Stark verschießt: U20 verpasst nach Elfer-Krimi WM-Halbfinale

14.6.2015, 13:53 Uhr
In Christchurch verfehlten der Leverkusener Julian Brandt und Club-Spieler Niklas Stark (im Bild) beim Elfmeterschießen jeweils das Tor.

© dpa In Christchurch verfehlten der Leverkusener Julian Brandt und Club-Spieler Niklas Stark (im Bild) beim Elfmeterschießen jeweils das Tor.

Niklas Stark schlug die Hände fassungslos vor sein Gesicht, Trainer Frank Wormuth tröstete seine Spieler noch auf dem Rasen. Nach großem Kampf über 120 Minuten wurde das bittere Aus der deutschen U20-Fußballer im Viertelfinale bei der Weltmeisterschaft in Neuseeland mit 3:4 (1:1/1:0) im Elfmeterkrimi gegen Mali besiegelt.

"Ich liebe den Fußball, weil er bis zur letzten Sekunde fesselnd ist. Wir können hoch erhobenen Hauptes nach Hause fahren. Ich bin stolz auf mein Team, das bei diesem Turnier sehr stark gespielt hat", sagte DFB-Coach Wormuth nach der Niederlage am Sonntag.

In Christchurch verfehlten der Leverkusener Julian Brandt und Club-Spieler Niklas Stark beim Elfmeterschießen jeweils das Tor der Afrikaner. Zuvor hatte DFB-Keeper Marvin Schwäbe den Schuss von Adama Traore pariert. Nach 120 Minuten hatte es 1:1 gestanden. Brandt war die deutsche Führung (38.) gelungen, ehe Souleymane Coulibaly (58.) für Mali ausgleichen konnte.

Mukhtar vergibt Strafstoß

Dazwischen vergab Hany Mukhtar einen Strafstoß (56.) für die deutsche Elf. "Die entscheidende Szene war der verschossene Elfmeter. Wenn wir 2:0 in Führung gehen, hat es Mali ganz schwer. Aber kein Vorwurf an Mukhtar. Ich fand es gut, dass er sich den Ball geschnappt und Mut bewiesen hat", meinte Wormuth.

Zuletzt hatte eine deutsche Elf 1987 den Halbfinaleinzug bei einer U20-WM geschafft. Der bisher einzige Titelgewinn eines DFB-Teams in dieser Altersklasse datiert von 1981.

In Neuseeland bewiesen die deutschen Talente ihr gehobenes Leistungsniveau mit guten Auftritten in den Gruppenspielen und auch in der K.o.-Phase. Doch vor dem Sprung in die Weltspitze versagten die Nerven und der bisherige Triumphzug endete jäh. "Natürlich ist das eine große Enttäuschung, doch wir haben nicht durch ein Tor des Gegners aus dem Spiel heraus verloren, sondern im Elfmeterschießen, und das ist eben oft ein Glücksspiel", sagte Wormuth.

Wormuth musste früh umstellen

Der DFB-Chefausbilder hatte gegen Mali zunächst derselben Startelf vertraut, die im Achtelfinale Nigeria (1:0) besiegte, musste seine eingespielte Mannschaft aber bereits frühzeitig umstellen. Der Frankfurter Marc Stendera verließ in der 10. Minute mit einer Schädelprellung völlig benommen für den Dortmunder Jeremy Dudziak den Rasen. In der Schlussphase (115.) zog sich der künftige Dortmunder Julian Weigl eine Gehirnerschütterung zu und wurde für die Nacht zur stationären Untersuchung vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.

Mali trifft im Halbfinale am Mittwoch auf die Auswahl von Serbien, die sich am Sonntag im Viertelfinale 6:5 im Elfmeterschießen gegen die USA behauptet hatte. Zudem erreichten Brasilien (3:1 im Elfmeterschießen gegen Portugal) und Senegal (1:0 gegen Usbekistan) die Vorschlussrunde.

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