Pokalspiel: Fürths Trainer mahnt Einstellung an

17.8.2012, 18:13 Uhr
Pokalspiel: Fürths Trainer mahnt Einstellung an

© Sportfoto Zink

Genau davor warnt Fürths Trainer Mike Büskens, wenn seine SpVgg Greuther Fürth heute (20.30 Uhr) beim Drittligisten Kickers Offenbach antritt.

Der Sinnspruch, dass der Pokal eigene Gesetze hat, ist schlichtweg Unsinn. Auch hier rennen 22 Spieler einem Ball hinterher, wer am Ende mehr Tore erzielt hat, gewinnt. Nur ganz so simpel scheint es dann doch nicht zu sein, wenn jedes Jahr aufs Neue klar favorisierte Teams gegen erklärte Außenseiter Federn lassen müssen. „Da braucht man eine gute Einstellung und darf nicht denken, dass es von alleine geht“, erinnert Mike Büskens gut 36 Stunden vor dem „Ernstfall“ an Werte, die im Sport die Basis allen Erfolgs darstellen.

So etwas aber droht der Mensch allzuleicht zu vergessen, immerhin trennen Fürth und Offenbach doch Welten. In der Kleeblattstadt herrscht pure Euphorie, alles fiebert der Premiere in der Bundesliga entgegen, Eintrittskarten für Heimspiele werden bereits jetzt auf dem Schwarzmarkt hoch gehandelt. In Offenbach dagegen hat der Fußball schon bessere Zeiten erlebt: Zwar peilt die Mannschaft des ehemaligen Fürther Torjägers Arie van Lent offiziell den Aufstieg an, ist aber mit vier Niederlagen in Serie denkbar miserabel in die neue Spielzeit der Dritten Liga gestartet.

Rechtzeitig vor dem Pokalspiel gegen die Fürther haben sich die Kickers wieder gefangen. Zuletzt feierten sie mit dem 3:1-Sieg bei Alemannia Aachen eine sportliche Wiederauferstehung. Dementsprechend heiß werden die Hessen heute Abend sein, glaubt zumindest Mike Büskens. „Ähnlich aktiv wie in Aachen, aggressiv in den Zweikämpfen und sehr kompakt“, erwartet der Fürther Trainer die Gastgeber in der bekanntermaßen „hitzigen Atmosphäre“ am runderneuerten Bieberer Berg – einer der Kultstätten des deutschen Fußballs: voller Tradition, voller Gefühle, voller knisternder Spannung zwischen Fans und Mannschaft. „Da haben die Kickers schon viele großartige Spiele abgeliefert“, blickte Büskens zurück.

Insofern kann es aus Sicht des Fürther Trainers nur bedingt darauf ankommen, welche elf Spieler er heute in die Startelf beordert. Hinten links fällt die Entscheidung zwischen dem etwas erfahreneren Eddy Prib und dem immer stärker auftrumpfenden Jungspund Rhaman Baba, was bei Pribs Verwendung in der Viererkette einen Platz im zentralen Mittelfeld für Sebastian Tyrala frei machen könnte. In der Abteilung Attacke dürfte Neuzugang Djiby Fall sein Pflichtspieldebüt feiern, auch, weil er laut Büskens unter der Woche im Training angedeutet hatte, „dass er weiß, wo das Tor steht“.

Ein Fakt, der auch heute sicher von Bedeutung ist, immerhin ist das Fürther Ziel eindeutig. „Wir wollen unbedingt in die zweite Runde“, forderte Büskens vom letztjährigen Pokal-Schreck. Diesmal aber ist Fürth Favorit, „da wird das Spiel nur im Kopf entschieden“. Nicht von den angeblichen Pokal-Gesetzen...

Offenbach: Wulnikowski – Stein, Husterer, Stadel, Dziwniel – Reinhardt, Feldhahn, Mehic, Hahn – Rathgeber, Fetsch / Fürth: Grün – Nehrig, Kleine, Mavraj, Prib – Sararer, Fürstner, Tyrala, Mikkelsen – Nöthe, Fall / SR: Dingert (Thallichtenberg).

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