Pleite, Pech und Petersen: Darmstadt-Trip wirft den Club zurück

28.10.2014, 13:28 Uhr
Nach zuletzt von den Ergebnissen her ordentlichen Auftritten geriet das Spiel in Darmstadt für den FCN zum deutlichen Rückschlag.

© Sportfoto Zink / DaMa Nach zuletzt von den Ergebnissen her ordentlichen Auftritten geriet das Spiel in Darmstadt für den FCN zum deutlichen Rückschlag.

  “Das ist Teil unserer Entwicklung. Wir haben keine klaren Entscheidungen getroffen. Wir dürfen den Gegner in Zukunft nicht so einladen. Wir haben uns wieder selbst geschlagen, das darf uns nicht passieren“, analysierte ein sichtlich unzufriedener Valerien Ismael nach dem 0:3 in Darmstadt. Vor allem die zweite Hälfte hatte dem Club-Coach nicht gefallen. Ordnete Ismael den ersten Durchgang noch als ausgeglichen ein, monierte er berechtigtermaßen, dass sich sein Team nach der Pause in den Zweikämpfen zu naiv zeigte. Es war das erwartete Kampfspiel gewesen, das couragierte Lilien dem FCN auf ihrer Spielwiese aufzwangen. Während die Hausherren leidenschaftlich den kollektiven Vorwärtsgang einlegten, blieb der Club auf dem Weg nach vorne abhängig von Alessandro Schöpf und Daniel Candeias – beides Akteure, die Ismael Mitte der zweiten Hälfte vom Platz nahm. Spielerische Lösungen blieb der FCN am Böllenfalltor erneut schuldig - ein auch während der Nürnberger Erfolgsserie stets durchscheinendes Manko

Hatten die jüngsten Ergebnisse gegen Lautern, Bochum und Leipzig dieses Problem kaschiert, wurde es in Darmstadt mitverantwortlich für die sechste Saisonniederlage. Im Club-Mittelfeld fehlt ein Verbindungsoffizier zwischen Defensive und Offensive. Dies gesteht auch Jürgen Mössmer - mit Robert Koch auf der Doppelsechs wie sein Nebenmann durchaus dafür vorgesehen - ein. “Wir hatten zu große Lücken zwischen unseren Abwehrreihen“, erklärt Nürnbergs Kapitän.

Kombinierten sich die Club-Jungs dann doch einmal vor den gegnerischen Kasten, mangelte es an Durchschlagskraft und Präzision. In der Entscheidung jedes Betrachters liegt es dabei, ob man die guten, jedoch ausgelassenen Torchancen von Schöpf, Füllkrug oder Candeias unter der Kategorie Pech oder situatives Unvermögen verbucht.

Sicherlich Anteile an der Niederlage hatte eine im Vergleich zu den zuvorigen Partien wieder wackelige Defensive. Erschwert wurde dieser die Arbeit in zwei entscheidenden Szenen aber auch vom Referee. Vor Darmstadts 1:0 stand Torschütze Dominik Stroh-Engel knapp im Abseits. Vor dem dritten Treffer der Lilien sah es verdächtig so aus, als ob Vorbereiter Gondorf den Ball mit der Hand kontrollieren würde. Doch an Martin Petersen oder seinem Gespann lag es nicht, dass der Club wie schon beim 0:3 in Heidenheim gegen einen gefestigten Aufsteiger klar das Nachsehen hatte.

Es scheint vielmehr so, wie Valerien Ismael schon im Vorfeld der Partie vorauseilend zu Kenntnis gegeben hat. Das Auftreten seines Teams ist noch lange nicht stabil, die Leistung deutlichen Schwankungen unterworfen. Oder wie Robert Koch sagt: “In den letzten drei Spielen war ein Aufwärtstrend erkennbar, heute ging es wieder einen Schritt zurück“.

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