Sammer teilt aus - Vidal kündigt rechtliche Schritte an

4.2.2016, 08:57 Uhr
Sportvorstand Matthias Sammer setzte zu einer Abrechnung mit den Medien an.

© dpaAdam Pretty Sportvorstand Matthias Sammer setzte zu einer Abrechnung mit den Medien an.

"Es ist ein kleines Zündeln, das spürt man einfach", meinte Matthias Sammer am Mittwochnachmittag auf einer Pressekonferenz. Der deutsche Rekordmeister führt die Bundesliga derzeit mit beruhigendem Vorsprung an, in DFB-Pokal und Champions League hat das Starensemble weiterhin die Chance auf das ersehnte Triple – und doch scheint es an der Säbener Straße zu rumoren.

Sammer jedenfalls wirkte alles andere als gelassen, fuchtelte immer wieder mit den Händen und wurde in der halbstündigen Pressekonferenz phasenweise richtig deutlich. Der Grund für die Schelte waren Berichte der vergangenen Wochen, in denen etwa ein anonymer Spieler von Missstimmung in der Mannschaft erzählte, von angeblichen Undiszipliniertheiten bei Arturo Vidal im Trainingslager die Rede war und Trainer Pep Guardiola unloyales Handeln unterstellt wurde.

"Das stimmt nicht und ist die Unwahrheit"

Laut Gerüchten aus England soll der Coach schon im Sommer den Wechsel des Wolfsburgers Kevin De Bruyne nicht zu Bayern, sondern zu Manchester City forciert haben – im Wissen, nach dieser Saison selbst dort zu arbeiten. "Im Moment lese ich schon einiges, was mich verwundert und zum Schmunzeln anregt", sagte Sammer einleitend, ehe er beim Thema Vidal deutlicher wurde. "Das stimmt nicht und ist die Unwahrheit – dass das klar ist!", betonte der Ex-Profi.

Der Chilene selbst sprach in einer Stellungnahme von "Lügen". Seine Anwälte würden gegen den Artikel der Sport Bild vorgehen – die Zeitschrift erklärte auf dpa-Anfrage, sie bleibe bei ihrer Darstellung vom Mittwoch. Dann war da Guardiola, dessen Wechsel zu ManCity überraschend schon am Montag offiziell bestätigt worden war. Ob der Katalane künftig in Gedanken schon in England sei, wurde in der Presse etwas provokant gefragt. "Was da passiert, ist nicht korrekt", schimpfte Sammer. "Ich bitte darum, ein bisschen mehr Respekt ihm gegenüber aufzubringen, weil er Unglaubliches geleistet hat für den deutschen Fußball."

Gezielte Störfeuer der Medien

Auf wiederholte Nachfrage musste Sammer dann aber schon einräumen, dass es im Team nicht nur harmonisch zugehe. "Ich will gar nicht sagen, dass es nicht knistert", meinte der Manager. In seinen Zielen werde der FC Bayern dadurch – und durch die angeblichen Störfeuer der Medien – aber nicht beeinträchtigt. "Das führt dazu, dass wir noch enger zusammenrücken, noch entschlossener werden", fand er.

Am Ende war dann tatsächlich noch einmal Tasci im Fokus, für die traditionellen Fotos hielt Sammer dessen Leibchen mit der Nummer 4 in die Kameras. Der von Spartak Moskau ausgeliehene Defensivakteur hatte am Vormittag die erste Trainingseinheit mit der Mannschaft absolviert - ehe ein Zusammenstoß mit einem Teamkollegen diese abrupt beendete. "Er hat leichte Ausfallerscheinungen gehabt", berichtete Sammer über den Neuzugang, der eigentlich als Ersatz für die verletzten Jérôme Boateng und Javi Martínez verpflichtet worden war. Mit wem Tasci zusammengekracht war, verriet der Sportvorstand nicht.

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