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"Sieg des Willens": Zorniger-Truppe wirft schwere Last ab - nach heikler Woche

Georgios Tsakiridis

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13.4.2024, 11:01 Uhr
Alexander Zorniger im Interview.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Alexander Zorniger im Interview.

Den besseren Start erwischen vor rund 15.000 Zuschauern im Sportpark Ronhof die Gäste. Ex-Fürther Ragnar Ache bringt die "roten Teufel" in Führung - und lässt für den weiteren Spielverlauf aus Fürther Sicht übles erahnen. Doch nach einer offensiv schwachen ersten Hälfte steigern sich die Gastgeber im zweiten Durchgang deutlich. Mit Tim Lemperle kommt mehr Tempo in den Fürther Aufbau - und Robert Wagner zeigt auf einmal Torjäger-Qualitäten. Mit seinem Doppelpack beschert er dem Kleeblatt den ersten Sieg seit dem Derby - was das bedeutet, dürfen die Beteiligten erklären.

"So etwas ist mir in meiner ganzen Karriere noch nie passiert", sagt ein sichtlich bewegter Wagner vor der TV-Kamera. Sein Trainer Alexander Zorniger beginnt seine Analyse wie folgt: "Die Leistung in der zweiten Halbzeit hat gestimmt, auch die erste war nicht schlecht, aber die Seiten haben wir zu wenig bespielt. Mit der Hereinnahme von Tim Lemperle ist das deutlich besser geworden". Dann wird es für Zorniger-Verhältnisse fast schon hochemotional und lyrisch: Ihm gehe die Fußballer-Seele, das Fußball Herz auf, denn Wagner sei einer, "der sich voll reinhängt".

Anschließend gibt der Fürther Übungsleiter erstaunlich intime Einblicke in das Innenleben der Mannschaft und den Herd der bisherigen Ergebniskrise in der Rückrunde. Es habe "zwischen den Zeilen" nicht gestimmt, deshalb war unter der Woche eine Aussprache zwischen Trainer und Mannschaft anberaumt. Nach der Negativserie sei es nicht nur darum gegangen, "dass wir taktisch etwas falsch machen". Der Tenor: es sei kein "taktisches Problem" gewesen. Die Maßnahme hatte offenbar Erfolg, zumindest am Ergebnis gegen den FC Kaiserslautern gemessen.

Doch Zorniger gibt zu bedenken: "Ich bin nicht nur bei einem Verein, der junge Spieler bringt, ich bin auch der Trainer, der diese jungen Spieler bringt. Wenn ein 28-Jähriger ausfällt, muss ein 19-Jähriger rein, das funktioniert manchmal - manchmal nicht." Zudem habe man eine junge, aber auch "testosteronhaltige Truppe", Reibung gehöre da auch mal dazu. Einer dieser Jungs ist Robert Wagner - und der wird laut eigener Aussage diesen Tag "lange nicht vergessen".

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