Augsburg und Bremen starten mit Siegen

1.2.2015, 19:45 Uhr
Augsburg und Bremen starten mit Siegen

© dpa

Der VfL Wolfsburg übernimmt immer mehr die alte Rolle von Borussia Dortmund als einziger Herausforderer des FC Bayern. Die 4:1-Demütigung des Rekordmeisters beim Rückrundenstart der Bundesliga war zumindest eine Warnung an die Münchner. Der BVB kann das Geschehen an der Tabellenspitze nur noch aus der ungünstigsten Perspektive verfolgen: Trotz eines achtbaren 0:0 bei Bayer Leverkusen rutschte die Borussia erneut auf Platz 18, weil der SC Freiburg mit 4:1 überraschend deutlich Eintracht Frankfurt besiegte.

"Das war ein Weckruf", mahnte Bayern-Stürmer Arjen Robben. Während der Tabellenführer, der noch mit acht Punkten vorn liegt, sich bis zum Spiel am Dienstag gegen Schalke 04 erholen muss, dürfen die Wolfsburger sich über Lobeshymnen freuen. "Wolfsburg ist das neue Dortmund", schreibt die Bild am Sonntag und fügt hinzu: "Mit weniger Fans, aber mehr Geld."

Geld allein garantiert aber noch keinen Erfolg. Dies erlebt der in den Abstiegssog geratene Vizemeister BVB. Trotz der Nullnummer bei Bayer 04 und dem Abrutschen auf den letzten Rang sieht Jürgen Klopp sein Team auf dem Weg der Besserung. "Ich habe mich nicht an Platz 18 gewöhnt – aber heute ist es mir scheißegal", meinte der Dortmunder Chefcoach. "Wir sind nur noch zwei Punkte von der Region entfernt, die ich als Paradies bezeichnen würde. Man muss nicht alles auf einmal wollen."

Der Punktgewinn verringerte den Abstand auf die Nicht-Abstiegsplätze, konnte aber nicht die Diskrepanz zwischen der gefeierten Spielkultur des Champions-League-Finalisten von 2013 und dem unansehnlichen Kick-und-Rush-Fußball in Leverkusen verdecken. "Heute hat ein bisschen der Fußball gefehlt", meinte BVB-Neuzugang Kevin Kampl nach seinem engagierten Debüt. Die Leverkusener konnten mit dem Remis leben, purzelten aber aus den Champions-League-Rängen. "Die Mannschaften, die vor uns gerutscht sind, müssen erst einmal gegen Dortmund punkten", sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler.

Gladbach und Schalke feiern Siege

Aktuell waren damit Borussia Mönchengladbach (3.), Schalke 04 (4.) und der FC Augsburg (5.) gemeint – alle 15 Punkte hinter den Bayern und sieben hinter Wolfsburg. Die Augsburger starteten mit einem 3:1 (2:1)-Erfolg gegen 1899 Hoffenheim in die Rückrunde und verbesserten sich um einen Rang. Die Treffer zum Sieg erzielten Halil Altintop, Tobias Werner und Raul Bobadilla. Für Hoffenheim traf Roberto Firmino.

"In der Summe haben wir nicht unverdient gewonnen, auch wenn wir das Quäntchen Glück hatten", bekannte Gladbach-Manager Max Eberl nach dem 1:0 durch Patrick Herrmann beim Tabellenvorletzten VfB Stuttgart. "Wir werden auf keinen Fall hadern, denn der Spielverlauf hat dazu keinen Anlass gegeben", sagte der neue VfB-Sportvorstand Robin Dutt. Die Heimbilanz müsste ihm Sorgen bereiten: Zum fünften Mal in Serie blieben die Schwaben zu Hause ohne Tor.

Die Schalker gewannen auch mit 1:0 gegen Hannover 96, verloren aber ihren Torjäger Klaas-Jan Huntelaar durch eine reichlich überflüssige Rote Karte. Er wird nun im Spitzenspiel am Dienstag beim FC Bayern fehlen. "Das kann jedem einmal passieren. Es ist sonst nicht seine Art", meinte Siegtorschütze Marco Höger.

Petersen-Show in Freiburg

Der SV Werder Bremen kletterte durch den 2:0 (1:0)-Erfolg am Sonntag gegen Hertha BSC vom 16. auf den 12. Tabellenplatz. Die Treffer für die Norddeutschen erzielte Torjäger Franco Di Santo (43./69.). Ein Befreiungsschlag gelang dem Hinrunden-Schlusslicht SC Freiburg mit einem 4:1 gegen Eintracht Frankfurt. "Spieler des Tages" war dabei Nils Petersen, der erst nach der Pause eingewechselt wurde und mit einem Hattrick den Sieg perfekt machte. „Ein goldiger Moment“, freute sich Neuzugang Petersen nach seinem Debüt.

Tristesse herrschte beim Abstiegskonkurrenten Hamburger SV, der eine schmerzliche 0:2-Heimpleite gegen den 1. FC Köln kassierte. "Das müssen wir besprechen", schimpfte HSV-Coach Josef Zinnbauer. Während die Rheinländer ihre Mittelfeldposition stabilisierten, geht es für das Hinrunden-Überraschungsteam SC Paderborn weiter bergab. "Wir müssen die Köpfe hochnehmen", forderte SC-Trainer André Breitenreiter nach dem 0:5-Debakel beim FSV Mainz 05 – und vor dem richtungsweisenden Duell am Mittwoch gegen den HSV.

1 Kommentar