Stürmer an der Angel: Das hat Bornemann jetzt vor

23.8.2016, 09:53 Uhr
Stürmer an der Angel: Das hat Bornemann jetzt vor

© Foto: Sporfoto Zink

Andreas Bornemann wäre es lieber gewesen, der 1. FC Nürnberg hätte es zum Auftakt des DFB-Pokals bei Viktoria Köln nicht so spannend gemacht und den Einzug in Runde zwei noch vor dem erfolgreichen Elfmeterschießen (6:5) in trockene Tücher gebracht. Für den Sportvorstand spielten dabei weniger die auf dem Spiel stehenden Einnahmen von rund 300.000 Euro eine Rolle. "Ich habe vor dem Elfmeterschießen nicht hochgerechnet, was passiert wenn . . .", erzählt der 44-Jährige. Viel wichtiger sei gewesen, "sportlich noch besser in die Spur zu finden." Denn das Geld, das der Club nun mehr in der Tasche hat, wird den Weg zu Bornemanns Kostenstelle ohnehin nur zu einem Bruchteil finden. Das meiste wandert in die Tilgung von Altlasten.

"Der Handlungsspielraum für Transfers hat sich durch das Weiterkommen nicht wesentlich vergrößert", betont Bornemann, der seit einiger Zeit bemüht ist, die Abgänge von Danny Blum, Sebastian Kerk und insbesondere von Niklas Füllkrug zu kompensieren. "Es ist jetzt aber nicht so, dass wir gar keine Offensivsubstanz mehr hätten", beruhigt Bornemann und verweist auf Guido Burgstaller, der vergangene Saison mit 13 nur einen Treffer weniger erzielt hatte als Füllkrug. "Mit Jakub Sylvestr haben wir auch noch einen ehemaligen Torschützenkönig und mit Cedric Teuchert ein Toptalent seines Jahrgangs", führt Bornemann weiter aus.

Viel Geduld ist gefragt

Auch wenn er das Auftreten des Clubs im Pokalspiel beim klaren Außenseiter "völlig in Ordnung" fand und man auch "völlig verdient" weitergekommen sei, wurde in den bisherigen Begegnungen deutlich, dass dem Team ein Knipser gut zu Gesicht stünde. "Wir haben natürlich auch unsere Eindrücke gesammelt. Wir werden in jedem Fall noch etwas machen", meint der Sportvorstand. Mindestens ein Offensivspieler wird noch kommen. Möglicherweise sogar ein zweiter, sollte es sich in der Summe so bewerkstelligen lassen. "Wir arbeiten bis zum letzten Tag daran", sagt Bornemann.

Bis zum 31. August bleibt ihm in dieser Wechselperiode noch Zeit. Dann schließt das Transferfenster bis zur Winterpause. Ein Angreifer, der Tore garantiert, wird nicht zu realisieren sein, dämpft Bornemann ein zu hohe Erwartungshaltung. Wenn das Geld fehlt, braucht man neben Fantasie vor allem viel Geduld. Einen Stürmer hat der Club seit geraumer Zeit an der Angel, nur stellt sich der abgebende Verein quer. "Wir hoffen auf eine Einigung", gibt Bornemann nicht auf, plant aber mehrgleisig.

Vielleicht hilft bei den Verhandlungen ja die Aussicht, sich in dieser Saison im Pokalwettbewerb noch mit einem Bundesligisten messen zu können. Bornemann wünscht Losfee Oliver Bierhoff, dem DFB-Teammanager, am Freitag (ab 22.45 Uhr/ARD) sicher ein glückliches Händchen.

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