SpVgg-Splitter: Tim Wiese und alte Erinnerungen

24.7.2016, 17:10 Uhr
Bei weiteren Einheiten schwitzten die Profis der SpVgg Greuther Fürth in Tirol.

© Sportfoto Zink / WoZi Bei weiteren Einheiten schwitzten die Profis der SpVgg Greuther Fürth in Tirol.

Lazarett: Schwund ist immer, vor allem bei Halbzeit des Trainingslagers. Sebastian Heidinger läuft auf Krücken, er zog sich im Test gegen Großaspach eine Bänderzerrung im Sprunggelenk zu. Es ist nicht damit zu rechnen, dass er bis zur Abreise noch am Mannschaftstraining teilnehmen wird. Niko Gießelmann steigt nach seinem Hexenschuss wohl am Montag wieder ein. Marco Caligiuri muss Diät halten und ging am Sonntag nur Joggen, ihn plagen Magen-Darm-Probleme. Daniel Steininger hat Zahnschmerzen und Sebastian Freis musste das Sonntagstraining mit einem Wadenverband verlassen. Serdar Dursun hatte ihn mit den Stollen rasiert. Zum Glück ist der Nachmittag frei.

Unter der Lupe: Probespieler Cabral vom FC Zürich musste am Samstag aus privaten Gründen abreisen, kehrt aber am Dienstag für zwei Tage zurück. Die Kleeblatt-Verantwortlichen wollen ihn sich am Mittwoch im letzten Testspiel gegen den türkischen Ersltigisten Akhisar Belediyespor noch einmal genauer ansehen. Der 27-jährige Sechser scheint ihr Interesse geweckt zu haben.

Fanaustausch: Übers Wochenende bevölkerte eine stattliche Zahl von über 50 Kleeblatt-Fans und Sponsoren das Trainingsgelände. Höhepunkt war das gemeinsame Abendessen mit der Mannschaft, die sich in Grüppchen auf die Tische verteilte und das Gespräch suchte. Edelfan Jürgen Krause möchte sich auf diesem Weg im Namen aller Mitgereisten beim Verein bedanken. Der Abend, aber auch die weitere Betreuung mit einem Ausflug und einem Polohemd als Geschenk, auf dem "Trainingslager" stand, seien "nicht selbstverständlich". Dass die Bindung zwischen den Anhängern und dem Verein enger und "leidenschaftlicher" werden möge, wünschte sich auch Manager Ramazan Yildirim in seiner Ansprache beim Bankett.

Mittendrin statt nur dabei: Reden kann auch Martin Meichelbeck. Er stimmte in einer launigen Kabinenpredigt unter freiem Himmel die Teilnehmer eines Freundschaftsspiels ein, an dem der Sportdirektor selbst, Sponsoren, die Pressesprecher Immanuel Kästlen und Marc Schenk und deren Chef Timo Schiller teilnahmen. Meichelbeck zitierte seinen Bochumer Ex-Trainer Ralf Zumdick mit den Worten: "Wir brauchen ein frühes Tor, egal wann." Dem bemühten Schiller gelang das selbst mit den Schuhen von Sercan Sararer nicht, was aber nichts über seine Qualität aussagen soll – er zog sich eine Zerrung zu. Die Verlierermannschaft musste nach Schlusspfiff eine Runde Kraftübungen absolvieren, die dem FN-Sportredakteur abermals seine Grenzen aufzeigten; zuvor hatte das Ex-Profi Meichelbeck fußballerisch erledigt.

Bildgewaltig: Für die Spielvereinigung ist das Hotel Seehof in Kössen ein Heimspiel. Dementsprechend dominieren die Farben Weiß und Grün die Bildergalerie auf dem Weg in den zweiten Gebäudetrakt – als wohltuender Kontrast zum weinroten Teppich des Edeldomizils. Dabei sind einige Perlen unter den Fotos: Wrestler Tim Wiese, der mit dem Hotelchef befreundet ist und am Sonntag angereist ist, ist dort ebenso verewigt wie der einstige sportliche Leiter Rachid Azzouzi, der sich 2006 auf einer Parkbank räkelte. 2012 präsentiert Mike Büskens seinen Kader für die Erstligasaison wie Gladiatoren vor dem Eingangsportal im römischen Stil. 2011 hielt der Fotograf Trainingsszenen fest, die einem Leichtathletik-Parcours gleichkamen. Heute weiß jeder: Die Qualen damals haben sich gelohnt.

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