Rollentausch statt Rente: Schäfer im Unruhestand

26.4.2017, 08:52 Uhr
Rollentausch statt Rente: Schäfer im Unruhestand

© Sportfoto Zink

Nur weil sich Kirschbaum im Training verletzte, musste Schäfer wieder ran. "Das war so nicht geplant", gestand der 38-Jährige nach seiner Reaktivierung gegen Arminia Bielefeld schmunzelnd. Nicht geplant war vor allem aus Kirschbaums Sicht aber wohl auch, dass sein kurz vor der Verrentung stehender Kollege knapp eineinhalb Monate später noch immer die Planstelle im Tor blockiert.

Auch beim 1:1 in Würzburg setzte Trainer Michael Köllner auf den Routinier, obwohl Kirschbaum längst wieder fit ist und via Bild-Zeitung auch schon mal dezent seinen Unmut über die anhaltende Nichtberücksichtigung zum Ausdruck gebracht hatte. Vor dem Heimspiel gegen Erzgebirge Aue hatte der 30-Jährige aus dem ersten Frust heraus sogar darauf verzichtet, Schäfers Stellvertreter zu geben.

In seiner Geburtsstadt Würzburg nahm Kirschbaum dann zumindest erstmals wieder auf der Bank Platz. Deutet man Köllners Worte richtig, dürfte sich an dieser Reservistenrolle in den letzten vier Partien auch nicht mehr viel ändern.

"Absolut stabil"

"Das Leistungsprinzip gilt auf allen Positionen", sagt Köllner zur aktuellen Torwartdebatte, "da tut es auch nichts zur Sache, dass der eine ein paar Jahre jünger ist und der andere am Saisonende aufhört. Man muss objektiv abwägen." Und weil Schäfer momentan eben "absolut stabil" spiele und auch beim Gegentor in Würzburg "wieder machtlos" gewesen sei, sieht der Coach keinen Grund, den Status quo im internen Keeper-Ranking nun "ohne Not" wieder infrage zu stellen.

"Jede Veränderung bei einer Mannschaft, die psychisch nicht hundertprozentig stabil ist, tut am Ende weh", warnt Köllner, der sich ansonsten eher selten vor personellen Wechselspielchen scheut.

Für Kirschbaum, der von sich behaupten darf, bis zur Zwangspause ebenfalls einen sehr tauglichen Rückhalt abgegeben zu haben (kicker-
Notenschnitt 2,85), ist mit der neuerlichen Degradierung eine weitere bittere Talsohle in der emotionalen Achterbahnfahrt am Valznerweiher erreicht.

Und im Sommer kommt Bredlow

Immerhin muss der 30-Jährige sich in der nächsten Saison auch noch dem Konkurrenzkampf mit dem acht Jahre jüngeren Herausforderer Fabian Bredlow stellen, der gewiss nicht ohne Ambitionen vom Halleschen FC zum Club kommt. Zumindest dieses Duell um sein Erbe dürfte Schäfer dann ganz entspannt verfolgen können.

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