, konnte in der Zone nach Belieben agieren und glänzte bereits zur Pause mit zwölf Punkten, vier Rebounds und zwei Blocks als effektivster Spieler seiner Mannschaft. So sah sich das Perego-Team schon zum Ende des ersten Viertels mit einem zweistelligen Rückstand konfrontiert (22:10).

Kurzes Aufbäumen und radikaler Absturz

Nach der Viertelpause ließen die Brose-Boys ihr Können dann für kurze Zeit aufblitzen. Der Ball lief plötzlich sehr gut durch die eigenen Reihen, wodurch man auch zu hochprozentigen Abschlüssen kam, und defensiv packte der neunfache deutsche Meister ordentlich zu. Ein 9:1-Zwischenspurt brachte Brose schnell wieder bis auf vier Zähler (19:23) heran, doch mehr sollte zunächst nicht drin sein. Da sich im Anschluss immer wieder die bereits erwähnten altbekannten Fehler und Defensivschwächen einschlichen, hatte Panevezys leichtes Spiel und lag zur Pause wieder deutlich in Front (45:32).

Nach dem Seitenwechsel fanden die Gäste aus Deutschland vor allem in der Verteidigung besser in die Begegnung und traten mit einer verbesserten Körpersprache auf - zumindest phasenweise. Im Angriff tat man sich allerdings weiterhin schwer, schaffte es aber des öfteren, an die Freiwurflinie zu kommen. Von dort zeigten Cliff Alexander und seine Mitstreiter wenig Nerven, sodass der Rückstand langsam aber stetig verringert werden konnte.

Immer wieder Offensivrebounds

Sechs Punkte in Folge von Ricky Hickman brachten Bamberg kurz nach dem Start ins Schlussviertel wieder einmal bis auf zwei Zähler (58:60) heran. Doch anstatt weiter nachzusetzen, verlor man offensiv erneut seinen Spielfluss, während die Litauer ihrerseits wieder vermehrt dazu übergingen, ihre Vorteile unter dem Korb durch Dimec und Mindaugas Kupsas zu nutzen. Fanden die Würfe der Litauer mal nicht direkt den Weg in den Korb, sicherten sie sich durch zahlreiche Offensivrebounds zweite oder gar dritte und vierte Wurfchancen.

So wuchs der Vorsprung wieder an und am Ende fehlte den Bambergern die Zeit und auch der nötige Wille zur Gegenwehr, um abermals eine Aufholjagd zu starten. Unterm Strich steht beim Debüt von Federico Perego somit eine deutliche 67:84-Niederlage, durch die Brose Bamberg nicht nur den direkten Vergleich gegen Lietkabelis Panevezys verloren hat, sondern auch die vorzeitige Playoff-Qualifikation verpasste.

Lietkabelis Panevezys: Dimec (16 Punkte), Kariniauskas (12), Valinskas (11), Jasaitis (10), Kupsas (10), Cakarevic (9), Wilson (7), Tarolis (6), Kulvietis (2), Sinovec (1)
Brose Bamberg: Harris (13), Hickman (11), Jelovac (10), Rice (9), Alexander (8), Zisis (7), Olinde (3), Schmidt (3), Kulboka (3), Taylor, Stuckey

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