Spiel unterbrochen: Leverkusen-Trainer sorgt für Eklat

21.2.2016, 19:42 Uhr
War das Gemecker leid: Schiedsrichter Felix Zwayer unterbrach die Partie in Leverkusen, nachdem Bayer-Coach Roger Schmidt nicht auf die Tribüne ging.

© Marius Becker/dpa War das Gemecker leid: Schiedsrichter Felix Zwayer unterbrach die Partie in Leverkusen, nachdem Bayer-Coach Roger Schmidt nicht auf die Tribüne ging.

Bayer 04 Leverkusen - Borussia Dortmund 0:1 (0:0)

Borussia Dortmund hat das von einem Eklat überschattete Bundesliga-Spitzenspiel bei Bayer Leverkusen 1:0 (0:0) gewonnen und Platz zwei zementiert. Bayer-Cheftrainer Roger Schmidt hatte sich hitzige Wortgefechte mit dem fünften Mann an der Seitenlinie geliefert und wollte nach dem Siegtor von Pierre-Emerick Aubameyang (64. Minute) nicht auf die Tribüne gehen. Daraufhin unterbrach Schiedsrichter Felix Zwayer die Partie für fast zehn Minuten.

Neben dem drohenden Nachspiel vor dem DFB-Sportgericht konnte Bayer 04 einmal mehr nicht als Sieger vom Platz gehen. Seit dem 2:1 vom 19. Mai 2007 gelang gegen den Westnachbarn kein Erfolg. Der BVB vergrößerte in der mit 30.210 Zuschauern ausverkauften BayArena den Abstand zum Werksclub auf 16 Punkte und liegt weiter acht Zähler hinter dem FC Bayern. Leverkusen rutschte von Champions-League-Platz drei.

FC Schalke 04 - VfB Stuttgart 1:1 (1:0)

Die Manager-Frage geklärt, den Sprung auf einen Champions-League-Platz aber verpasst: Wenige Stunden nach dem "Ja" für den neuen Sportvorstand Christian Heidel hat der FC Schalke 04 am Sonntag beim 1:1 (1:0) gegen den VfB Stuttgart einen Sieg verspielt und damit den Sprung auf den vierten Tabellenplatz verpasst. Joker Martin Harnik rettete den Schwaben mit seinem Treffer in der 74. Minute noch einen Punkt, wenngleich die Siegesserie der besten Rückrunden-Mannschaft riss.

Winter-Neuzugang Younes Belhanda (14. Minute) hatte in der ersten Halbzeit vor 61.262 Zuschauern in der Schalker Arena den Führungstreffer für die Königsblauen erzielt. Durch das 1:1 belegt Schalke mit 34 Punkten den sechsten Platz. Die zuletzt fünfmal siegreichen Schwaben sind mit 28 Zählern Elfter.

Hannover 96 - FSV Mainz 05 0:1 (0:1)

Hannover 96 hat seinen Sturzflug auch im Keller-Duell gegen den FC Augsburg nicht stoppen können. Im fünften Spiel unter dem neuen Trainer Thomas Schaaf verlor der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga zum fünften Mal und scheint nach der bitteren 0:1 (0:1)-Heimniederlage gegen die Augsburger nicht mehr zu retten. Der FCA gewann hingegen drei wichtige Punkte im Abstiegskampf und kletterte auf Platz 13. Dank des frühen Treffers von Ja-Cheol Koo (14.) verschaffte sich Augsburg am Sonntag mit dem ersten Rückrunden-Sieg vier Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Auch das Comeback des Hannoveraner Hoffnungsträgers Hiroshi Kiyotake bescherte den Niedersachsen nicht die Wende zum Guten. Der Japaner kam in der zweiten Hälfte erstmals seit November wieder zum Einsatz, das ersehnte Erfolgserlebnis aber blieb vor der Hannoveraner Saison-Minuskulisse von nur 32.400 Zuschauern aus. In dem richtungsweisenden Abstiegsduell waren die Augsburger von zwei schwachen Teams noch das effektivere und engagiertere.

FC Bayern München - SV Darmstadt 98 3:1 (0:1)

Der umjubelte Doppeltorschütze Thomas Müller war am Samstag gegen den frechen Aufsteiger Darmstadt 98 mit seinen Saisontoren 16 und 17 (48./71. Minute) der Mann des Tages beim 3:1 (0:1)-Sieg des Tabellenführers. Robert Lewandowski rundete die erfolgreiche Europa-Generalprobe des Rekordmeisters in der 84. Minute mit seinem 22. Saisontreffer ab.

Doppeltorschütze: Thomas Müller traf gegen Darmstadt in der 49. und 71. Minute.

Doppeltorschütze: Thomas Müller traf gegen Darmstadt in der 49. und 71. Minute. © afp

Trotz fünf gesperrter Akteure machten die Darmstädter den Bayern das Siegen lange Zeit schwerer als gedacht. Die Hessen führten vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Münchner Arena sogar sensationell zur Pause durch ein sehenswertes Kopfballtor von Sandro Wagner (26.). Das 0:1 deckte ebenso wie bei einigen Darmstädter Standardsituationen die Abwehrprobleme der Bayern auf.

