Seligenporten stellt Fürth auf harte Probe

18.11.2014, 20:47 Uhr
Schlechtes Wetter, unangenehmer Gegner: Thomas Pledl (links) hatte mit Gegenspieler Tim Allen so seine liebe Mühe.

© Sportfoto Zink / WoZi Schlechtes Wetter, unangenehmer Gegner: Thomas Pledl (links) hatte mit Gegenspieler Tim Allen so seine liebe Mühe.

Nicht dabei war der aus dem Kader verbannte Orkan Cinar. Nach einer Aussprache mit Präsident Helmut Hack ist nun klar: "Er wird bis zum Winter Spielpra­xis in der U 23 und U 19 sammeln".

Der SV Seligenporten verkaufte sich beim unterhaltsamen Kick auf tiefem Geläuf teuer. Die Klosterer hatten am Dienstagmittag darum gebeten, den Spielort zu tauschen, da der Regen ihren Platz unter Wasser gesetzt hatte. Die Drainage schaffte es nicht, das Wasser abzutransportieren, im Sechzehnmeterraum hatte sich ein Teich gebildet. Trotz des ungemütlichen Wetters fanden 75 Fußballinteressierte den Weg zum Nachwuchsleistungszentrum der Fürther. Und sie wurden nicht enttäuscht. SVS-Trainer Florian Schlicker wollte es seinem alten Teamkollegen Frank Kramer nicht leicht machen. Die beiden kennen sich seit ihrer gemeinsamen Zeit bei den Club- und Kleeblatt-Amateuren – Kramer war wie Schlicker Abwehrspieler, „und schon immer eine Führungsfigur, ein Mann fürs Grobe, einer der vorangeht“, wie er sich erinnert. Es sei früh klar gewesen, in welche Richtung es für den heutigen Zweitligatrainer gehen würde.

Auf dem Platz ging es über 90 Minuten überraschenderweise nicht nur in eine Richtung: Der Regionalligist spielte mit, übte frühzeitiges Pressing aus und erarbeitete sich einige Torchancen. „Wir probieren ein paar Sachen aus und mischen durch“, gab Schlicker die Marschroute vor und gab 20 Spielern Einsatzzeit. So kamen die Stoßstürmer Stephan König, Patrick Hobsch und Marcel Mosch jeweils zu einer halben Stunde Einsatzzeit. Das goldene Tor für den SVS aber erzielte Patrick Schwesinger nach einer schönen Kombination über die rechte Seite, auf der die Fürther Guilherme, immerhin ein Brasilianer, und Jann George das Nachsehen hatten.

Nach einer munteren ersten Hälfte, in der der Ball trotz des tiefen Geläufs ordentlich unterwegs war, lag Fürth mit 1:0 in Führung. Der Deutsch-Pole Kacper Przybylko schloss einen schnellen Fürther Angriff über rechts ab (13.). Dass sich die Gäste nicht kampflos ergeben wollten, demonstrierte gleich zu Beginn eine humorlose Grätsche von Tim Allen, ein Ex-Cluberer, an Fürths Flügelflitzer Thomas Pledl. Auszeichnen konnte sich auch Martin Bachner im Tor des SVS, als er zweimal gegen den Österreicher Robert Zulj rettete.

In der zweiten Hälfte erhöhte zunächst Aushilfsangreifer Stephan Schröck auf 2:0 nach Vorarbeit des neuen Talents George Davies aus Sierra Leone, der erst am Sonntag seinen Profivertrag unterzeichnete. Nach dem Anschlusstreffer Schwesingers legte die Spielvereinigung nach: 3:1 durch Stefan Maderer aus der U23 (75.), 4:1 wiederum durch Schröck. Thomas Kleine holte sich noch die gelbe Karte wegen Meckerns ab. Florian Schlicker zog wie erwartet ein positives Resümee: „Wir haben hier ein Erfolgserlebnis mitgenommen, das tut uns gut für die weiteren Aufgaben.“

Der Schröck-Sturm ist eine Option

Auf der Gegenseite wartete Frank Kramer mit einer gemischten Bilanz auf. "Schröcki ganz vorne einzusetzen, ist vielleicht eine Option, er ist schwer zu greifen für die Viererkette“, erklärte der Kleeblatt-Coach in diesem Zusammenhang zufrieden.  Andere Offensivkräfte kamen bei Fürths Trainer nicht so gut weg. Besonders mit der Chancenverwertung haderte Kramer: "Vier bis fünf­mal alleine vorm Tor – die sollte man schon machen", schickte er in Rich­tung Robert Zulj, Johannes Wurtz, Jann George und Kacper Przybylko.

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