Schwartz: "Wir müssen uns verbessern, gerade hinten"

8.12.2016, 06:00 Uhr
Alois Schwartz muss den Blick schon über den Moment hinaus richten und längerfristige Ziele anpeilen.

© Sportfoto Zink / MaWi Alois Schwartz muss den Blick schon über den Moment hinaus richten und längerfristige Ziele anpeilen.

Nur noch zwei Spiele trennen den 1. FC Nürnberg von der Winterpause. Wenn die Partie bei Fortuna Düsseldorf (Freitag, 18.30 Uhr) und jene zum Vorrundenabschluss zuhause gegen den 1. FC Kaiserslautern gespielt sind, werden Trainer Alois Schwartz und Sportvorstand Andreas Bornemann mit ernster Miene "auf die Tabelle schauen". Die Erkenntnisse, die sich dem Tableau entnehmen lassen, werden die Ausrichtung bestimmen, mit der man am 29. Januar in die Rückrunde startet.

Bevor die großen Gedankenspiele beginnen, hält den Tabellenelften noch das Tagesschäft in Atem. Ohne schonungslose Aufarbeitung konnte man beim Zweitligisten ja auch kaum zur Normalität übergehen. Das 1:3 gegen Sandhausen hatte einen ganz üblen Nachgeschmack hinterlassen. Auch beim Trainer, der mit der bitteren Heimniederlage hätte leben können, wäre sein Team beim Versuch, sie gegen seinen Ex-Klub zu verhindern, an die Schmerzgrenze gegangen. "Aber in den letzten 25 Minuten war das richtig schlecht. Da habe ich keine Leidenschaft mehr gesehen", monierte der 49-Jährige, nachdem sich die Partie trotz exzellentem Beginns verselbstständigt hatte: "Manche Dinge lassen sich im Fußball einfach nicht erklären."

Damit wollte er den Spielern aber weder ein Alibi liefern, noch Ausreden zulassen. Bei der Analyse zeigten sich die Spieler einsichtig. "Sie haben sich an die eigene Nase gefasst und wissen, dass sie mehr abrufen müssen", berichtete Schwartz, der die Pfiffe der Zuschauer und deren Enttäuschung nachempfinden konnte, sie sogar teilte: "Es ist ja auch der letzte Eindruck, der hängen bleibt."

Weil das nicht nur für einzelne Partien gilt, sondern sich aus vielen Eindrücken und dem bisherigen Abschneiden ja auch ein Gesamtbild ergibt, kommt den beiden verbleibenden Partien vor der Winterpause eine besonders große Bedeutung zu. Vergrößert sich der Abstand zum Relegationsplatz drei von ohnehin schon neun Punkten weiter, müsste die winterliche Zäsur zwangsläufig zu einer Neuausrichtung im personellen Bereich führen. "Nach diesen zwei Spielen schauen wir auf die Tabelle, werden Rückschlüsse ziehen und analysieren, was für uns das Beste wäre", kündigte der Trainer an.

Transfers nicht ausgeschlossen

Prinzipiell sei er kein Freund davon, nach Rückschlägen gleich alles infrage zu stellen und über den Haufen zu werfen. Dehnt sich der Negativtrend mit aktuell drei sieglosen Spielen aus und lassen sich die Fehler in der Verteidigung trotz der Aufforderung "nach bedingungsloser Kompaktheit" (Schwartz) nicht abstellen, dürfte die Bereitschaft zu klaren Maßnahmen unweigerlich steigen. "Wir müssen schauen, wie es dann weiter geht", sagte Schwartz, der gerne einen Prozess in Gang setzen und ein Team nach seinem Geschmack formen würde: "Unser Geldbeutel ist nicht groß, also muss man schnell sein. Aber wir müssen uns verbessern, gerade im hinteren Bereich."

Bei neun Spielern laufen die Verträge aus. Zudem werden Tim Matavz und Shawn Parker zu ihrem Stammverein FC Augsburg zurückkehren. Ob die unweigerlich bevorstehende Rosskur mit all ihren Konsequenzen ein Worst Case Szenario oder doch vielmehr eine Chance darstellt, wird sich dann auch irgendwann wieder am Tabellenbild ablesen lassen.

Verwandte Themen


34 Kommentare