Der Abwehrwall der Darmstädter hielt erstaunlich lange. Doch die Bayern kamen energisch aus der Kabine und der Ausgleich fiel schnell. Eine Flanke von Rafinha nahm Müller mit der Brust an und schoss den Ball flach ins rechte Eck – sein 16. Saisontor. Danach kam Franck Ribéry nach elf Monaten wieder auf den Platz und legte gleich Lewandowski das vermeintliche 2:1 auf, das wohl zu Unrecht wegen Abseits aberkannt wurde (67.). Vier Minuten nahm Müller eine Hereingabe von Vidal mit der Brust an und vollendete mit einem unhaltbaren Fallrückzieher. Auf Vorlage von Ribéry machte Lewandowski schließlich alles klar.

FC Ingolstadt 04 - Werder Bremen 2:0 (1:0)

Ingolstadt jubelt, doch für Werder wird es im Abstiegskampf immer schwieriger.

Ingolstadt jubelt, doch für Werder wird es im Abstiegskampf immer schwieriger. © dpa

Der FC Ingolstadt hat die Abstiegssorgen des SV Werder Bremen weiter vergrößert und im Kampf um den Klassenverbleib selbst einen riesengroßen Schritt gemacht. Der Aufsteiger gewann am Samstag das intensive Heimspiel gegen den Pokal-Halbfinalisten mit 2:0 (1:0). Benjamin Hübner (12. Minute) mit seinem ersten Tor in der Fußball-Bundesliga und der eingewechselte Lukas Hinterseer (90./Foulelfmeter) bescherten den Oberbayern den dritten Heimsieg nacheinander. In der Tabelle vergrößerte das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl seinen Vorsprung auf den von Bremen belegten Relegationsplatz auf schon neun Punkte.

Bereits früh passierte den Hanseaten auch vor 15.000 Zuschauern im ausverkauften Ingolstädter Sportpark das, was eigentlich immer bei Werder-Spielen passiert: ein Gegentor. Seit nunmehr 25 Partien spielte Bremen nicht mehr zu Null. Art und Weise des Hübner-Tores waren aber auch ein bisschen ein Spiegelbild der Auftritte beider Teams in der Saison.

TSG Hoffenheim - 1. FSV Mainz 05 3:2 (1:1)

Trainer-Novize Julian Nagelsmann hat bei 1899 Hoffenheim ein begeisterndes Heimdebüt gegeben. Der 28-Jährige feierte mit dem Tabellenvorletzten am Samstag in Sinsheim beim 3:2 (1:1) gegen den FSV Mainz 05 den zweiten Saisonheimsieg in der Fußball-Bundesliga.

Vor 24.019 Zuschauern hatte zunächst John Cordoba (11. Minute) für die Gäste getroffen. Nadiem Amiri (13.) und zweimal Mark Uth (68./76.) brachten die angriffslustigen Kraichgauer mit 3:1 in Führung, ehe Jairo Samperio (78.) noch verkürzte.

Borussia Mönchengladbach - 1. FC Köln 1:0 (1:0)

Gladbach gewinnt das rheinische Derby: Lars Stindl (li.) feiert seinen Treffer zum 1:0.

Gladbach gewinnt das rheinische Derby: Lars Stindl (li.) feiert seinen Treffer zum 1:0. © dpa

Mit dem 46. Sieg im 84. rheinischen Derby hat sich Borussia Mönchengladbach wieder auf die internationalen Startplätze in der Fußball-Bundesliga vorgeschoben. Der Vorjahresdritte kam nach zuletzt drei Niederlagen in vier Rückrundenspielen am Samstag gegen den 1. FC Köln zu einem 1:0 (1:0)-Erfolg. Vor 52.226 Zuschauern erzielte Mo Dahoud in der neunten Minute den Treffer für die Gastgeber, die seit mehr als sieben Jahren kein Heimspiel mehr gegen den FC verloren haben. Die zuvor auswärts fünfmal unbesiegten Kölner mussten wegen eines Fan-Boykotts auf einen Teil ihrer Anhänger verzichten.

Nach der 2:3-Niederlage vor einer Woche in Hamburg veränderte Gladbachs Trainer André Schubert sein Team auf zwei Positionen. Nico Elvedi kam für den erkrankten Martin Hinteregger ins Team und übernahm den Rechtsverteidigerposten, dafür rückte Havard Nordtveit von rechts in die Innenverteidigung. Die Kölner, die auf Marcel Risse und Simon Zoller verzichten mussten, hatten in Pawel Olkowski, Yuya Osako und Kapitän Matthias Lehmann gleich drei neue Spieler in der Startformation.

Hertha BSC - VfL Wolfsburg 1:1 (0:0)

Hertha BSC wartet weiter auf den ersten Rückrunden-Sieg - Vizemeister VfL Wolfsburg verpasste die perfekte Woche. Das 1:1 (0:0) am 22. Spieltag der Fußball-Bundesliga sorgte im Olympiastadion bei beiden Teams nicht für Jubel. Marcel Schäfer brachte die Gäste am Samstag vor 40.126 Zuschauern in Führung (53.). Berlins Toptorjäger Salomon Kalou sorgte mit seinem elften Saisontreffer für den Ausgleich (60.).

Hertha mischt mit jetzt 36 Punkten weiter im Kampf um die internationalen Startplätze mit, obwohl das Team von Trainer Pal Dardai im Jahr 2016 nur vier Remis und eine Niederlage auf dem Konto hat. Für die Wolfsburger (31 Punkte) vergab Luiz Gustavo den möglichen zweiten Auswärtssieg der Saison, der Brasilianer traf vier Minuten vor dem Ende aus fünf Metern nur den Pfosten. Damit war die Möglichkeit zum dritten Pflichtspielsieg binnen einer Woche dahin.

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