Raststätten-Rapport: Rapid-Ultras fangen Teambus ab

14.4.2017, 16:27 Uhr
Raststätten-Rapport: Rapid-Ultras fangen Teambus ab

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Eine herbe 0:3-Pleite beim Schlusslicht SV Ried hat bei Rapid Wien für eine Aussprache zwischen Fans und Mannschaft gesorgt - zwischen Mülleimern, Rastplatz-Tischen und Toilettenhäuschen. Auf der Heimreise vom Auswärtsspiel konfrontierten die Ultras die Mannschaft auf einem Lkw-Rastplatz an der Autobahn. Der aufgeheizten Stimmung war es geschuldet, dass "schon kurz nach dem Spiel eine Aussprache zwischen Fans, der Mannschaft und dem Betreuerteam auf einem Autobahnparkplatz vereinbart" wurde, wie Rapid-Sprecher Peter Klinglmüller bestätigte.

Einer Stellungnahme der "Ultras Rapid" zufolge wurde der Mannschaftsbus "von der Autobahn geholt, um der Mannschaft auf einem Lkw-Rastplatz die Leviten zu lesen". Dabei entschieden sich die Anhänger bewusst für den illustren Parkplatz-Treff und gegen die Konfrontation direkt im Stadion, um zu verhindern, dass TV-Sender darüber berichten, wie die österreichische Zeitung Der Standard berichtet.

Rapid in Abstiegsgefahr

Tatsächlich sind die Sorgen der Ultras nicht unbegründet. Acht Spieltage vor Schluss steht Rapid, der 32-fache österreichische Meister, nur fünf Punkte vor dem Abstiegsplatz, in den letzten zehn Liga-Spielen gelang nur ein einziger Sieg. Bei der bedenklichen Entwicklung der letzten Monate kämpft der Hauptstadtklub nun klar gegen den Abstieg. "Wir alle waren in den letzten Wochen wohl ein bisschen zu stolz, um uns einzugestehen, was es geschlagen hat", mahnen die Ultras auf ihrer Homepage.

Auch beim 1. FC Nürnberg, dessen Fans eine Fanfreundschaft mit Rapid Wien verbindet, kam es 2015 zu einer ähnlichen Aktion: Nach einer 3:6-Klatsche beim SC Freiburg vermittelte der damalige Sportvorstand des FCN, Martin Bader, großzügig zwischen Mannschaft und Ultras und sorgte dafür, dass Team und Anhänger sich auf dem Rastplatz Renchtal an der A5 zur Aussprache trafen. "Wir haben das über uns ergehen lassen", resümierte der damalige Club-Coach Rene Weiler die ungewöhnliche Pause, die den Anfang vom Ende in der Ära Bader einleitete.

 

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