Reimer richtet's für die Ice Tigers in Schwenningen

21.1.2018, 15:32 Uhr
Er ist halt der Kapitän! Die Treffsicherheit von Doppeltorschütze Patrick Reimers sorgte dafür, dass sich die Ice Tigers in Schwenningen eine komfortable Führung herausarbeiteten.

© Sportfoto Zink / MaWi Er ist halt der Kapitän! Die Treffsicherheit von Doppeltorschütze Patrick Reimers sorgte dafür, dass sich die Ice Tigers in Schwenningen eine komfortable Führung herausarbeiteten.

Einen Wunsch hatte Rob Wilson für diesen Sonntagsausflug nach Schwenningen. Nein, er wollte keine Sehenswürdigkeiten besichtigen und auch nicht in die lokale Kultur eintauchen. Der Trainer der Thomas Sabo Ice Tigers wollte lediglich, dass seine Mannschaft den Vergleich mit den Wild Wings nach 60 Minuten gewinnt. Am Freitagabend war ihnen das gegen Wolfsburg nicht gelungen, weil sie es versäumten, mehr als ein Tor zu schießen. Kurz vor Schluss glichen die Grizzlys aus, Yasin Ehliz‘ zweiter Treffer brachte zwar den Extrapunkt, glücklich war Rob Wilson trotzdem nicht.

Schlaflos in Schwenningen?

"Wir hätten das Spiel nach 60 Minuten beenden sollen", sagte er. "Aber wir arbeiten daran, dass es besser wird." Wie lange Wilson in den zwei Nächten bis zum Sonntag geschlafen hat, ist nicht überliefert, es ist aber anzunehmen, dass er und sein Co-Trainer Mike Flanagan dieses 2:1 vom Freitag ausführlichst analysiert haben, um nicht schon wieder in Probleme zu geraten. Und es gelang: Nürnberg gewann durch Tore von Leo Pföderl, Patrick Reimer (2) und Yasin Ehliz mit 4:1 in Schwenningen.

Zunächst aber legten die Gastgeber los, kamen zu ersten Chancen, die Nürnberg allerdings nicht wirklich in Gefahr brachten. Nach zehn Minuten fanden die Ice Tigers besser ins Spiel, Yasin Ehliz versuchte es gleich zweimal, scheiterte aber an Dustin Strahlmeier. Besser machten sie es kurz darauf in Überzahl: Leo Pföderl zog einfach mal ab, Strahlmeier war die Sicht verdeckt, der Puck prallte von der Schulter des Torhüters ab und landete hinter ihm im Tor: 0:1 (13.). Nürnberg war nun besser, aktiver – und belohnte sich gleich wieder. Im dritten Powerplay dieses ersten Drittels brachte Oliver Mebus den Puck vors Tor, David Steckel und Tom Gilbert stocherten ein bisschen, verwirrten die Schwenninger, sodass Patrick Reimer zum 0:2 einschieben konnte. Nürnberg versuchte sofort, ein drittes Tor nachzulegen, um ihren Gegner nicht am Leben zu lassen, wie Wilson es gerne nennt.

Vorhand, Rückhand, Vorhand, drin! 

Beide Mannschaften hatten sich gerade so erholt, da jubelte Nürnberg schon wieder. Patrick Reimer spielte von hinter dem Tor einen Pass zu Yasin Ehliz, der sträflich frei vollenden durfte (21.). Und Nürnberg war nun heiß – und hatte noch immer nicht genug. Diesmal legte Ehliz seinem Kapitän den Puck mit einem Rückhandpass von der Bande auf, Reimer schien ein bisschen auf dem Eis zu tanzen, Vorhand, Rückhand, Vorhand, ehe er zum 0:4 traf (26.). Danach kam auch Schwenningen wieder zu ein paar Chancen, die Ice Tigers verpassten auf der anderen Seite den fünften Treffer. Jubeln durften kurz vor Ende des zweiten Drittels dann die Wild Wings. Kyle Sonnenburg schoss, Damien Fleury fälschte entscheidend ab: 1:4 (36:58).

Im Schlussabschnitt versuchte Schwenningen nochmal alles, kam aber kaum gefährlich vor das Nürnberger Tor. Als Brett Festerling zuschauen musste, hatte David Steckel in Unterzahl sogar die Chance auf das 1:5, auf der anderen Seite traf Simon Danner das Außennetz. Stefano Giliati ließ seinen Frust dann an Marcus Weber aus, der aber kein gesteigertes Interesse an einem Faustkampf hatte. Nürnberg versuchte, den Puck möglichst weit vom eigenen Tor weg zu halten, Mirko Höfflin traf noch die Unterkante der Latte (51.), was die Schiedsrichter dazu brachte, noch einmal den Videobeweis zu bemühen. Neun Minuten später hatte sich Rob Wilsons Wunsch erfüllt.

Nürnberg: Jenike; Aronson/Festerling, Jurcina/Mebus, Gilbert/Köppchen, Torp; Pföderl/Mitchell/Alanov, Segal/Dupuis/Fox, Reimer/Steckel/Ehliz, Pohl/Buzas/Weber. - Schiedsrichter: Kopitz/Schrader. - Zuschauer: 4688. - Tore: 0:1 Pföderl (12:45/5:4), 0:2 Reimer (17:22/5:4), 0:3 Ehliz (20:58), 0:4 Reimer (25:39), 1:4 Fleury (36:58). - Strafminuten: 10 – 8 + 10.

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