Stadionneubau: Bagger machten Kiebitz-Boden platt

28.6.2012, 07:00 Uhr
Ob Bagger einer benachbarten Baustelle den Boden geebnet haben oder welche, die das neue Stadion für die SpVgg Greuther Fürth bauen sollen, ist noch unklar.

© Hans-Joachim Winckler Ob Bagger einer benachbarten Baustelle den Boden geebnet haben oder welche, die das neue Stadion für die SpVgg Greuther Fürth bauen sollen, ist noch unklar.

Laut einem Bericht der „Fürther Nachrichten“ wurde das umzäunte Gelände an der Johann-Zumpe-Straße von Baumaschinen teilweise eingeebnet. Eine Mitarbeiterin der Naturschutzbehörde machte Meldung, Fürths Rechtsreferent Christoph Maier kündigte an, Strafanzeige gegen unbekannt erstatten zu wollen.

Nun bemühen sich sowohl Stadion-Bauherr Thomas Sommer wie auch der Verein, Spekulationen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Holger Schwiewagner, Vize der SpVgg und für das Stadionprojekt verantwortlich, versicherte, mit den Planierarbeiten nichts zu tun zu haben. „Wir haben da doch gar keine Befugnisse, weil uns das Grundstück nicht gehört.“

Unangenehm könnte die Sache für den Verein, Bauherr Sommer und die Firma Mederer als momentanen Grundstücksbesitzer trotzdem werden. Das artenschutzrechtliche Gutachten, nach dem derzeit die Ausgleichsflächen für den geschützten Kiebitz ermittelt werden, ist noch nicht abgeschlossen. Im schlimmsten Fall müssten wesentlich größere Ersatzflächen ausgewiesen werden, weil nun nicht mehr nachzuweisen ist, wie viele Vögel das Areal tatsächlich als Brutstätte nutzen.


Unter dringendem Verdacht steht nun eine Baufirma, die auf dem benachbarten Grundstück werkelt und das Stadion-Gelände in spe auch zu Rangierarbeiten genutzt haben soll. So liegt der NZ eine Stellungnahme der Firma Mederer vor, die ihrerseits darauf pocht, bereits am 12.Juni sämtliche Erdarbeiten auf dem Gelände unterbunden zu haben.

Wie der von Mederer beauftragte Architekt Holzer feststellte, war das Schloss am Tor zum Grundstück aufgebrochen worden, und ein Kran-Lkw konnte so auf dem benachbarten Grundstück abgestellt werden. Zudem wurde bei einer Ortsbegehung offenkundig, dass Erdaushub ohne Absprache oder Genehmigung der Firma auf dem Areal abgeladen worden war. Die Geschäftsleitung des Fürther Süßwarenherstellers spricht von einem „widerrechtlichen Zugang“. Man behalte sich auch rechtliche Schritte vor.

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