Sieg in Berlin: Ice Tigers sichern sich Pre-Play-Off-Platz

5.3.2013, 22:34 Uhr
Mit dem Sieg über die Eisbären Berlin haben sich die Nürnberg Ice Tigers einen Platz in den Pre-Play-Offs gesichert.

© Roland Fengler Mit dem Sieg über die Eisbären Berlin haben sich die Nürnberg Ice Tigers einen Platz in den Pre-Play-Offs gesichert.

Das Abschlusstraining in Berlin war eigentlich schon abgeschlossen, da fuhr Tyler Weiman noch einmal zwischen die Pfosten. Vielleicht wollte der Goalie der Ice Tigers noch irgendeine Zahl an gehaltenen Schüssen aus Aberglaube vollmachen, vielleicht ging es auch nur um eine alberne Wette mit irgendeinem Spieler, wer weiß das schon. Es flogen also die letzten Pucks auf sein Gehäuse, Weiman tauchte ab — und blieb schmerzverzerrt liegen. Er hatte sich böse das Knie verdreht, am Mittwoch soll eine genauere Untersuchung näheren Aufschluss geben.

So unnötig wie ärgerlich die Verletzung des Schlussmannes, so groß war die entstandene Not: Zwar stand mit Andreas Jenike die Nummer zwei zur Verfügung, doch es fehlte der Backup des Backup, der Ersatz des Ersatzes.

Weil Jimmy Hertel für die Tölzer Löwen im Mannschaftsbus auf dem Weg zum Play-Off-Spiel saß, musste Marco Wölfel ran. Kaum hatte man den Tölzer erreicht, setzte er sich ins Auto und fuhr nach Nürnberg, von dort flog er weiter nach Berlin.

Zehn Spiele in Folge hatten die Ice Tigers dort nicht mehr gewonnen - schlechter kann man vielleicht gar nicht in die letzten drei Vorrundenspiele starten, aus denen drei Punkte zum Erreichen der Pre-Play-Offs benötigt wurden.

Doch es kam alles anders: Mit konzentrierter Defensivarbeit vermieden sie es, ins offene Messer zu laufen. Auch Berlin, für das es immerhin noch ums Heimrecht im Viertelfinale geht, tat den Gästen nicht den Gefallen, sie zu unterschätzen. So ging das erste Drittel fast schon beeindruckend ereignislos über die Bühne.

So dauerte es bis zur 22. Minute, ehe Jenike erstmals gefordert wurde. Das erste Tor aber erzielten die Ice Tigers: Eric Chouinard hielt in Überzahl seine Kelle in einen Frosch-Schuss. Doch knapp 150 Sekunden später jubelten auch die Berliner, als TJ Mullock von einer Slapstick-Einlage profitierte; Chouinard und Frosch hatten sich gegenseitig versehentlich ausgeknockt.

Hinein ging es ins Schlussdrittel einer völlig offenen Partie, die Chouinard, Jason Jaspers und Yan Stastny in weniger als drei Minuten zu Gunsten der Ice Tigers entschieden. Zwar gelang Arniel noch der 2:4-Anschluss, doch Dusan Froschs Treffer zum 5:2 setzte den Schlusspunkt über eine starke Leistung einer urplötzlich wie verzaubert auftretenden Mannschaft, die am Freitag zum letzten Vorrundenheimspiel Mannheim empfängt (19.30 Uhr). Dusan Frosch traf übrigens, passend zum traurig-kuriosen Vorspiel dieser Partie, ins leere Tor.

Nürnberg: Jenike; Lindlbauer/Leask, Pollock/Butenschön, Schüle/Festerling – Reimer/Jaspers/Bayda, Reinprecht/Stastny/James, Kaufmann/Chouinard/Frosch, Aab/Buzas/Weiß

Tore: 0:1 Chouinard (30:08), 1:1 Mulock (32:38), 1:2 Chouinard (42:39), 1:3 Jaspers (44:15), 1:4 Stastny (45:35), 2:4 Arniel (56:12), 2:5 Frosch (58:41). Schiedsrichter: Brüggemann/Lenhart. Zuschauer: 13100. Strafminuten: 10:4.

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