Zwei Gesichter

Von uninspiriert zu brandgefährlich: Das Kleeblatt schockt Kaiserslautern spät - und darf Feiern

Georgios Tsakiridis

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12.4.2024, 20:45 Uhr
Robert Wagner wird zum Matchwinner gegen Kaiserslautern.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Robert Wagner wird zum Matchwinner gegen Kaiserslautern.

Fünf Spiele, vier Niederlagen, ein Remis - die Formkurve des Kleeblatts kommt seit dem Derbysieg gegen Nürnberg fast einer Flatline gleich. Vor heimischer Kulisse soll für das zweitschwächste Rückrundenteam der Liga endlich wieder ein Dreier her. Selbigen braucht auch Pokalfinalist Kaiserslautern, der um die Klassenzugehörigkeit kämpft. Es ist nebenbei ein Wiedersehen mit alten Kollegen: Ragnar Ache ist neben Tobias Raschl - in der Vorsaison noch Fürther Torschütze gegen Lautern -, Dickson Abiama und Kevin Kraus einer von gleich vier Ex-Fürthern im heutigen FCK-Kader.

Dass Kellerkinder den Fürthern durchaus wehtun können, führte jüngst Schlusslicht Osnabrück vor, das mit 2:0 gegen das Team von Alexander Zorniger gewann. Der reagiert mit drei Veränderungen in der Startelf: Marco Meyerhöfer rückt für Damian Michalski in die Abwehr, der wieder genesene Niko Gießelmann ersetzt Oussama Haddadi über links und vorne darf Dennis Srbeny für Lukas Petkov ran.

Achtung vor Ache

Schon nach vier Minuten wird es brenzlig im Fürther Strafraum: Ritter lässt eine Hereingabe auf Ache durch, der mit dem ersten Kontakt abschließt, aber noch geblockt wird. Die Hausherren sind um Spielkontrolle bemüht und schieben sich geduldig den Ball hin und her. Raumgewinne erzielt das Kleeblatt dabei jedoch kaum. In Minute neun fasst sich Srbeny ein Herz und zieht aus der zweiten Reihe ab. Himmelmann muss aber nicht eingreifen, der wuchtige Versuch rauscht knapp über den Querbalken - erster Abschluss für die Hausherren.

Dann dürfen die Gäste drei Eckbälle nacheinander ausführen, was in der 18. Spielminute in Chaos im Fürther Strafraum und der Gästeführung mündet. Nach einer feinen Aktion von Ritter drückt Ache den Ball an die Unterlatte. Urbig kommt zwar heran, doch das Spielgerät war schon über der Linie. Die Ballbesitzanteile der Hausherren nähern sich in der Folge der 70-Prozent-Marke - aber ohne Ertrag. Üble Szene vor der Pause: Lauterns Defensivspezialist Niehues klärt gegen Asta, verdreht sich dabei das Knie und bleibt vor Schmerz schreiend liegen - Schiedsrichter Patrick Alt pfeift zur Halbzeit. Feldüberlegene Fürther kriegen gegen defensiv sattelfeste Pfälzer offensiv kaum etwas auf den Rasen.

Der doppelte Wagner

Zur Pause ein Wechsel beim Kleeblatt: Lemperle kommt für Sieb - und ist sofort im Spiel! Aus halblinker Position zieht er flach auf die kurze Ecke ab. Der FCK-Schlussmann ist schnell unten und hält sicher. Dann die Erlösung in Minute 54. Mit viel Willen gleicht Wagner aus! Der Ball springt ihm vor die Füße, mit rechts schickt der das Leder in die rechte obere Ecke. Das Kleeblatt ist jetzt heiß, die Ränge sind angezündet. Ein ganz anderer Wind weht durch den Ronhof - Chancen im Minutentakt. Doch Lemperle, Hrgote und Srbeny scheitern an Keeper Himmelmann.

In der Schlussphase klingt der Druck der Fürther wieder ab, die Gäste sind wieder stabiler. Aus dem Nichts landet eine abgerutschte Flanke von Tim Lemperle drei Minuten vor Schluss am Aluminium. In der letzten von fünf Minuten Nachspielzeit die Erlösung: Hrgota gibt scharf in die Mitte, dort läuft Wagner durch und drückt die Kugel mit rechts ins Netz. Der Doppelpacker beschert Alex Zorniger und dem Kleeblatt den dringend benötigten Dreier. Eigentlich war das Spiel schon gelaufen, da glückt Fürth doch noch der erlösende Sieg - nicht unverdienter aufgrund des starken zweiten Durchgangs.

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