Rettig macht sich weiter für die 50+1-Regel stark

29.12.2017, 15:02 Uhr
Andreas Rettig sieht die Meisterschale weiter fest in Münchner Hand - daran würde auch ein mögliches Ende der 50+1-Regel nichts ändern.

© Arne Dedert/dpa Andreas Rettig sieht die Meisterschale weiter fest in Münchner Hand - daran würde auch ein mögliches Ende der 50+1-Regel nichts ändern.

In der Fußball-Bundesliga sieht Rettig Meister Bayern München auf Jahre vorn. "Mir fehlt die Fantasie, mir vorzustellen, dass ein Investor derart viel investiert, dass die Bayern angegriffen werden könnten. Der Zug ist abgefahren. Bayern München wird nicht mehr zu putzen sein", sagte Rettig der Frankfurter Rundschau (Freitag) in einem Interview. Dass durch den Wegfall von "50+1" der Wettbewerb gestärkt werde, sei "blanker Unsinn", meinte Rettig, der in Deutschland einer der stärksten Befürworter dieser Regel ist.

Zugleich warnte er die Bundesligisten davor, die im Fußball-Geschäft zunehmende Preistreiberei mitzumachen. Als Beispiel nannte er Paris Saint-Germain, das dank Investorenhilfe für den Brasilianer Neymar die Rekordablöse von 222 Millionen Euro an den FC Barcelona zahlte.

"Glauben Sie allen Ernstes, dass Bayern München dank Investoren plötzlich Neymar für, sagen wir, 250 Millionen Euro verpflichten könnte? Wissen Sie, was dann passieren würde? Dann würde der Scheich von Katar halt 300 Millionen Euro auf den Tisch legen. Sie können diesen Wettstreit gegen Staatsfonds und Oligarchen nicht gewinnen."

Die deutschen Klubs sollten in diesen Wettlauf gar nicht erst einsteigen. „Lassen Sie den Scheich doch 300 Millionen Euro zahlen. Dann sollen die doch ihr Geld verbrennen. Wir in Deutschland müssen unseren eigenen Weg gehen“, empfiehlt Rettig. Dem Geschäftsgebaren von Vereinen wie PSG sei nur durch die Hilfe der Politik beizukommen.

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