Rollhockey: Kraftlose Ritter sind am Ziel ihrer Träume

21.8.2013, 13:03 Uhr
Rollhockey: Kraftlose Ritter sind am Ziel ihrer Träume

© Eduard Weigert

Thomas Groh muss auch einen Monat später noch lachen, wenn er an das Tor in allerletzter Sekunde denkt. Am Mittag des 14. Juli, genau 24 Sekunden vor dem Schlusspfiff, schoss er gegen die Pleystein Piranhas den erlösenden Führungstreffer. Damit waren die Nürnberg Knights für das Aufstiegsturnier der Landesliga qualifiziert.

Beflügelt von dem Erfolg absolvierten die Nürnberger noch das letzte Spiel der Saison: ein Kantersieg für die Knights, die die Bamberger Fuzzy Deadshots mit 16:2 vom Platz fegten. „In unteren Ligen passiert es öfter, dass ein Gegner regelrecht geschlachtet wird“, sagt Thomas Groh. Hauptsächlich läge das daran, dass starke Eishockeyspieler im Team mitmischen. So ist das auch bei den Rittern aus Nürnberg. Groh: „Wir sind zwar neu, aber gut.“

Dass die Knights solide aufgestellt sind, stellten sie dann auch im darauf folgenden Turnier unter Beweis. „Der erste Gegner war unser Ligakonkurrent aus Pleystein.“ Dieses Mal waren die Knights noch besser vorbereitet: „Der Verein hat es uns ermöglicht, einen Tag früher anzureisen. Wir konnten uns auf dem schnellen Hallenboden einspielen und die anderen Mannschaften abchecken“, sagt Groh.

Duell der direkten Konkurrenten

Dieser Vorsprung machte den Unterschied. Noch im ersten Drittel überrollten die Knights ihre Gegner mit einer 4:1-Führung. Später ließen sie die Piranhas aber noch 4:3 heran. Drei weitere Siege und ein Remis später standen die Knights im Finale des Turniers. Und wieder sollte die Entscheidung, welches Team das beste der Landesliga ist, zwischen zwei alten Rivalen fallen: Piranhas gegen Knights.

„Wir waren mit der Kraft total am Ende“, sagt Groh und macht dafür nicht zuletzt den Turnier-Modus verantwortlich. „Am heißesten Tag des Jahres spielte jeder gegen jeden. Und am Ende wurde noch der Meister ausgespielt, was das Turnier nur unnötig verzögerte.“ Dieses Mal gingen die Knights allerdings als Verlierer vom Platz (1:3). Die Piranhas durften sich fortan Meister nennen. Thomas Groh nimmt es gelassen, „den Titel zu holen war der Mannschaft nicht so wichtig“. Der Aufstieg war das Ziel. Der Auftritt in der Oberliga ist den Knights also sicher. Trotzdem liebäugeln sie mit einem anderen Kaliber: „Wir haben jetzt die Möglichkeit uns für die Regionalliga zu bewerben“, erklärt Groh, „aber nur, wenn wir eine Jugendmannschaft melden.“ Tun sie das nicht, bleibt es nur bei dem Einzug in die Oberliga. In diesem Fall würden die Knights eine zweite Herrenmannschaft für die Landesliga aufstellen.

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© privat



Warum den Rittern auf Rollerskates diese Entscheidung so schwerfällt? „Eigentlich besteht zwischen Ober- und Regionalliga kein großer Unterschied.“ Allerdings habe sich in der Vergangenheit gezeigt, sagt Groh, dass die Oberliga eine Sackgasse für manche Vereine darstellt.

Ice Tiger als Verstärkung?

„Dieses eine Jahr könnten wir überspringen und direkt in die Regionalliga einsteigen.“ So oder so, der Spielertrainer ist überzeugt: Egal in welcher Liga, die Knights werden auch dort für Furore sorgen.

Einen vorsichtigen Ausblick in die ferne Zukunft wagt Thomas Groh außerdem: „Wenn wir weiter aufsteigen, also in die Bundesliga, dann müssen wir sowieso umplanen.“ Das Training darf dann nicht mehr unter freiem Himmel stattfinden. Und: „Den ein oder anderen Ice Tiger müssen wir dann auch noch für uns rekrutieren.“
 

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