Rebensburg und Dreßen feiern famose Super-G-Erfolge

15.3.2018, 15:25 Uhr
Der Zweitplatzierte Christof Innerhofer (l-r) aus Italien, Sieger Vincent Kriechmayr aus Österreich sowie die Drittplatzierten Aksel Lund Svindal aus Norwegen und Thomas Dreßen aus Deutschland haben nach dem Rennen in Are allen Grund zu jubeln.

© Alessandro Trovati/dpa Der Zweitplatzierte Christof Innerhofer (l-r) aus Italien, Sieger Vincent Kriechmayr aus Österreich sowie die Drittplatzierten Aksel Lund Svindal aus Norwegen und Thomas Dreßen aus Deutschland haben nach dem Rennen in Are allen Grund zu jubeln.

Diese zwei Podestplätze machen dem deutschen Speed-Team Mut für den nächsten WM-Winter. Beim Weltcup-Finale der alpinen Skifahrer in Are hatte Viktoria Rebensburg die Glückwünsche für Rang zwei im Super-G und ein versöhnliches Happy End gerade entgegengenommen, da sorgte Thomas Dreßen schon wieder für Furore. Der Shootingstar raste am Donnerstag auf Platz drei, feierte sein bestes Karriereergebnis in der Disziplin und den vierten Podiumsplatz in einem phänomenalen Ski-Winter. "Das war eine knappe Geschichte", sagte Dreßen und kündigte an: "Heut' feiern wir g'scheit." An den kommenden Herbst und seinen nächsten Angriff auf die Weltspitze wollte der Youngster noch nicht denken.

Dabei unterstrich der Mittenwalder eindrucksvoll, dass mit ihm künftig nicht nur in der Abfahrt zu rechnen ist. In Are waren nur der österreichische Sieger Vincent Kriechmayr und Christof Innerhofer aus Südtirol schneller als der 24-Jährige, der sich Rang drei mit dem norwegischen Routinier Aksel Lund Svindal teilte.

"Es ist ganz klar die Zielsetzung, dass er in beiden Disziplinen absolute Weltspitze ist", sagte Alpinchef Wolfgang Maier über Dreßen. "Das ist einfach ein supergutes Gefühl, wenn man mit einem Podium abschließt nach einer bemerkenswerten Saison bei den Herren."

Stärkste Bilanz seit 1987

Lang waren die Speedfahrer die Sorgenkinder im Deutschen Skiverband (DSV), aber die Zeiten sind vorbei. Zwei Siege und zwei dritte Plätze fuhr Dreßen in Abfahrt und Super-G ein, dazu kommt der Erfolg von Josef Ferstl beim Super-G von Gröden. Eine so starke Speed-Bilanz hatten die deutschen Herren seit 1987 nicht mehr vorzuweisen. Ferstl wurde in Are Achter, nur Andreas Sander enttäuschte auf dem 18. Rang.

Einige Enttäuschungen hatte auch Rebensburg während der Saison in Abfahrten und Super-G erlebt, unter anderem mit einem kleinen Patzer beim olympischen Super-G, der sie eine mögliche Medaille kostete. Beim Weltcup-Finale war nur die Italienerin Sofia Goggia schneller. Dritte wurde Lindsey Vonn (USA). "Ich bin wirklich sehr froh, dass es heute funktioniert hat mit dem Podestplatz", sagte Rebensburg, nachdem sie tags zuvor in der Abfahrt knapp Vierte geworden war.

Ein "super Abschluss"

Der Erfolg soll der Rennfahrerin vom Tegernsee Auftrieb geben: Zum einen für den Riesenslalom am Sonntag, wenn sie die Disziplinwertung perfekt machen will. Zum anderen für den kommenden Winter und den nächsten Versuch, im Speed-Bereich beständig nach vorne zu rasen.

Damen-Bundestrainer Jürgen Graller war in Are nicht überrascht. Der Coach hält Rebensburg für eine herausragende Super-G-Fahrerin, ist von ihren Fähigkeiten in der Disziplin überzeugter als sie selbst. "Das war wichtig heute", sagte Graller zu dem "super Abschluss".

Schon den ganzen ersten Winter als DSV-Trainer hindurch hatte Graller mit Rebensburg diskutiert und ihr gesagt, welches Talent sie in der zweitschnellsten Alpin-Disziplin doch habe. "Auch sie weiß, dass sie Super-G gut fahren kann", sagte er. Nun bekam sie es bestätigt.

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