Sensationssieg! Brose Baskets demütigen Malaga

20.11.2015, 22:12 Uhr
Nicolo Melli feierte mit Maskottchen und Publikum den überraschend deutlichen Erfolg gegen Malaga.

© Sportfoto Zink / HMI Nicolo Melli feierte mit Maskottchen und Publikum den überraschend deutlichen Erfolg gegen Malaga.

Bambergs Center-Neuzugang Leon Radosevic feierte vor einem bestens aufgelegten Publikum mit acht Punkten, drei Rebounds und einem Block einen starken Einstand. In ihr drittes Euroleague-Heimspiel starteten die Brose Baskets mit Nicolo Melli, Nikos Zisis, Brad Wanamaker, Elias Harris und Darius Miller, erwischten dabei allerdings einen verhaltenen Auftakt.

Erst nach knapp vier Minuten gelangen Brad Wanamaker die ersten drei Zähler, Malaga hatte bis hierhin durch Hendrix und Jackson deren fünf auf dem Konto (3:5). Die Andalusier versuchten den Oberfranken mit einer extrem harten Gangart den Schneid abzukaufen und kamen damit bei den Unparteiischen durch. Allen voran Miller hatte keinen guten Stand, kassierte in den ersten fünf Minuten bereits drei Fouls - darunter ein technisches. Auch Zisis wurde früh mit seinem zweiten Foul belegt und Malaga nutzte eine Freiwurforgie zum 11:5.

Mit den Fans im Rücken zur Pausenführung

Der Meister kämpfte sich zwar unter anderem über Janis Strelnieks wieder auf 9:11 (7. Min.) heran, doch die ungleiche Foulverteilung (7:0 gegen Bamberg) brachte die Fangemüter bereits in diesem ersten Viertel zum Überkochen. Nach exakt 6:33 Minuten bekam mit Fran Vazquez der erste Unicaja-Akteur ein Foul abgepfiffen. Mit den Fans im Rücken kämpften sich Strelnieks & Co. wieder bis auf einen Zähler (14:15) heran, zur ersten Viertelpause führte Malaga mit 17:14.

Ins zweite Viertel kam der Gastgeber dann wesentlich schwungvoller hinein. Es dauerte keine zwei Minuten, bis Patrick Heckmann und Daniel Theis beim 18:17 die erste Bamberger Führung besorgten. Im Stile einer Spitzenmannschaft schlug Malaga durch Diez und den ehemaligen Bamberger, Jamar Smith (Dreier), zurück und veranlasste Coach Trinchieri in der 13. Spielminute beim 22:18 zur Auszeit. Die Spielunterbrechung nutzte der Italiener und brachte erstmals Neuzugang Radosevic ins Spiel, der sich nach einem Strelnieks-Dreier mit seinen ersten Punkten zum 23:22 (15. Min.) gut einführte.

Der erneute Führungswechsel schien das Bamberger Selbstvertrauen weiter zu steigern, Zisis und Melli bauten den Vorsprung auf sechs Zähler (28:22, 16. Min.) aus. Malaga versuchte zwar zu kontern, doch Radosevic und Strelnieks hielten den Meister auf Kurs und schraubten die Differenz 1:50 Minuten vor dem Seitenwechsel auf zehn Punkte (35:25). Bis zum endgültigen Ablauf der Spieluhr konnten die Oberfranken nochmals einen Zähler zur 40:29-Pausenführung draufpacken.

Der Deutsche Meister im Rausch

Bambergs Vorteile im ersten Durchgang waren die bessere Trefferquote und eine positive Reboundbilanz. Aufbauend auf eine 45-prozentige Dreierquote schloss Miller den ersten Angriff von "downtown" zum 43:29 ab. Die ersten Unicaja-Punkte kamen anschließend von Mindaugas Kuzminskas, der im Gegensatz zum Hinspiel in der ersten Halbzeit mit null Punkten komplett abgemeldet war. Während die Spanier insbesondere aus der Distanz weiter nur Backsteine warfen, traf Bamberg durch Wanamaker erneut für drei und führte Mitte des dritten Viertels mit 46:33.

Der Deutsche Meister spielte sich jetzt förmlich in einen Rausch. Nach zwei Freiwurfpunkten von Zisis stand 2:19 Minuten vor der letzten Viertelpause eine deutliche 20-Punkte-Führung (57:37) auf dem Anzeigenwürfel der Brose Arena. Während Bambergs Anhänger lautstark ihr Team feierten, musste Unicaja-Coach Joan Plaza mittels Timeout eingreifen. Die Spielunterbrechung hatte jedoch keinerlei Einfluss auf das Spielgeschehen. Der noch ungeschlagene Tabellenführer der Gruppe D fand weiterhin nicht statt, Bamberg dagegen brillierte wie noch nie auf diesem europäischen Topniveau - nach 30 Minuten lagen die Brose Baskets sensationell mit 60:37 in Front.

Trotz einer 23-Punkte-Führung im Rücken ließen die Mannen von Andrea Trinchieri nicht locker und demütigten die Spanier weiter (65:39, 34. Min.). So reagierte Trinchieri auch sofort, als er merkte, dass seine Spieler frühzeitig einen Gang nach unten schalteten. In der verbleibenden Spielzeit ließ der Meister nichts mehr anbrennen und landete den nächsten Sieg. Coach Trinchieri konnte es sich dabei sogar erlauben, seine Leistungsträger früher als vielleicht erwartet vom Parkett zu holen und für die anstehenden Aufgaben zu schonen. Mit dem am Ende klaren 73:53-Erfolg wurde die  Herkulesaufgabe souverän gelöst - ein Erfolg, der Bamberg weiter in Richtung TOP16 katapultiert.

Brose Baskets: Strelnieks (14 Punkte), Wanamaker (13), Miller (11), Zisis (8), Radosevic (8), Theis (8), Melli (6), Heckmann (3), Harris (2), Idbihi, Nikolic

Unicaja Malaga: Jackson (9), Diaz (9/1), Gabriel (9), Hendrix (8), Smith (5), Vazquez (5), Diez (2), Thomas (2), Suarez (2), Kuzminskas (2), Markovic, Nedovic

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