Reimer vor Lettland-Spiel: "Wissen, was auf uns zukommt"

16.5.2017, 14:22 Uhr
Zwischenfazit: Nürnbergs Kapitän Patrick Reimer gefällt seine Rolle bei dieser WM und die Verstärkung aus Übersee.

© dpa Zwischenfazit: Nürnbergs Kapitän Patrick Reimer gefällt seine Rolle bei dieser WM und die Verstärkung aus Übersee.

NZ: Vor dem Duell mit Lettland hatte die deutsche Auswahl zwei Tage Pause. Ist das gut, um die Knochen zu schonen? Oder wäre es besser, im Rhythmus zu bleiben?

Reimer: Nein, ich glaube, es tut ganz gut, einfach auch mal noch an den Kleinigkeiten zu arbeiten. Da können wir uns perfekt auf den Gegner Lettland einstellen. Gerade auch für unsere Neuankömmlinge aus der NHL. Auch wenn Leon Draisaitl gegen Italien schon seine Klasse gezeigt hat. Es ist sicherlich gut, dass wir zwei Tage hatten, um uns auf das Spiel zu fokussieren.

NZ: Sie haben gerade geschmunzelt, als Sie über die Nachkömmlinge gesprochen haben. Sie haben in den vergangenen Tagen auch mal gesagt, dass die Mannschaft da sowieso kein Mitbestimmungsrecht habe und solche Dinge nicht beeinflussen könne. Ist es so, dass man sich durch die Nachrücker aus der NHL in der Wahrnehmung ein bisschen in den Hintergrund gedrängt fühlt, wenn man seit Turnierstart dabei ist?

Reimer: Nö, überhaupt nicht. Das war auch gar nicht negativ gemeint. Wir sind immer froh, wenn wir die bestmögliche Mannschaft aufs Eis schicken können. Da muss man persönlich vielleicht auch zurückstecken. Wichtig ist, dass Deutschland gewinnt, das ist unser großes Ziel. Und wenn wir die Spieler haben, die uns dabei helfen, dann ist das, glaube ich, auch für jeden passend.

Einen Weltklassespieler in den eigenen Reihen

NZ: Sie haben gegen Italien in Überzahl gleich mit Draisaitl auf dem Eis gestanden. Was hat sich durch ihn im Powerplay verändert?

Reimer: Leider hatten wir nicht so viele Überzahlsituationen gegen Italien. Leon ist ein Weltklassespieler und findet die Passbahnen. Da mache ich mir keine Gedanken, dass ich nicht zum Schuss komme.

NZ: Wie zufrieden sind Sie ein Spiel vor dem Ende der Gruppenphase mit Ihrer persönlichen Leistung bei diesem Turnier?

Reimer: Ich bin durchaus zufrieden. Es gibt immer Sachen, die man besser machen kann. Aber ich glaube, unsere Reihe mit Yasin Ehliz und Frederik Tiffels versucht in jedem Spiel Energie reinzubringen. Wir haben uns auch alle schon mit Toren belohnt. Und mir macht es Spaß mit den zwei Jungen an der Seite zu arbeiten. Ich hoffe, dass ich manchmal so ein bisschen die Ruhe ins Spiel bringen kann. Aber wie gesagt, wir können, glaube ich, durchaus mit den Leistungen zufrieden sein, wollen sie aber natürlich auch weiter steigern.

"Zwei Teams auf Augenhöhe"

NZ: Das Finale gegen Lettland ist ein Spiel, in dem es um Geduld geht oder darum, sofort Druck zu machen?

Reimer: Klar wollen wir zeigen, wer Herr im Haus ist. Aber wir kennen die Situation von der Olympia-Quali, da war es genauso, dass wir gegen Lettland das Endspiel hatten und da haben wir in Riga 3:2 gewonnen und unser Ticket gelöst. Das sind definitiv zwei Teams auf Augenhöhe, es wird auf die Kleinigkeiten ankommen und wir müssen von der ersten Minute hellwach sein.

NZ: Haben Sie die Letten im Turnier mal über ein gesamtes Spiel beobachten können?

Reimer: Ein komplettes Spiel von ihnen habe ich nicht gesehen, aber alleine die Ergebnisse zeigen, wie stark Lettland ist. Sie haben sich in den meisten Spielen wirklich sehr gut verkauft und sind brandgefährlich. Sie waren auch unser letzter Gegner in der Vorbereitung, entsprechend wissen wir, was für eine Qualität auf uns zukommt.

 

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