Sang- und klanglos: Fürth verliert in Ingolstadt mit 0:3

3.2.2018, 14:48 Uhr
Stolperfalle Ingolstadt: Fabian Reese und seine Fürther unterlagen klar gegen den FCI.

© Sportfoto Zink / WoZi Stolperfalle Ingolstadt: Fabian Reese und seine Fürther unterlagen klar gegen den FCI.

Mit zwei Punkten, keinem Gegentor, aber eben auch keinem eigenen Treffer war die Spielvereinigung Greuther Fürth aus der Winterpause in den Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga gestartet. Im vergangenen Heimspiel gegen Holstein Kiel hatte das Kleeblatt mit Stabilität in der Abwehr überzeugt und mit einem harmlosen Angriff erschreckt. 

Bei Aufstiegskandidat FC Ingolstadt, mit nur einem Punkt aus zwei Spielen auch nicht ideal aus dem Winter gekommen, war es nun genau umgekehrt: Nach vorne entwickelte die Spielvereinigung von Beginn an einen ordentlichen Zug, doch in der Defensive stand das Kleeblatt dieses Mal nicht sicher und machte es dem Gegner teilweise erschreckend einfach. 

Allerdings hatte Fürths Trainer Damir Buric gerade in der Abwehr einige unerwartete Personalprobleme zu lösen: Mittelfeldspieler Jurgen Gjasula fehlte wegen einer Oberschenkelprellung ganz im Kader, Innenverteidiger Richard Magyar und Rechtsverteidiger Roberto Hilbert saßen angeschlagen auf der Bank. Dort fand sich zunächst auch Neuzugang Uffe Bech wieder. 

Mit Serdar Dursun als einziger echten Spitze und Fabian Reese, Julian Green und David Raum als dreifaches offensives Mittelfeld dahinter, versuchte das Kleeblatt nicht gegen den Aufstiegskandidaten zu mauern, sondern drängte mutig und schnell in Richtung des Strafraums der "Schanzer". Sowohl bei den Distanzschüssen von Lukas Gugganig (3.) und Fabian Reese (9.) als auch bei den späteren Kontern nach dem Ingolstädter Führungstreffer durch David Raum und Julian Green (36.) sowie Khaled Narey und Dursun (38.) fehlte es aber an Genauigkeit, bei letzteren auch am Timing beim entscheidenden Pass. 

Symptomatisch: In der 32. Minute setzte sich Reese auf der linken Seite stark durch, seine abgewehrte Flanke landete vor den Füßen von Patrick Sontheimer, der aus 18 Metern mit Dursun den eigenen Mann abschoss. Im direkten Gegenzug offenbarte das Kleeblatt dann eklatante Abstimmungsprobleme. Ein hoher Ball von Thomas Pledl landete über die Fürther Defensive hinweg bei Sonny Kittel, der den unglücklich aussehenden Spielvereinigung-Torwart Sascha Burchert mit einem einfachen Trick narrte. An den auf die Linie geeilten Khaled Narey und Mario Maloca vorbei traf er zum 1:0 für Ingolstadt (33.). Auch wenn beide Teams sich einige Chancen erspielten, war Ingolstadt etwa durch Tobias Levels (43.) oder Kittel (44.) insgesamt das gefährlichere und zielstrebigere Team. 

Zur Pause brachte Buric mit Bech für Sontheimer noch einmal Belebung in die Offensive, doch am Gesamtbild änderte sich vorerst wenig: Ein schneller Konter in der 46. Minute über Reese verfehlte den am Fünfmeterraum wartenden Dursun knapp. Zwei Minuten später musste Burchert einen Schuss von Kittel mit einer Hand in höchster Not klären. 

Ingolstadt bekam die Partie nun mehr und mehr in den Griff, erst ab der 60. Minute fand Fürth auch wieder offensiv statt. Vor allem die Neuen Bech, der aber oft noch etwas überhastet agierte, und Reese sorgten für Schnelligkeit und Zug zum Tor. Doch spätestens an der Strafraumgrenze fehlte es an zündenden Ideen, an Beweglichkeit und Entschlossenheit. In der 64. Minute trug Reese den Ball über das halbe Feld, gab auf Raum ab und der flankte in die Mitte auf Dursun. Dessen Kopfball konnte Nyland allerdings relativ problemlos auffangen. 

Ingolstadt blieb gefährlich – und Fürth machte es denn "Schanzern" weiter viel zu einfach: Für Alfredo Morales fühlte sich in der 70. Minute 25 Meter vor dem Tor niemand so recht zuständig. Der Abwehrspieler nutzte den Platz, den ihm die Fürther ließen und zog platziert ab. Auch das 2:0 brach dem Kleeblatt noch nicht das Genick, Fürth versuchte weiter nach vorne zu spielen. Doch der Fuß oder Kopf eines Ingolstädters war im entscheidenden Moment immer dazwischen. Obwohl das Kleeblatt mehr Ballbesitz hatte, waren die "Schanzer" dem 3:0 etwa durch Hartmann (86.), der nur den Pfosten traf, näher. Weil Narey, der durch Hilberts Ausfall wieder den Rechstverteidger geben musste, den völlig leichtsinnigen Versuchs eines Querpasses vor dem eigenen Tor zu Pledl spielte, fiel das 3:0 auch tatsächlich noch (88.). 

Der FCI war an diesem Nachmittag nicht nur deutlich cleverer als die vor dem Tor harmlosen Fürther, sondern spielte seine bessere Qualität vor allem in der Offensive auch gnadenlos aus. 

+++ Hier gibt's den Live-Ticker zum Nachlesen +++

FC Ingolstadt 04: Nyland - Levels, Matip, Wahl (26. Schröck), Gaus - Träsch - Thalhammer (67. Ebert), Morales - Pledl, Kittel - Kutschke (65. Hartmann)

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Narey, Maloca, Caligiuri, Wittek - Sontheimer (46. Bech), Gugganig - Reese - Green, Raum (73. Steininger) - Dursun

Tore: 1:0 Kittel (33.), 2:0 Morales (70.), 3:0 Pledl (88.) | Gelbe Karten: Levels | Schiedsrichter: Jablonski (Bremen) | Zuschauer: 9658.

 

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